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Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik

Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik

Titel: Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik
Autoren: Linda Sue Park
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Österreich?«, wollte Dan jetzt wissen. »War es etwa auch Teil des Plans, uns in die Luft zu jagen? Und uns dann doch noch zu retten? Wir hätten sterben können!«
    »Alistair Oh hat die Explosion herbeigeführt«, gestand Fiske. »Glaubt mir, wir waren unendlich erleichtert, als wir erfuhren, dass ihr in Sicherheit seid. Ihr nahmt an, ich sei der Schuldige, und wir entschlossen uns, euch in dem Glauben zu lassen. Es untermauerte das mächtige Ansehen der Madrigals in den Augen der anderen Zweige.«
    Jetzt meldete sich auch endlich Nellie zu Wort. »Ihr habt mir einen Riesenschreck versetzt, als ihr meintet, ihr wolltet aus der Zeichenjagd aussteigen«, sagte sie. »Ich wusste, wie sehr die Madrigals euch brauchen.«
    Fiske nickte ernst. »Wenn die Madrigals nicht ständig mit vollem Einsatz gegenarbeiten würden, gäbe es wohl zahllose Menschen mit demselben Schicksal wie Lester«, erklärte er ruhig. »Wer weiß, wie viele mehr …«
    Das Schicksal der Welt , dachte Amy.
    Am Tisch herrschte Stille. Amy sah, dass der Schmerz in Dans Augen zurückgekehrt war. Dieses Mal war es jedoch anders. Dahinter erkannte sie Entschlossenheit. Niemand würde mehr wie Lester sterben müssen – nicht, wenn Dan es verhindern konnte.
    Darin waren sie sich einig.
    Dan brach schließlich das Schweigen,
    »Eines verstehe ich immer noch nicht«, begann er. »Warum durften wir das alles nicht schon früher wissen? Warum hat uns Mr McIntyre gesagt, wir sollten uns vor den Madrigals in Acht nehmen? Warum konnte Grace uns nicht sagen, dass wir Madrigals sind und was unsere Aufgabe ist?«
    Fiske seufzte. »Das ist wahrscheinlich der schwierigste Teil bei der Sache«, antwortete er. »Madeleine Cahill hat am Sterbebett ihrer Mutter den Eid geschworen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Familie zu vereinen. Ihr war bewusst, wie schwierig die Aufgabe der Madrigals sein würde, und sie verbrachte Jahre damit, Richtlinien für den Familienzweig aufzustellen. Einige dieser Regeln kennt ihr schon, obwohl ihr es gar nicht wisst. Die Abstammung der Madrigals ist matrilinear. Das heißt, Madrigals nehmen oft den Nachnamen der Mutter und nicht des Vaters an. Ein Symbol für Madeleines Zuneigung zu Olivia.«
    »Also deswegen sind wir Cahills und keine Trents«, folgerte Dan.
    »Mom hat mir immer erzählt, das habe was mit Feminismus zu tun«, erinnerte sich Amy.
    Dan dachte kurz nach. »Da hat sie ja nicht ganz gelogen«, stellte er fest.
    »Was aber am wichtigsten ist«, fuhr Fiske fort, »Madeleine wusste, dass man am ehesten Erfolg haben würde, wenn die Madrigals die Besten der Besten wären. Dazu gehörten unter anderem Amelia Earhart, wie ihr bereits herausgefunden habt, Anne Bonny, Mary Read und auch Nanny Sharpe. Sie alle waren Madrigals. Aber da sind noch viele andere: Mutter Teresa, Frederick Douglass, Roberto Clemente. Und mehr als die Hälfte der Nobelpreisgewinner.«
    »Wow«, entfuhr es Amy und Dan wie aus einem Mund.
    »Es geht noch weiter«, sagte Fiske. »Die Madrigals sind der einzige Familienzweig, in dem der aktive Status erworben werden muss. Einfach nur als Madrigal geboren zu werden, reicht nicht aus.«
    »Erworben?«, fragte Dan. »Wie denn das?«
    »Cahills, die das Potenzial zeigen, aktive Madrigals zu werden, müssen strenge Prüfungen durchlaufen – allerdings ohne es zu wissen. Auf diese Weise bleibt das Geheimnis der Madrigals unangetastet. Einige dieser Prüfungen ergeben sich aus den Konflikten mit den anderen Zweigen oder durch die Zeichenjagd. Andere wiederum wurden – wie soll ich sagen – von den Madrigals selbst ersonnen. Eure letzte Aufgabe war eine Kombination aus beidem. Wir brauchten den Wolfszahn und hofften inständig, ihr würdet ihn an euch nehmen können. Nachdem euch das gelungen war, haben wir beschlossen, euch zu testen, indem wir euch die Schatulle unter verschärften Bedingungen öffnen ließen.«
    »Also haben die Madrigals uns bewusst immer wieder ein Bein gestellt?« Dan erhob zornig die Stimme.
    »Sie haben euch auch ab und zu geholfen«, warf Fiske ein. »Glaubt mir, wir brauchen alle aktiven Mitglieder, die wir bekommen können. Wir wollen, dass ihr es schafft. Aber wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Wünsche dem Ziel entgegenstehen, nur die Besten auszuwählen.«
    »Die Aktivitäten potenzieller Madrigals werden genau überwacht. Deshalb begleitet euch Miss Gomez. Und deshalb musste sie euch belügen.«
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Nellie. »Ich wollte es euch so oft
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