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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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begonnen,alsMagiereeinenVampirnamensChancegeköpfthatte,mitdemWynndummerweisebefreundetgewesenwar.SeitjenerZeithatteLeesilversucht,denFriedenzuwahren,dochfrüheroderspäterführtejede»Diskussion«derbeidenFrauenzuhandfestemZank.DannnahmLeesilMagierebeiseite,währendChapWynnindieandereRichtungtrieb,aberdielangeReiseundderstrengerwerdendeWinterhattenLeesilsGedulderschöpft.BevorerderVersuchungerliegenkonnte,MagiereundWynngehörigdieMeinung zu sagen, schob sich Chap zwischen sie und knurrte.
    Die neben einem Wächterhäuschen an der Straße stehenden Leute unterbrachen ihr Gespräch und wichen zurück. Zwei Grenzwächter senkten ihre Speere und traten einige Schritte auf den Hund zu.
    »Das reicht, Chap.« Leesil berührte ihn am Rücken und sah Magiere und Wynn warnend an. »Sie haben verstanden. Hoffe ich jedenfalls.«
    Wynn presste erneut die Lippen zusammen und schloss kurz die Augen, während Magiere sich mit einem abfälligen Schnaufen abwandte. Chap knurrte noch einmal leise, und die beiden Wächter kehrten auf ihre Posten zurück.
    »Hast du uns eine Karte besorgt?«, fragte Leesil. »Hast du herausgefunden, wie wir die Berge überqueren und ins Reich der Elfen gelangen können?«
    Wynn ließ die schmalen Schultern kreisen, schüttelte damit den Ärger ab und ließ den Leinensack zu Boden.
    »Es gibt einen Weg, aber nur wenige haben ihn beschritten, und niemand von ihnen ist zurückgekehrt. Die Meisterkartografin hat mir gestattet, ihre wenigen Aufzeichnungen zu kopieren, denn es gibt keine Käufer für die Wegbeschreibung zu einem Ort, zu dem niemand reisen will, wie sie sagte.«
    Wynn holte ein zusammengefaltetes Pergament unter ihrem Mantel hervor und reichte es Leesil. Er drehte es hin und her, ohne es zu öffnen. Noch ein Viertelmond würde vergehen, bis sie die Karte brauchten, und nach Wynns Worten zu urteilen, würde sie keine große Hilfe sein.
    »Das klingt nicht gut«, sagte Magiere.
    »Und?«, erwiderte Wynn.
    »Ich will damit nicht sage n … «, begann Magiere. »Ich meine, ich würde ni e … «
    »Niemand, der vor uns nach einem Weg gesucht hat, hatte Chap dabei«, sagte Wynn.
    Chap knurrte zustimmend, und Leesil sah in die hellen, klaren Augen des Hunds. Eine alte Erinnerung aus seiner Jugend stieg in ihm hoch.
    Seine Mutter saß in ihrem Haus auf dem Fenstersims, gekleidet in einen rostroten Morgenrock. Das weißblonde Haar fiel ihr glatt und gerade auf den Rücken; sie kämmte es langsam mit einem Kamm aus Eschenholz. Groß und schlank saß sie da, im matten Licht des Abends, hinter ihr ein See und jenseits davon der Wal d – vor diesem Hintergrund sah sie aus wie eine junge Eiche, die abseits der anderen Bäume wuchs.
    Nein’a drehte sich und zeigte ein glattes, dreieckiges Gesicht mit schmalem Kinn und einer Haut, die dunkler war als Leesils. Eine fedrige Braue über den großen, mandelförmigen Augen kam nach oben, und plötzlich wirkte sie wie ein geschmeidiges, feinknochiges Geschöpf, das in der Welt der Menschen gefangen war. Bernsteinfarbene Pupillen, wie Kohlen in einem Ofen, richteten sich auf Leesil, als sie sprach.
    » Lèshil?«
    Leesil schüttelte sich und verdrängte das von Chap herbeigerufene Erinnerungsbild aus seinen Gedanken. »Ich habe dir gesagt, dass du das nie wieder tun sollst. Bleib aus meinem Kopf!«
    Chap leckte sich die Schnauze.
    Leesil argwöhnte, dass es sich um eine unflätige Geste handelt e – immerhin wussten sie jetzt über die wahre Natur des Hunds Bescheid.
    »Es ist seine Art der Kommunikation«, sagte Wynn.
    »Es ist weit mehr als das«, brummte Magiere.
    Wynn richtete einen weiteren boshaften Blick auf Magiere. »Auch er möchte Leesils Mutter finden!«
    Leesil unterdrückte ein Stöhnen, als der Zank erneut begann.
    Wenn sie nur endlich die Sache klären würden, um die es wirklich ging. Allerding s … Vielleicht hätte selbst das die Dinge zwischen ihnen nicht bereinigt. Sie waren beide stur; möglicherweise hatte Magieres Dickköpfigkeit auf die junge Weise abgefärbt. Wie auch immer, Wynns Idealismus reichte an Selbsttäuschung heran. Weder Magiere noch Leesil konnten vergessen, dass Wynn sie in Hinsicht auf Chane, der ihnen nach Dröwinka gefolgt war, belogen hatte.
    »Es überrascht mich nicht«, ertönte eine tiefe, ernste Stimme. »Ich bin nur erstaunt, dass es diesmal so lange gedauert hat, bis sie sich gegenseitig an die Kehle gefahren sind.«
    Leesil drehte sich um, verblüfft darüber, dass jemand an diesem Ort seine beiden
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