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Diamanten fuer die Braut

Diamanten fuer die Braut

Titel: Diamanten fuer die Braut
Autoren: Lee Wilkinson
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gelassen wie möglich: „Es ist wohl zu spät, um sich darüber Sorgen zu machen.“ Als er nichts erwiderte, fügte sie hinzu: „Sie scheinen diese Gegend gut zu kennen, sprechen aber nicht mit dem hiesigen Akzent. Wohnen Sie nicht hier?“ Nervös zupfte sie am Riemen ihrer Handtasche.
    „Nein, ich lebe in London.“
    Bethany seufzte erleichtert. Das waren gute Nachrichten! „Sind Sie geschäftlich hier unterwegs?“, erkundigte sie sich.
    „Könnte man so sagen.“ Er lächelte ironisch.
    Da er nichts weiter zum Gespräch beitrug und Bethany ihn nicht beim Fahren stören wollte, schwieg sie und blickte aus dem Fenster.
    „Wir sind da“, stellte er nach einer Weile fest, bog nach links ab und hielt an.
    Zuerst konnte Bethany nur den feuchten Nebel sehen, der sich gegen die Windschutzscheibe drückte. Dann erkannte sie rechts vor ihnen ein schwaches Licht.
    Joel stieg aus und führte sie, einen Arm um ihre Taille gelegt, auf das kleine Hotel zu, das nur verschwommen als dunkler Umriss zu sehen war.
    Es war nur eine ganz leichte Berührung, doch sie schien ihre Haut zu verbrennen, und Bethany spürte sie so intensiv im ganzen Körper, dass ihr der Atem stockte.
    Das Licht kam von einem kleinen Anbau, in dessen Fenster eine Öllampe stand. Joel klopfte an die Tür. Gleich darauf wurde sie geöffnet, ein schräger gelber Lichtstrahl fiel heraus, ein älterer Mann in Hemd und Pullover erschien und blickte sie erstaunt an.
    „Es tut mir sehr leid, dass wir Sie stören, aber wir brauchen zwei Zimmer für heute Nacht“, sagte Joel.
    „Das Hotel ist geschlossen“, erwiderte der Hausmeister kurz angebunden. „Sie werden woandershin fahren müssen.“
    „Wegen des Nebels geht das leider nicht.“
    „Das Hotel ist geschlossen“, wiederholte der Mann stur und wollte die Tür schließen.
    Doch Joel hielt sie fest und sagte leise etwas, das Bethany nicht verstand.
    „Die Zimmer sind alle abgeschlossen, und die Heizung ist auch ausgeschaltet“, lautete die mürrische Antwort.
    „Ich bin sicher, dass Sie etwas für uns finden werden“, erwiderte Joel höflich, aber energisch. „In so einem alten Gebäude gibt es doch bestimmt auch einen Kamin.“
    „Ja, in dem Zimmer, das die Hoteldirektorin während der Saison bewohnt. Aber die Betten sind nicht bezogen, und Strom gibt es momentan auch nicht …“
    „Würden Sie uns das Zimmer bitte zeigen?“
    Unter einigem Murren über die Kälte und sein Rheuma wandte sich der Mann ab und kam kurze Zeit später in einer Jacke, mit einem Schlüsselbund und einer Taschenlampe wieder. Leicht humpelnd führte er sie durch den Nebel zu einem Seiteneingang, durch den sie in ein kleines gefliestes Foyer gelangten. Drinnen schien es noch kälter zu sein als draußen.
    Am Ende eines kurzen Flurs öffnete der Mann eine Tür und ließ den Lichtstrahl der Taschenlampe durch ein geräumiges Zimmer mit Küchentresen gleiten. Sie sahen ein Bett, einen großen Korb mit Brennholz neben einem steinernen Kamin, einen Holztisch mit Stühlen und mehrere Sessel. Durch eine offen stehende Tür blickte man in ein Badezimmer.
    „Das ist völlig ausreichend“, sagte Joel energisch. „Jetzt brauchen wir nur noch Kissen, Wolldecken und eine oder zwei Kerzen.“
    „Bettzeug und Badetücher finden Sie im Schrank, eine Öllampe und Streichhölzer auf der Kommode“, erwiderte der Mann noch immer mürrisch.
    „Vielen Dank.“ Einige Geldscheine wechselten diskret den Besitzer, bevor Joel fragte: „Wäre es möglich, etwas zu essenund etwas Heißes zu trinken für die junge Dame zu bekommen?“
    Der Hausmeister schob sich die Scheine in die Hosentasche und erwiderte deutlich freundlicher: „Ich will sehen, was ich tun kann.“ Er ging hinaus und ließ sie in völliger Dunkelheit zurück.
    Bethany hörte, wie Joel mit sicherem Schritt durch das dunkle Zimmer ging. Ein Streichholz wurde angerissen, das Licht einer Öllampe flammte auf und tauchte das Zimmer in goldenes Licht.
    Ohne Rücksicht auf seine legere, aber teure Kleidung und die handgenähten Schuhe hockte er sich vor den Kamin und begann, ein Feuer zu machen. Fasziniert sah sie zu, wie er mit seinen großen, wohlgeformten Händen geschickt Holz aufschichtete und schon bald ein freundlich flackerndes Feuer entfacht hatte.
    Er blickte auf. „Kommen Sie ans Feuer, damit Ihnen warm wird. Sie zittern ja!“
    Obwohl Bethany ebenso vor Nervosität wie vor Kälte zitterte, setzte sie sich dankbar in den niedrigen Sessel, den er an den Kamin
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