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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris
Autoren: Rick Riordan
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Herausforderung annehmen, und denen, die das nicht tun.‹«
    »He«, unterbrach Eisenhower Holt. »Was für eine Herausforderung? Was meint sie damit?«
    »Dazu komme ich gleich, Sir.« Mr McIntyre räusperte sich und fuhr fort: »›Sie sind ausgewählt worden als diejenigen, die am geeignetsten sind, die gewaltigste und gefährlichste Unternehmung aller Zeiten zu meistern - eine Mission, die lebensnotwendig für die Cahill-Familie und die ganze Welt ist.‹«
    Vierzig Personen begannen nun durcheinanderzureden, stellten Fragen und verlangten Antworten.
    »›Gefährliche Unternehmung‹?«, rief Cousine Ingrid. »Wovon redet sie überhaupt?«
    »Ich dachte, hier ginge es um Geld!«, schrie Onkel José. Eine Mission? Wen denkt sie, dass sie vor sich hat? Wir sind Cahills, keine Abenteurer!«
    Dan bemerkte, wie Ian und Natalie Kabra einen bedeutsamen Blick austauschten. Irina Spasky flüsterte Alistair Oh etwas ins Ohr, doch die meisten anderen Anwesenden sahen ebenso verwirrt aus wie Dan.

    »Meine Damen und Herren, bitte«, sagte Mr McIntyre. »Wenn sie ihre Aufmerksamkeit nun bitte der Leinwand zuwenden, vielleicht kann Madame Cahill die Dinge besser erklären als ich.«
    Dans Herz machte einen Sprung. Wovon sprach Mr McIntyre? Dann schaltete sich summend ein Projektor an der Decke ein. Das Geschrei im Raum verebbte, als Grace’ Bild auf der Leinwand aufflackerte.
    Sie saß in ihrem Bett, hatte Saladin auf ihrem Schoß und trug einen schwarzen Morgenrock, als wäre sie ein Gast bei ihrem eigenen Begräbnis. Doch sie sah gesünder aus als beim letzten Mal, als Dan sie gesehen hatte. Ihre Wangen hatten eine frische Farbe und ihr Gesicht und die Hände waren noch nicht so mager. Das Video musste schon vor Monaten aufgenommen worden sein, bevor der Krebs schlimmer geworden war. Dan hatte einen Kloß im Hals. Er verspürte ein verrücktes Verlangen, ihr zuzurufen: Grace, ich bin’s! Dan! Doch es war natürlich nur ein Bild. Er sah zu Amy und bemerkte, dass eine Träne an ihrer Nase entlangrann.
    »Cahills«, sagte Grace. »Wenn ihr dieses Video seht, bedeutet das, dass ich tot bin und dass ich beschlossen habe, mein zweites Testament in Kraft zu setzen. Ohne jeden Zweifel streitet ihr nun untereinander und macht dem armen Mr McIntyre wegen dieser Mission, die ich ausgerufen habe, das Leben schwer.« Grace lächelte trocken in die Kamera. »Ihr wart immer schon eine dickköpfige Meute. Haltet also dieses eine Mal den Mund und hört zu.«
    »He, Moment mal!«, beschwerte sich Eisenhower Holt, doch seine Frau bedeutete ihm, zu schweigen.
    »Ich versichere euch«, fuhr Grace fort, »dass es sich bei diesem Wettbewerb nicht um einen Trick handelt. Es ist eine todernste
Angelegenheit. Die meisten von euch wissen, dass ihr zur Cahill-Familie gehört, doch vielen von euch ist vielleicht nicht bewusst, wie wichtig unsere Familie ist. Ich kann euch sagen, dass die Cahills weit größeren Einfluss auf die menschliche Kultur gehabt haben als jede andere Familie in der Geschichte.«
    Wieder riefen alle wild durcheinander, doch Irina Spasky erhob sich und schrie: »Ruhe! Ich will das hören!«
    »Meine lieben Verwandten«, sagte Grace’ Bild, »ihr steht heute am Anfang unserer größten Herausforderung. Jeder Einzelne von euch kann dabei Erfolg haben. Manche von euch werden eine Mannschaft mit anderen in diesem Raum bilden wollen, um die Herausforderung anzunehmen. Manche von euch werden sich der Aufgabe lieber allein stellen. Die meisten von euch, so befürchte ich, werden die Herausforderung ablehnen und mit eingeklemmten Schwänzen davonlaufen. Nur eine Mannschaft wird am Ende gewinnen, und jeder von euch muss seinen Teil des Erbes opfern, um teilzunehmen.«
    Sie hielt einen braunen Briefumschlag hoch, der mit rotem Wachs versiegelt war. Ihre Augen glänzten kalt wie Eis. »Wenn ihr annehmt, bekommt ihr den ersten von 39 Hinweisen. Diese Hinweise werden euch zu einem Geheimnis führen, das euch, solltet ihr es finden, zu den mächtigsten und einflussreichsten Menschen auf dieser Welt machen wird. Ihr werdet das Schicksal der Cahill-Familie begreifen. Ich bitte euch nun alle, Mr McIntyre zuzuhören. Erlaubt ihm, die Regeln zu erklären. Denkt lange und gut darüber nach, bevor ihr eure Entscheidung trefft.«
    Sie blickte geradewegs in die Kamera, und Dan wünschte sich, sie möge ihnen etwas Besonderes sagen: Dan und Amy. Ich vermisse euch mehr als alle anderen. Niemand sonst in diesem Raum bedeutet mir wirklich etwas.
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