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Diamanten fuer die Braut

Diamanten fuer die Braut

Titel: Diamanten fuer die Braut
Autoren: Lee Wilkinson
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Beine in Richtung Feuer und fragte träge: „In welcher Branche arbeiten Sie denn?“
    „Antiquitäten“, antwortete sie leise. „Ich arbeite für Feldon Antiques. Tony ist der Besitzer. Aber ich habe angefangen, auch selbst kleinere Objekte zu kaufen, die für Feldon Antiques uninteressant sind. Irgendwann möchte ich mich nämlich selbstständig machen.“
    „Sind Sie die Einkäuferin?“
    Bethany zögerte. James Feldon hatte sie ein Jahr vor seinem Tod zur Einkäuferin gemacht, weil er ihrem Urteilsvermögen und ihrem Wissen vertraut hatte. Doch seit Tony das Unternehmen leitete, ließ er sie zwar seltene Objekte finden und deren Echtheit bestätigen, erlaubte ihr jedoch nicht, Preise auszuhandeln. Trotzdem bin ich noch immer die Einkäuferin, rief Bethany sich in Erinnerung und antwortete mit Nachdruck: „Ja.“
    „Müssen Sie für Ihre Arbeit viel reisen?“, wollte Joel wissen.
    „Manchmal aufs europäische Festland oder in die USA.“
    „Und wie finden Sie den ‚Big Apple‘?“
    „Ich liebe New York und weiß noch, wie ich mich als kleines Mädchen in diese Stadt verliebt habe, als ich zum ersten Mal ‚Frühstück bei Tiffany‘ sah.“ Bethany musste lächeln.
    „Und ich weiß noch, wie ich mich bei dem Film in Audrey Hepburn verliebt habe.“ Joel lächelte jungenhaft.
    Sie unterhielten sich eine Weile über alte Filme, dann lenkte er das Gespräch wieder auf Bethanys Arbeit. „Sie machen sicher oft Überstunden, stimmt’s?“
    „Ja, aber ich kann mir zum Ausgleich freinehmen. Zum Beispiel werde ich diese Woche nur am Dienstag im Geschäftsein und dann bis Montag freihaben.“
    „Und nach was für Objekten suchen Sie auf Ihren Reisen?“
    „In erster Linie nach Silber und Porzellan“, erwiderte Bethany. „Aber eigentlich nach jeder Art seltener, wertvoller Dinge.“
    „Wie das hier zum Beispiel?“ Joel berührte ihr mit tiefroten Steinen besetztes Goldarmband.
    Ihr Herz schlug wie verrückt, als sie seine kräftige, wohlgeformte Hand mit den langen schlanken Fingern und den sorgfältig geschnittenen Nägeln ansah.
    „Wo haben Sie das her?“
    Bethany glaubte, Wut oder Missbilligung aus Joels Stimme herauszuhören. Doch als sie zu ihm aufblickte, drückte sein Gesicht nur höfliches Interesse aus. „Jemand brachte es zum Verkaufen in unseren Laden. Eigentlich wollte ich es für meine Sammlung haben, doch dann habe ich mich so in das Armband verliebt, dass ich es behalten habe.“
    „In diesen Dingen bin ich ein völliger Ignorant“, bemerkte er und drehte das Armband an ihrem Handgelenk. „Ich habe keine Ahnung, wie alt das Stück sein könnte. Stammt es aus der viktorianischen Zeit?“
    Seine Berührung brachte Bethany so durcheinander, dass es ihr schwerfiel, gelassen zu bleiben. „Es stammt aus dem frühen neunzehnten Jahrhundert.“ Ein wenig atemlos fügte sie hinzu: „Zu dieser Art Armband gehören oft eine passende Kette und Ohrringe. Leider wurde es jedoch als Einzelstück verkauft.“
    „Darf ich fragen, was man für ein solches Schmuckstück bezahlen muss?“
    Als Bethany den Preis nannte, zuckte es leicht um Joels Mund. Doch seine Stimme klang ruhig, als er sagte: „Wegen des Golds und der Rubine hätte ich gedacht, dass es wesentlich mehr wert ist.“
    „Das wäre es auch, aber es handelt sich um Granat. Durchdie Art, wie sie hier eingesetzt sind, sehen die Steine allerdings aus wie Rubine. Sogar der Verkäufer dachte, es wären welche.“
    „Ich verstehe.“ Joels Züge entspannten sich. Nach einer kurzen Pause fragte er: „In Ihrer Branche lernen Sie bestimmt viele interessante Menschen kennen, stimmt’s?“
    Bethanys Blick glitt zu seinem weizenblonden Haar, das inzwischen wieder ganz trocken war. Am liebsten hätte sie mit den Fingern darübergestrichen. „Das stimmt“, antwortete sie ein wenig abwesend.
    Als Joel sie erwartungsvoll ansah, fuhr sie fort: „Zum Beispiel war ich heute Vormittag bei einer alten Dame, die aussah, als wäre sie den Seiten eines historischen Romans entstiegen. Sie war ganz in Schwarz gekleidet, trug mit schwarzem Bernstein besetzte Ohrringe und sprach ständig mit ihrem Mann, der bereits seit fünf Jahren tot ist.“
    Joel lächelte und fragte beiläufig: „Wollte sie Ihnen etwas verkaufen?“
    „Ja, einen ganzen Dachboden voller Sachen. Leider war nichts Brauchbares darunter“, sagte Bethany bedauernd.
    „Kein wertvolles Silber oder Porzellan?“
    Sie wunderte sich ein wenig über sein starkes Interesse, erwiderte jedoch:
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