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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris
Autoren: Rick Riordan
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und Mary-Todd, ihre Mutter, als wäre das alles ein Riesenspaß.
    »Jetzt aber, Mädchen«, sagte Eisenhower. »Wir können doch Leute auf einem Begräbnis nicht einfach so herumwerfen. Immerhin ist das ein fröhliches Ereignis!«
    »Amy!«, schrie Dan. »Könntest du mir vielleicht mal helfen?«
    Sie war blass geworden und murmelte: »Lasst ihn f-f-f …«
    Dan seufzte verzweifelt. »Sie versucht zu sagen: ›LASST MICH FALLEN!‹«
    Das taten Madison und Reagan sofort - und Dan plumpste auf den Kopf.
    »Au!«, sagte Dan.
    »M-M-Madison!«, protestierte Amy.
    »J-j-ja?«, äffte Madison sie nach. »Ich glaube, all die Bücher haben dein Hirn in Brei verwandelt, du Freak.«
    Wenn es jemand anderes gewesen wäre, hätte Dan zurückgeschlagen, aber bei den Holts war es klüger, den Mund zu halten. Sogar Madison und Reagan, die Jüngsten, konnten ihn windelweich prügeln. Die ganze Holt-Familie war einfach zu kräftig. Sie hatten fleischige Hände und Stiernacken und Gesichter, die wie das von G.I. Joe aussahen. Sogar ihre Mutter sah aus, als würde sie sich rasieren und jeden Tag auf einer dicken Zigarre herumkauen.

    »Ich hoffe, ihr Versager habt euch das Haus beim letzten Mal genau angesehen«, sagte Madison. »Ihr werdet bestimmt nicht mehr hierher eingeladen, jetzt wo die alte Hexe tot ist.«
    »Arf!«, sagte Arnold, der Pitbull.
    Dan hielt nach Beatrice Ausschau, doch wie gewöhnlich war sie nicht in ihrer Nähe. Sie war davongeschwebt, um mit den anderen alten Leuten zu reden.
    »Grace war keine Hexe«, sagte Dan. »Und wir werden dieses Haus erben!«
    Hamilton, der große Bruder, lachte. »Ja, genau.« Sein Haar war zur Mitte hin gekämmt, sodass es sich aufrichtete wie eine Haifischflosse. »Warte, bis sie das Testament vorlesen, du Wicht. Ich werde dich dann persönlich rausschmeißen!«
    »In Ordnung, Team«, sagte der Vater. »Genug damit. Auf eure Plätze!«
    Die Familie stellte sich in einer Reihe auf und joggte los zum Friedhof, wobei sie ihre Verwandten aus dem Weg schubsten, während Arnold nach ihren Beinen schnappte.
    »Geht es deinem Kopf gut?«, fragte Amy schuldbewusst.
    Dan nickte. Er ärgerte sich ein bisschen, dass Amy ihm nicht geholfen hatte, doch es hatte keinen Sinn, sich darüber zu beschweren. Sie wurde immer still, wenn andere Menschen in der Nähe waren. »Mann, ich hasse die Holts!«
    »Wir haben schlimmere Probleme.« Amy zeigte zum Friedhof und Dans Mut sank.
    »Die Kobras«, brummte er.
    Ian und Natalie Kabra standen an Grace’ Sarg und sahen wie perfekte kleine Engel aus, als sie mit dem Pfarrer sprachen. Sie trugen aufeinander abgestimmte Trauerkleidung, die bestimmt von einem teuren Designer entworfen worden war und die perfekt
zu ihrem seidigen schwarzen Haar und ihrer zimtfarbenen Haut passte. Sie sahen aus wie kleine Supermodels.
    »Während der Beerdigung werden sie uns nicht ärgern«, sagte Dan hoffnungsvoll. »Sie sind nur wegen Grace’ Geld hier, wie all die anderen. Aber sie werden es nicht kriegen.«
    Amy runzelte die Stirn. »Dan, glaubst du wirklich, was du da vorhin gesagt hast? Dass wir das Haus erben?«
    »Na klar! Du weißt genauso gut wie ich, dass Grace uns am liebsten von allen mochte. Wir haben mehr Zeit mit ihr verbracht als irgendwer sonst.«
    Amy seufzte. Dan war zu jung, um das alles zu verstehen. Und das wiederum brachte Dan auf die Palme.
    »Komm schon«, sagte sie. »Bringen wir es hinter uns.« Und gemeinsam bahnten sie sich ihren Weg durch die Menge.

    Das Begräbnis zog an Dan vorbei wie ein schlechter Traum. Der Prediger redete irgendetwas von Asche. Man versenkte den Sarg in der Erde. Jeder warf eine Schaufel voll Erde hinterher. Dan hatte den Eindruck, dass die Trauernden gerade diesen Teil sehr genossen, vor allem Ian und Natalie.
    Er erkannte ein paar andere Verwandte: Alistair Oh, den alten koreanischen Typen mit dem Gehstock mit dem Diamantknauf, der immer darauf bestand, dass sie ihn Onkel nannten. Die russische Lady Irina Spasky, die ein nervöses Zucken in einem Auge hatte, sodass sie alle hinter ihrem Rücken »Spasti« nannten. Die Starling-Drillinge - Ned, Ted und Sinead, die aussahen, als gehörten sie zu einem geklonten Lacrosse-Team aus der Ivy League. Sogar dieser Junge aus dem Fernsehen war da: Jonah Wizard. Er hielt sich auf der Seite, ließ sich mit einem Haufen Mädchen fotografieren, und es gab eine Schlange von Leuten, die nur darauf
warteten, mit ihm zu sprechen. Er war genauso angezogen wie im Fernsehen, mit vielen
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