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Diamanten fuer die Braut

Diamanten fuer die Braut

Titel: Diamanten fuer die Braut
Autoren: Lee Wilkinson
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„Das Einzige, was vielleicht interessant gewesen wäre, waren einige Porzellanfiguren. Leider waren sie so stark beschädigt, dass sie praktisch keinen Wert mehr besaßen.“
    Joel ging zum Kamin, um Holzscheite ins Feuer zu schichten. „Dann hat die lange Fahrt sich also nicht gelohnt.“
    „Leider nicht.“
    In Wirklichkeit war Bethany natürlich anderer Meinung, denn schließlich hatte sie Joel wiedergefunden, und sie hatten die ganze Nacht, um sich näher kennenzulernen. Als sie seinen breiten Rücken betrachtete, über den sich der feine Stoff seines Pullovers spannte, zog sich ihr vor Aufregung der Magen zusammen.
    Nachdem das Feuer wieder zu seiner Zufriedenheit loderte, stellte Joel das gebrauchte Geschirr auf das Abtropfbrett und wusch sich die Hände. Während sie sich unterhalten hatten, war das Licht der Öllampe unmerklich immer schwächer geworden, und die Schatten im Feuerschein wurden größer. Joel hob die Lampe hoch und betrachtete sie.
    „Ich fürchte, das Öl ist fast aus. Gut, dass es bald Zeit zum Schlafengehen ist.“ Er füllte den Teekessel und stellte ihn auf den Herd. „Am besten beziehen wir das Bett, solange wir noch etwas sehen können.“
    Bethany nahm Bettwäsche, Kissen und eine Daunendecke aus dem Schrank. Anstatt ihr diese „Frauenarbeit“ zu überlassen, wie viele Männer es getan hätten, half Joel ihr beim Beziehen.
    Sie fröstelte, denn seit sie nicht mehr am Feuer saß, spürte sie wieder die im Zimmer herrschende durchdringende Kälte. Joel bemerkte es und versuchte sie zu trösten. „Die Decke ist ziemlich dick und sollte Sie ausreichend wärmen.“
    Erst jetzt fiel Bethany auf, dass es nur ein Bett gab. Joel, der ihre Reaktion missverstand, versicherte schnell: „Keine Angst, Sie werden das Bett ganz für sich haben.“
    „Und wo werden Sie schlafen?“, fragte sie mit leicht erstickter Stimme.
    „Ich mache es mir mit einer Wolldecke auf dem Sessel bequem.“
    „Es gibt außer dem Federbett aber keine weiteren Decken.“
    „Dann werde ich wohl dafür sorgen müssen, dass das Feuer nicht ausgeht“, erwiderte Joel unbekümmert. „Da die Lampe in wenigen Minuten erlöschen wird, sollten Sie lieber bald ins Badezimmer gehen. Dort gibt es Seife und Handtücher. Und wie wäre es mit etwas heißem Wasser?“ Er nahm den Kessel vom Herd.
    „Das wäre der absolute Luxus. Das Einzige, was ich wirklich vermisse, ist eine Zahnbürste“, gab Bethany zu.
    Joel nahm zwei Gästesets aus dem Schrank, die Zahnbürste und Zahnpasta enthielten. „Da wir ja Hotelgäste sind, dürfen wir uns das hier wohl nehmen.“ Er reichte ihr die Sachen und ging voran ins Badezimmer, wo er die Öllampe und den Kessel mit heißem Wasser abstellte.
    „Vielen Dank.“
    Als er hinausgegangen war, putzte Bethany sich die Zähne, legte ihr Armband ab und wusch sich mit warmem Wasser, wobei sie die Hälfte des heißen Wassers für Joel übrig ließ. Im Bad war es so kalt, dass ihr Atem einen feinen weißen Nebel bildete. Doch beim Gedanken an Joel, der in ihrer Nähe war, wurde ihr innerlich ganz warm.
    Schnell kehrte sie ins Wohnzimmer zurück und kämmte sich am Kamin das lange dunkle Haar, während Joel ins Badezimmer ging. Als er zurückkam mit der Öllampe, deren Flamme kurz vor dem Erlöschen war, und dem leeren Wasserkessel, sagte er: „Vielen Dank, das war sehr großzügig von Ihnen.“ Erneut füllte er den Kessel und stellte ihn auf den Herd. „Möchten Sie vor dem Schlafengehen noch etwas Heißes trinken?“
    „Sehr gern.“
    Joel brühte Kaffee auf und goss ihn in die gesäuberten Becher. Dann setzte er sich neben Bethany und streckte wieder die langen Beine aus in Richtung Kamin. Die Öllampe war nun erloschen. Schatten tanzten im Raum und ließen den Kreis aus flackerndem Feuerschein behaglich und vertraut erscheinen.
    Als Bethany ihren Kaffee ausgetrunken hatte, wollte sie Joel gerade bitten, ihr etwas über sich zu erzählen. Doch noch ehe sie dazu kam, fragte er wie beiläufig: „Wie sind Sie in der Antiquitätenbranche gelandet?“
    „Das war etwas, was ich schon immer tun wollte. Mein Vater ist zwar Steuerberater, hat sich aber sein Leben lang für schöne, alte Gegenstände interessiert. Diese Begeisterung hat er auf mich übertragen – und nebenbei so einiges an Wissen.Deshalb bekam ich, als ich die Schule verließ, eine Anstellung bei Feldon Antiques in London.“
    Aufmerksam betrachtete Joel Bethanys bildhübsches herzförmiges Gesicht im Schein des Feuers, die
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