Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dich und sehr viel Liebe

Dich und sehr viel Liebe

Titel: Dich und sehr viel Liebe
Autoren: Virginia Dove
Vom Netzwerk:
mehr das junge Mädchen von damals.” Er steckte die Hände in die Hosentaschen. “Ich habe vieles falsch gemacht. Zum Beispiel hätte ich dich niemals anrühren dürfen.” Ganz bewusst wandte er den Blick von ihr ab. “Doch das alles ändert nichts an der Tatsache, dass du damals weggelaufen bist. Du gehörst nicht mehr in dieses Tal”, stellte er kalt fest. “Hier gibt es keine bunten Lichter, die dich locken könnten, nur ein paar Gedenktafeln auf dem Friedhof.” Schon allein der Gedanke machte ihn wütend, und er wandte sich ihr wieder zu. “Was hat Spirit Valley denn zu bieten, damit du bleiben könntest?”
    Es gelang ihr nicht ganz, ihren sehnsüchtigen Blick zu verbergen, und sie erröteten beide. Langsam ging Perri zur Tür, aber dann blieb sie stehen. Genau wie in jener Nacht damals gab es für sie keinen Ort auf der Welt, wo sie hätte hinfliehen können.
    “Lass es uns doch gleich jetzt herausfinden”, flüsterte Matt, als er auf sie zukam und die Arme ausstreckte. Er umrahmte ihr Gesicht mit den Händen, dann glitten seine Finger langsam über ihren Hals, die Schultern und die Arme. Schließlich hielt er Perris Handgelenke fest umschlossen. “Schmeckst du eigentlich noch genau so wie früher, Darling? Das will ich schon herausfinden, seit du wieder zurück bist.” Entschlossen zog er Perri an sich und presste die Lippen auf ihren Mund.
    Perri war so überrascht, dass sie erschrocken Luft holte, und das nutzte Matt aus. Er drang mit der Zunge in ihren Mund ein, während er ihre Hände hinten auf dem Rücken festhielt. Es kam Perri vor, als würde die aufgeheizte Atmosphäre ein Feuer in ihr zum Auflodern bringen, das sie schon längst für erloschen gehalten hatte, und sie konnte plötzlich nicht mehr klar denken. So war es immer gewesen, wenn er sie küsste.
    Aufreizend drang er mit der Zunge in ihren Mund ein, und Perri spürte, welche Lust in Matt tobte. Nichts in der Welt hätte sie daran hindern können, diese leidenschaftliche Liebkosung zu erwidern. Sie schmiegte sich eng an ihn und unterdrückte nur mühsam ein Stöhnen, als er sanft an ihrer Unterlippe sog.
    Es war Matt, der den Kuss unvermittelt abbrach. Er führte die Unterhaltung genau an dem Punkt fort, an dem er sie unterbrochen hatte.
    “Ja”, stellte er nüchtern fest, “du schmeckst noch genauso wie früher. Das gefällt mir. Jetzt wissen wir wenigstens, woran wir sind.” Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. “Diese Hitze wird immer zwischen uns herrschen, Perri. Mehr aber nicht.” Noch einmal gab er ihr einen kurzen, aber glutvollen Kuss, bevor er sie behutsam losließ. Sie bemühte sich, möglichst gelassen zu bleiben, als er sich wieder dem Fenster zuwandte und prüfend in den Himmel schaute.
    “Mehr kann ich nicht für eine Frau empfinden. Wenn du also so willig bist, wie es aussieht, dann können wir uns prächtig amüsieren, bevor du wieder abreist.” Mit einem überheblichen Lächeln drehte er sich zu ihr. “Aber erwarte bloß keine Liebe von mir. Meine Liebe zu dir ist längst erloschen.”
    Vor Scham hätte Perri im Boden versinken mögen, als er sie nun auch noch abschätzend von Kopf bis Fuß musterte, bevor er sich in aller Ruhe zur Tür wandte, gerade so, als wäre nichts Besonderes vorgefallen.
    “Matt!”, rief sie, ohne sich von der Stelle zu rühren.
    Ohne sich umzudrehen, blieb er stehen.
    “Ich habe dir nie sagen können, wie leid es mir getan hat, als ich von Cadie und den Fehlgeburten erfuhr.”
    Wortlos ging er weiter.
    Matt war schon zur Haustür hinaus und fuhr in seinem Pick-up davon, als Perri sich aus ihrer Erstarrung riss. “Na, das lief ja blendend”, fluchte sie laut und öffnete das Fenster. Sie brauchte jetzt unbedingt viel frische Luft.
    Der damenhaft kühle Auftritt war ihr gründlich missraten. Selbst wenn sie sich zwei Wochen lang einen möglichst dummen Plan zurechtgelegt hätte, hätte sie sich nicht mehr zum Narren machen können. Die Stirn an den Fensterrahmen gepresst, blickte sie nach draußen und atmete den Duft von nassem Gras ein. Lange Zeit konnte sie sich nicht bewegen.
    Das war doch einfach lächerlich. Da küsste er sie so wild, dass sie innerlich in Flammen stand, und verschwand dann einfach. Perri fragte sich, ob er wenigstens die Haustür hinter sich zugemacht hatte. Aber in Manhattan hatte sie täglich mit schwierigeren Kunden zu tun. Wieso sollte es ihr hier nicht auch möglich sein, die Oberhand zu behalten? In all den Jahren hatte sie nicht einmal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher