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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Boden, um nicht gegen sie zu prallen, drückte dann mit Kopf und Schultern an ihre Beine. Offenbar wollte er, dass sie sich in Richtung Bäume zurückzog.
    Ubâd wiederholte die sonderbaren Worte, und diesmal klangen sie noch schärfer: » Khurúj fé nafsê htalab!«
    Wieder bebte der Boden, und Magiere fiel. Um sie herum glühte es plötzlich, und etwas strich ihr über Arme und Beine, hob sie hoch. Bevor sie erkennen konnte, was sie hielt, lief Chap über die Lichtung, verfolgt von einem ihm nachjagenden Spalt im Boden.
    Blauweißes Licht kam aus diesem Spalt. Es schien in der Luft Substanz zu gewinnen und formte lange, rankenartige Gebilde, die Chap erreichten und sich um ihn wickelten, ihn vom Boden rissen und seine Flucht beendeten.
    Die Ranken schlangen sich auch um Magieres Gliedmaßen, wie Seile aus lebendigem Licht.
    »Ich bin auf Tote spezialisiert«, sagte Ubâd. »Aber ich kann auch andere Dinge beschwören, wie zum Beispiel den kollektiven Geist des Waldes.«
    Magiere versuchte, ihre Arme zu bewegen. Wenn sie Ubâd nicht tötet e … Was sollte dann aus Leesil und Wynn werden?
    »Bist du jetzt bereit, vernünftig zu sein?«, fragte Ubâd.
    Der Zorn wich Benommenheit. Als sie sprach, bewegte sich der Mund normal, denn die Zähne waren auf ihre übliche Größe geschrumpft. »Meine Begleite r … Lass sie in Ruhe. Dann höre ich mir an, was du zu sagen hast.«
    »Wie großzügig von dir«, erwiderte Ubâd spöttisch. »Ich werde dein Vater sein, dein Lehrer, deine Familie. Du hast sonst niemanden. Inzwischen dürfte Vordana mit deinem Halbblut fertig sein, und meine anderen Diener haben sich die junge Weise vorgenommen.«
    Leesils Gesicht erschien in Magieres Gedanken, und Kälte erfüllte sie.
    Ubâd log. Es musste eine Lüge sein.
    Zorn und Gier brodelten erneut in ihr, als sich Ubâd Chap zuwandte.
    »Und was diesen Köter betrifft, die Marionette des Feinde s … Seine Einmischungen gehen hier und heute zu Ende.«
    Welstiel fühlte Magieres Präsenz und folgte ihr. Um ihn herum herrschte eine sonderbare Stille im Wald. Er sah nicht zuerst Magiere, sondern ein blauweißes Licht, das die Dunkelheit weiter vorn durchdrang. Es bewegte sich und gewann an Intensität, als er näher kam. Was Welstiel sah, ließ ihn fast auf die Lichtung stürmen.
    Ranken blauweißen Lichtes kamen aus dem aufgebrochenen Boden, wickelten sich um Magiere und Chap und hoben beide hoch. Die tentakelartigen Gebilde bestanden vermutlich aus beschworener Elementarmaterie, aber ihre Natur blieb Welstiel unbekannt. Damals, während ihrer gemeinsamen Jahre, hatte Ubâd ihm nie demonstriert, dass er über eine solche Fähigkeit verfügte.
    Welstiel gab dem Drängen in ihm nach und machte einen weiteren Schritt nach vorn, hielt dann aber wieder inne.
    Auf eine solche Situation war er in keiner Weise vorbereitet. Bisher hatte er von niemandem gewusst, der in diesem Ausmaß über Elementarenergie un d - materie zu gebieten verstand.
    Eine Mischung aus Zorn und Sorge veranlasste Welstiel, die Fäuste zu ballen. Magiere und Chap zappelten und versuchten sich zu befreien, aber die glühenden Ranken passten sich ihren Bewegungen an. Ubâd konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf den Majay-hì , und die Tentakel aus Licht wickelten sich enger um das Tier.
    Welstiel trat einen weiteren Schritt vor und verharrte hinter einem Baum am Rand der Lichtung.
    Die Ranken mochten zwar aus Elementarmaterie bestehen, aber ihnen fehlte ein eigener Wille. Sie befolgten die Befehle des Nekromanten.
    Hinter seiner ledernen Maske verfügte Ubâd nicht über normale Sich t – er benutzte irgendeine arkane Methode, um die Welt zu sehen. Welstiel verfügte über ein Objekt, das vor Entdeckung durch übernatürliche Sinne oder magische Mittel schützte. Er hatte es vor langer Zeit geschaffen, um nach Magieres Geburt mit ihr zu fliehen.
    Welstiel setzte sich mit überkreuzten Beinen auf den Boden und blickte auf seinen Ring des Nichts.
    Er wirkte von ganz allein, ohne dass der Träger ihn aktivieren musste. Mehr stand ihm nicht zur Verfügung, und die derzeitige Situation erforderte, dass er den Einfluss des Rings erweiterte.
    Er streifte ihn ab und hielt ihn zwischen den Fingerspitzen. Leise magische Worte kamen über Welstiels Lippen, als er sich darauf konzentrierte und seine Lebenskraft auf ihn übertrug. Erschöpfung machte sich bemerkbar, aber er wahrte seine Konzentration, bis er das Gefühl hatte, schon viel zu lange dazusitzen.
    Ubâd musste Magieres Präsenz
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