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Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance
Autoren: James Patterson Andrew Gross
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sie töten.
    Cindy besaß die Geistesgegenwart, das Telefon an der Schnur von dem Tischchen herunterzuziehen. Sie drückte die Vier der Wahlautomatik und auf Lautsprecher. Gleich darauf hörte sie Lindsays Stimme.
    »Er ist hier bei meiner Wohnung. Er schießt auf Aaron und mich!«, schrie sie. »Die Chimäre ist hier, und schießt immer noch.«
    Das konnte nicht geschehen,
doch es war passiert
.
    Ich verständigte sämtliche vorhandenen Einheiten. Dann raste ich so schnell wie möglich zu Cindys Wohnung. Vielleicht noch ein bisschen schneller. Ich sah Cindy und Aaron auf der vorderen Veranda stehen. Ein halbes Dutzend Streifenwagen parkte ums Haus. Aber sie waren doch noch immer Zielscheiben, richtig?
    Mit geballten Fäusten rannte ich zu ihr. Ich umarmte Cindy, die heftig zitterte. Noch nie hatte ich sie so verletzlich, so verängstigt und verloren gesehen.
    »Gott sei Dank, der erste Streifenwagen war in wenigen Minuten hier gewesen, Lindsay. Entweder haben sie ihn verjagt, oder er war schon weg.«
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich Aaron. Er und Cindy hatten überall Flecken auf der Kleidung. Es sah aus, als hätten sie sich mit Essen beworfen. Was, zum Teufel, hatte sich hier zugetragen?
    »Aaron hat mich gerettet«, brachte Cindy mühsam heraus. Er schüttelte nur den Kopf und hielt Cindys Hand. Zwischen den beiden herrschte eine Zärtlichkeit, die mich tief berührte.
    »Er wird nervös«, sagte ich, mehr zu mir als zu den beiden. Wer immer die Chimäre war, er kochte vor Wut. Offensichtlich wollte er mich verletzen oder jemanden, der mir nahe stand. Vielleicht empfand er die Verbindung zwischen Cindy und Aaron Winslow auch als Beleidigung. Das könnte zutreffen, aber er plante seine Verbrechen nicht mehr sorgfältig. Er war leichtsinnig und ungenau geworden, aber dennoch sehr gefährlich.
    Und er war irgendwo da draußen. Vielleicht beobachtete er uns jetzt sogar.
    »
Kommt, gehen wir rein«, sagte ich.
    »Warum, Lindsay?«, fragte Cindy. »Da drin hat er auf uns geschossen. Wer, zum Teufel, ist dieser Scheißkerl? Was will er?«
    »Ich weiß es nicht, Cindy. Bitte geh rein.«
    Polizisten und die Spurensicherung durchsuchten bereits das Gelände, um herauszufinden, woher die Schüsse gekommen waren und welches Kaliber er benutzt hatte. Ich wusste, welches. Und ich wusste, dass er es gewesen war:
die Chimäre.
    Ich bin noch da,
wollte er uns sagen. Mir sagen.
    Warren Jacobis blauer Ford fuhr vor. Ich sah, wie er ausstieg. Dann lief er zu mir her. »Sind die beiden unverletzt?«
    »Ja, sie sind jetzt drinnen. Mein Gott, Warren, das hat etwas mit mir zu tun. Es muss so sein.«
    Eine Sekunde lang legte ich den Kopf an seine Schulter. Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen und heiß und brennend über meine Wangen liefen.
    »Ich bringe diesen Scheißkerl um«, flüsterte ich.
    Jacobi hielt mich fest an sich gedrückt. Der gute alte Warren.
    Wir waren wieder bei null angekommen. Ich hatte keine Idee, wer die Chimäre war. Ich hatte keine Ahnung, wo wir anfangen sollten, nach ihm zu suchen.
    Ein schwarzer Lincoln kam die abgesperrte Straße herauf und hielt. Die Tür öffnete sich, und mit finsterer Miene stieg Chief Tracchio aus und musterte den Tatort der Schießerei.
    Als er meinen Blick auffing, schluckte er schuldbewusst. Die flackernden Lichter der Streifenwagen spiegelten sich in seiner Brille.
    Ich schaute ihn wütend an.
Reicht das als Beweis?
    Am nächsten Morgen steckte die halbe Mordkommission die Köpfe in unserem Konferenzzimmer zusammen und überprüfte noch mal jedes Beweisstück, jede Annahme, von der wir ausgegangen waren. Gegen Ende der Besprechung nahm ich Jacobi beiseite. »Noch etwas, Warren. Ich möchte, dass du etwas für mich überprüfst. Vergewissere dich, dass Tom Keating tatsächlich im Rollstuhl sitzen muss.«
    Gegen ein Uhr brauchte ich dringend eine Pause. Ich musste raus aus dieser Enge, um nachdenken zu können. Irgendetwas sahen wir nicht.
    Ich musste mit meinen Freundinnen reden und trommelte alle zu einem schnellen Imbiss ins Rialto zusammen, das gegenüber vom Präsidium war. Sogar Cindy versprach zu kommen. Sie bestand darauf.
    Als Cindy im Rialto eintraf, umarmten wir sie alle. Dabei hatten wir Tränen in den Augen. Keine von uns konnte es fassen, dass die Chimäre Aaron und Cindy hatte ermorden wol-len – aber das war eine Tatsache.
    »Das ist doch verrückt«, sagte ich, als wir uns gesetzt hatten und Salat und Pizza aßen. »Alles hat gepasst: Coombs’
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