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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris
Autoren: Rick Riordan
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auf. »Jetzt sind wir wieder Freunde, ja? Du weißt, dass das das zweite Zeichen ist. Wenn du das Fläschchen zerschlägst, hat die ganze Suche ein Ende. Niemand wird jemals hinter das Geheimnis kommen. Ist es das, was du willst?«
    »Bleib, wo du bist!«, befahl sie. »Stell dich in die Ecke zu Jane.«
    Jonah zog die Augenbrauen zusammen. »Wer?«
    »Das Wandbild. Stell dich zu der Frau im gelben Kleid. Zu deiner Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßmutter.«
    Jonah wusste offenbar nicht, was sie meinte, doch er zog sich zurück. Er und sein Vater stellten sich in die Ecke.
    Dan stieß einen Pfiff aus. »Gute Arbeit, Schwesterherz.«
    »Geht nach oben«, wies sie ihn an. »Du auch, Nellie. Beeilt euch!«
    Sobald sie oben waren, folgte ihnen auch Amy, doch sie wusste, dass Jonah und sein Vater nicht lange da unten bleiben würden.
    »Das war super!« Dan hüpfte vor Begeisterung auf und ab. »Können wir sie dort unten einschließen?«
    »Dan, hör mir zu«, sagte sie. »Die Inschrift ›Wenn du dies auflädst‹. Ich glaube, das Zeug in der Phiole ist inert.«
    »Was ist ein Ert?«
    »Inert! Wie inaktiv. Man braucht Energie, um es zum Laufen zu bringen. Franklin hat auch mit Chemie herumexperimentiert. Wenn er von einer ›Ladung‹ spricht …«
    Dan grinste. »Natürlich!«
    »Es ist gefährlich.«
    »Keine Ausreden.«
    »Worüber redet ihr zwei?« Nellie warf einen Blick auf die Straße. »Oh Kacke. Schaut mal!«

    Ein violetter Eiswagen schoss auf sie zu. Vor den Toren des Friedhofs kam er schliddernd zum Stehen. Eisenhower Holt blickte böse hinter dem Lenkrad hervor.
    »In die Kirche!«, rief Amy. »Schnell!«
    Sie rasten den Weg hinauf. Amy riss die Kirchentür auf und lief direkt gegen einen kirschroten Anzug.
    »Hallo, meine lieben Kinder.« Onkel Alistair lächelte auf sie herab. Mit seinen beiden blauen Augen sah er wie ein Waschbär aus. Neben ihm stand Irina Spasky.
    Amys Herz schlug ihr bis zum Hals. »Du … du und sie ?«
    »Na, na«, sagte der alte Mann. »Ich habe euch in den Katakomben das Leben gerettet. Ich habe euch gesagt, dass Allianzen wichtig sind. Ich schließe Freundschaften, wo ich nur kann. Und ich fände es nicht so schön, wenn Cousine Irina ihre Überzeugungstechniken an mir ausprobieren würde.«
    Irina streckte ihre Fingernägel aus. Aus jedem spross eine winzige Nadel hervor.
    Amy drehte sich um und wollte weglaufen, riss aber stattdessen die Augen auf. Etwas schoss von der Straße her auf sie zu - ein großer weißer Quader.
    »Duckt euch!«, rief sie. Nellie, Dan und Amy warfen sich auf den Boden und ein Karton Eiscreme segelte über ihre Köpfe hinweg. Der Karton musste wohl ganz hinten im Eisfach gestanden haben, denn er traf Alistair und Irina wie ein Block Zement und schlug sie beide k.o.
    »Jetzt werdet ihr büßen!«, schrie Eisenhower Holt, während er weiter gefrorene Munition aus dem Laderaum seines Wagens holte. Arnold, der Pitbull, bellte aufgeregt. Die gesamte Holt-Familie stürmte den Gehweg hinauf, jeder mit einer Packung Eis bewaffnet.

    »Amy«, sagte Dan unruhig. »Bist du …«
    Er sprach nicht weiter, doch sie wusste, was er fragen wollte. Das letzte Mal, als sie die Holts getroffen hatten, war Amy in Panik geraten. Dieses Mal konnte sie sich das nicht leisten. Doch das Bild ihrer Familie in dem Geheimraum gab ihr Kraft.
    »Nellie, hau hier ab«, befahl sie. »Die wollen nicht dich. Geh und ruf die Polizei.«
    »Aber …«
    »So kannst du uns am besten helfen. Geh schon!« Amy wartete nicht auf eine Antwort. Dan und sie rannten in die Kirche, wobei sie über die stöhnenden Gestalten von Alistair und Irina sprangen. Sie liefen zur Rückseite des Altarraums.
    Amy hatte keine Zeit, die Kirche zu bewundern, doch es kam ihr vor, als wäre sie ins Mittelalter geraten. Graue Steinsäulen ragten zu einer gewölbten Decke empor. Endlose Reihen hölzerner Bänke waren zum Altar hin ausgerichtet und fleckige Glasfenster glitzerten im gedämpften Licht der Gebetskerzen. Ihre Schritte hallten auf den Steinfliesen wider.
    »Da!«, rief Dan. Zu ihrer Linken stand eine Tür offen. Dahinter wand sich eine steile Treppe nach oben. Amy verriegelte die Tür hinter ihnen, doch sie wusste, dass das die Holts nicht lange aufhalten würde.
    Sie kletterten die Stufen hinauf. Dan fing an zu keuchen. Amy legte den Arm um ihn und zerrte ihn mit sich.
    Höher und immer höher hinauf. Sie hatte nicht gedacht, dass der Glockenturm so hoch war. Schließlich kamen sie zu einer Bodenluke und stießen sie auf.
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