Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance
Autoren: James Patterson Andrew Gross
Vom Netzwerk:
Sporthalle als Sprint zu absolvieren.
    Ein Streifenwagen fuhr mit eingeschalteter Sirene an ihm vorbei. Dann ein Zivilfahrzeug.
    Im ersten Moment war er beim Anblick des Zivilfahrzeugs zusammengezuckt. Aber dann entspannte er sich, als beide Fahrzeuge weiterfuhren. Auf muskulösen Beine sprintete er wieder los.
    Alles war prima, einfach bestens. Hier in Stanford war er sicher. Einer der wenigen Privilegierten, richtig?
    Dann konzentrierte er seine Gedanken wieder auf das, womit er sich beschäftigt hatte, ehe die Bullen ihn so unsanft unterbrachen. Wenn er sein Körperfett auf 7,8 runterbrachte und auf vierzig Meter um ein oder zwei Zehntel schneller wurde, dann hatte er die Chance, in die dritte Runde der Auswahl für die Nationalen Meisterschaften zu kommen. Die dritte Runde bedeutete einen garantierten Bonus. Halte an deinem Plan fest, sagte er sich.
Fantasien wurden zuweilen zur Realität, zumindest seine.
    Rusty rannte zur Santa Ynez Street und war noch einen Block von dem Studentenheim entfernt, wo er und etliche andere Footballspieler wohnten. Als er auf die Straße einbog, blieb er wie angewurzelt stehen.
    So eine Scheiße… die sind wegen mir hier!
    Auf der Straße standen Streifenwagen mit blinkenden Lichtern. Drei Stück, dazu zwei kastanienbraune Einsatzwagen des Sicherheitsdienstes der Universität. Direkt vor seinem Haus. Eine Menschenmenge hatte sich versammelt. Polizisten aus der Stadt durften auf dem Campus nicht wegen Kleinigkeiten tätig werden. Nein, hier ging es um etwas Großes…
    Wie ein Schlag in die Magengrube traf ihn die Erkenntnis, dass er verspielt hatte. Er würde nicht mal die Chance bekommen, der kleinen Hure die Lichter auszublasen, die seinen Vater getötet hatte. Seine Beine bewegten sich, aber er joggte auf der Stelle.
    Wie, zum Teufel, konnten sie ihm auf die Spur kommen?,
schoss es ihm durch den Kopf.
Wer hatte das geschafft? Bestimmt nicht Lindsay Boxer!
    Ein schlaksiger Student in weiten roten kurzen Hosen und einem Rucksack über der Schulter kam ihm auf der Straße entgegen. Rusty joggte noch immer auf der Stelle. »He, was, zum Teufel, ist denn da los?«
    »Die Polizei sucht jemand«, antwortete der Typ. »Muss ein dicker Hund sein, weil alle sagen, die Bullen aus San Francisco kommen auch noch.«
    »Nein, erzähl keinen Scheiß«, sagte Rusty. »Aus San Francisco?«
    Verflucht, dachte er. Er war stinksauer, und es tat ihm Leid, dass es enden musste. Aber in seiner Fantasie hatte er sich immer vorgestellt, wie er dieses Ende gestalten würde.
    Er machte kehrt und lief in Richtung Main Quad. Seine Schritte wurden schneller und kraftvoller.
    Rusty Coombs wandte den Kopf, als er wieder eine Polizeisirene hörte. Auch dieser Wagen sauste an ihm vorbei. Es war sinnlos, sich länger zu verstecken. Hier wimmelte es von Bullen.
    Zum Glück hatte er ein perfektes Ende geplant.
    Jacobi und ich rasten die 101 mit neunzig Meilen hinab in Richtung Palo Alto. Straßenschilder schossen an uns vorbei: Burlingame, San Mateo, Menlo Park. Wir waren fest entschlossen, dieses Schwein in der nächsten Stunde festzunehmen.
    Ich hoffte, es würde uns gelingen, Rusty zu überraschen. Vielleicht, wenn er aus einem Seminarraum kam. Auf dem Stanford Campus gab es Tausende Studenten. Rusty war bewaffnet und sehr gefährlich, deshalb wollte ich eine Konfrontation vermeiden, wenn es irgend möglich war.
    Ich hatte arrangiert, dass Lieutenant Joe Kimes von der Abteilung Gewaltverbrechen in Palo Alto uns im Büro des Dekans für Studentische Angelegenheiten am Main Quad treffen sollte. Kurz vor Palo Alto rief Kimes uns an. Er meldete, dass Coombs nirgendwo zu finden war. An diesem Nachmittag hatte er laut Stundenplan keinen Unterricht. Er war auch nicht im Studentenheim oder im Stadion, wo das Stanford Footballteam vor einer Stunde das Training beendet hatte.
    »Weiß er, dass eine Fahndung nach ihm raus ist?«, fragte ich. »Was ist auf dem Campus los, Joe?«
    »Es ist schwierig, hier diskret vorzugehen«, sagte Kimes. »Er könnte unsere Streifenwagen gesehen haben.«
    Langsam bekam ich Angst. Ich hatte gehofft, wir könnten zu Coombs gelangen, ehe er wusste, dass wir kämen. Er liebte es, Aufmerksamkeit zu erregen – er wollte ein Star sein.
    »Was sollen wir Ihrer Meinung nach unternehmen?«, fragte Kimes.
    »Alarmieren Sie das örtliche SWAT-Team. Und bis die eintreffen, versuchen Sie, diesen Dreckskerl zu finden, Joe. Lassen Sie ihn nicht entwischen. Und, Joe, dieser Kerl ist extrem gefährlich.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher