Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dich und sehr viel Liebe

Dich und sehr viel Liebe

Titel: Dich und sehr viel Liebe
Autoren: Virginia Dove
Vom Netzwerk:
er ihr Handgelenk. “Ich habe dich erst ganz höflich gefragt, aber ich kann auch anders. Bereite dich auf eine Hochzeit vor, denn wir werden heiraten. Mir ist jedes Mittel recht, um zu verhindern, dass hier ein riesiger Wohnkomplex hochgezogen wird. Und ich kann dich nur warnen, dich meinem Plan in den Weg zu stellen.” Entschlossen fügte er hinzu: “Ich werde dafür sorgen, dass du meine Frau wirst, mit allem, was dazu gehört.”
    Perri stieß ihn fort und ging in die Küche.
    “Entweder du willigst jetzt gleich ein, oder du quälst dich die nächsten drei Monate noch mit der Zusage herum. Letzten Endes spielt das keine Rolle”, rief er ihr nach. “Die Entscheidung liegt bei dir.”
    Donnie kam aus der Küche geschossen und blickte Matt an, als suche sie Streit.
    “Miss Marlowe”, meinte er übertrieben höflich. “Versuch doch bitte, deiner Cousine aus New York zu erklären, dass ihr keine andere Wahl bleibt.” Er ging zur Haustür. “Ich sehe sie dann in der Kirche.” Sehr behutsam schloss er die Tür hinter sich und lächelte dabei.
    Als Donnie in die Küche zurückkam, lehnte Perri sich kraftlos an die Anrichte.
    “Also diesem Mann kann wirklich niemand einen Mangel an Entschlusskraft vorwerfen”, stellte Donnie fest.
    “Man kann ihm auch nicht vorwerfen, sich von Gefühlen leiten zu lassen. Die hat er nämlich nicht.” Perri richtete sich auf und versuchte, ihr inneres Chaos unter Kontrolle zu bekommen.
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie die versteinerte Pfeilspitze verkrampft in der Hand hielt. Sie konnte sich gar nicht erklären, wann Matt sie ihr gegeben hatte. Die scharfen Kanten hatten sich tief in ihre Handfläche gedrückt.
    Eine Zeitlang wartete Donnie geduldig, dass Perri sich wieder beherrschte. “Soll ich uns einen Auflauf aus der Tiefkühltruhe aufwärmen, während du dich aus diesem Kostüm befreist?”
    Seufzend wandte Perri sich ihr zu. “Essen könnte mich jetzt aufheitern. Tau am besten alles auf, was du finden kannst.”
    Matt fuhr an seinem Haus vorbei. Er brauchte jetzt etwas Zeit, um sich zu beruhigen. Zum See, dachte er nur und lockerte sich die Krawatte. Ich fahre zum See. Der Anblick des Wassers hat mir schon immer geholfen.
    Er bog von der Straße ab und parkte an einer Uferstelle, wo er sicher sein konnte, eine Zeit lang ungestört zu sein. Das war ein Fehler.
    Sofort fiel ihm ein, dass er mit Perri hier gewesen war. Hier hatte er ihr gesagt, dass er sie liebte. Genau an dieser Stelle hatte er ihr den ersten Antrag gemacht. Ihm wurde bewusst, wie sehr er sich nach ihr sehnte. Gegen dieses Wirrwarr aus zärtlicher Sehnsucht und ohnmächtiger Wut kam er kaum an. Schon damals hatte er Perri unwiderstehlich gefunden, und dieses Gefühl hatte sich nur noch verstärkt. Er ballte die Hände zu Fäusten, weil er noch zu spüren glaubte, wie ihr Haar sich zwischen seinen Fingern anfühlte, und Matt fluchte innerlich.
    Wie konnte er Perri erklären, dass sie nicht der Grund für seine Wut war, sondern dass sie ihn lediglich immer an seine früheren Fehler erinnerte? Sein Stolz verbot ihm förmlich, sich einzugestehen, wie sehr er die Frau begehrte, zu der Perri sich ohne ihn entwickelt hatte. Und diese Frau würde nicht auf Dauer hier bleiben, da war er sich sicher.
    Die Ransoms hingegen würden für alle Ewigkeit hier bleiben. Sie waren mit dem Land verwurzelt, seit im Jahr 1891 eine allein stehende Lehrerin ein halb indianisches Findelkind aufgenommen und aufgezogen hatte.
    Miss Vienna Whitaker hatte das Baby nach ihrem Vater Matthew Lawrence genannt, ihm aber aus unerfindlichen Gründen den Nachnamen Ransom gegeben.
    Die Bürger von Spirit Valley konnten nur mutmaßen, wie sie auf diesen Namen gekommen war. Da niemand in der weiteren Umgebung diesen Namen trug, konnte wenigstens niemandem vorgeworfen werden, der Vater des Kindes zu sein.
    Miss Vienna kümmerte sich nicht um solche Spekulationen. Sie zog ihren Sohn auf, und er wurde ein geachteter Mann.
    Genau wie sein Vater Sam dachte Matt selten darüber nach, wieso die Familie den gesellschaftlichen Status, den ihr Urahn sich erkämpft hatte, so energisch verteidigte. Die Ransoms flüchteten nicht. Sie fochten Auseinandersetzungen aus und blieben, wo sie waren.
    Nur einer hatte sich anders verhalten. Matts Großvater Lawrence Ransom hatte die Familie verlassen und war mit Anne Marlowe durchgebrannt, Perris Großmutter mütterlicherseits.
    Immer noch haftete dieser Makel am Ruf der Familie, und als Matt verkündet hatte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher