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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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»Lass Brot’an in Ruhe, Wynn. Für einen Tag hast du ihn genug drangsaliert.«
    Chap bellte zustimmend und setzte sich neben Magiere. Wynn richtete einen verärgerten Blick auf ihn.
    »Ich habe gesehen, wie Elfen mit einem seltsam geformten tönernen Ofen Lachs räucherten, und es ging erstaunlich schnell. Das sind nützliche Informationen, die es festzuhalten gilt, und ich glaube kaum, dass wir in naher Zukunft hierher zurückkehren, oder?«
    »Sie ha t … «, begann Brot’an scharf. Er unterbrach sich und begann erneut, ruhiger und freundlicher. »Sie hat zu viele Fragen gestellt. Ich hielt es für besser zu gehen.«
    Magiere verstand sowohl Wynn als auch Brot’an. Weder sie selbst noch die junge Weise oder Leesil konnten ohne elfische Eskorte durch die Stadt wandern. In diesem Teil der Welt waren Menschen nie willkommen gewesen. Als Gelehrte beherrschte Wynn den Elfendialekt ihrer Heimat, aber ständig musste sie ihre kleine Nase in irgendwelche neuen Dinge stecken, die ihre Aufmerksamkeit weckten.
    »Da kommt unser Schiff«, sagte Magiere und streckte die Hand aus, in der Hoffnung, die junge Weise abzulenken.
    Die Falten des Ärgers verschwanden aus Wynns Gesicht. »Das große?«
    Chap hob die Ohren, und Magiere kraulte ihn dazwischen. Er jaulte leise und schaute zur Stadt zurück. Oder galt sein Blick dem Wald dahinter? In letzter Zeit sah er oft zum Wald und verschwand gelegentlich für längere Zeit darin; Magiere fragte sich dann, was er dort anstellte. Chap drehte den Kopf und sah zum Schiff, das sich dem Hafen näherte. Der Sonnenschein glitzerte in seinen hellen Augen.
    »Es ist wunderschön«, hauchte Wynn. »Seht euch die Segel an! Wie kann ein Frachtschiff so hoch im Wasser liegen und so schnell sein?«
    Weitere Fragen. Brot’an seufzte tief.
    »Wunderschön soll es sein?«, spottete Leesil. »Vielleicht bist du anderer Meinung, wenn es dich ein paar Tage lang geschaukelt hat.«
    Wynn wölbte eine Braue. »Ich werde nie seekrank. Die Reise über den Ozean nach Belaski hat mir sehr gefallen.«
    Leesil presste die Lippen zusammen, und Magiere wünschte sich, dass Wynn endlich still wäre.
    »Du wirst dich daran gewöhnen, Léshil«, sagte Sgäile und sprach Leesils Namen auf Elfisch aus. »Auch bei mir hat’s einige Tage gedauert. Aber nach einigen Reisen empfindet man das Schaukeln eines Schiffes nicht mehr als so unangenehm.«
    Brot’an trat auf Magieres andere Seite, als wollte er sie als Barriere zwischen Wynn und sich nutzen. Chap näherte sich Leesil, schaute zu Brot’an hoch und fletschte kurz die Zähne. Die Präsenz des Meister-Anmaglâhk schien ihm noch immer nicht zu behagen.
    Magiere hob das Kinn und begegnete Brot’ans Blick. Aus der Nähe betrachtet waren seine Narben so hell wie die Haut von Menschen. Er wirkte besorgt, und offenbar ging es dabei nicht nur um Wynn.
    »Was ist?«, fragte Magiere.
    »Der Ältestenrat hat dir ein Schiff für die Reise zu einem beliebigen Ort versprochen«, sagte er. »Aber bisher hast du kein Reiseziel genannt. Der Schiffsführer erwartet entsprechende Angaben von mir.«
    Magiere hatte gewusst, dass dieser Moment kommen würde. Und sie hatte ihn gefürchtet. Brot’an runzelte die Stirn und wartete auf eine Antwort.
    »Das genaue Ziel kenne ich nicht«, sagte sie. »Ich weiß nur, dass wir nach Süden segeln müssen, an der Ostküste entlang.«
    Die Erklärung klang selbst für sie vage.
    »Auf dieser Route befindet sich nichts«, sagte Sgäile. »Es gibt keine Elfensiedlungen jenseits der Grenzen unseres Reiches und auch keine Niederlassungen der Menschen. Alles ist leer, bis zu den Ylladonischen Stadtstaaten weiter im Süden.«
    Von jenen Staaten hörte Magiere jetzt zum ersten Mal. Der Ärger in Sgäiles Stimme erstaunte sie, denn er gab sich sonst immer große Mühe, freundlich zu sein. Magieres Verdruss wuchs. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, ohne preiszugeben, dass ihre einzigen Hinweise aus einem Traum stammten.
    »Magier e … «, flüsterte Wynn. »Du musst es sagen.«
    »Hör auf, Wynn!«, warf Leesil ein.
    »Wir suchen nicht nach einer Siedlung«, wandte sich die junge Weise an Brot’an. »Es geht vielmehr um ein Objekt hoch in den schneebedeckten Bergen, in einer Burg. Seit Langem vergessen und bewacht von den Alten. Womit vermutlich Untote gemeint sind.«
    Leesil griff nach ihrer Schulter, um sie zu bremsen. »Das reicht, Wynn!«
    Sie stieß seine Hand beiseite, sprach weiter und ignorierte Chaps Knurren. Der Hund schnappte nach
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