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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis
Autoren: James Swallow
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eine
Hand aus und deutete in Richtung der Morgendämmerung, deren Licht sich immer
weiter in dem Raum ausbreitete. »Es ist an der Zeit, sie ans Licht zu bringen.
Das Officio Assassinorum war schon viel zu lange meine heimliche Klinge, ein
offenes Geheimnis, über das niemand ein Wort verlieren will. Aber jetzt ist
Schluss damit. Eine solche Waffe kann nicht für alle Zeit im Schatten
existieren und dabei nichts und niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen müssen.
Sie muss geführt und regiert werden. Es darf keinen Zweifel an der Integrität
jeder Handlung geben, an jedem geführten Schlag, an jeder getroffenen
Entscheidung ... sonst ist das alles nichts wert.«
    Sein Blick kehrte zu Dorn
zurück, und er nickte seinem Sohn zu.
    »Denn eine Sache steht für mich
fest: In diesem kommenden Krieg wird jede Waffe im Arsenal des Imperiums
vonnöten sein.«
    »In deinem Namen, Vater«,
erwiderte der Primarch und nickte ebenfalls. »In deinem Namen.«
     
    Dagonet war mittlerweile so gut
wie tot. Die Oberfläche war ein Mosaik aus brennenden Städten, aufgewühlten
Ozeanen und glasiertem Ödland. Und doch zeugte diese Verwüstung von einer
ungewöhnlichen Zurückhaltung der Sons of Horus. Wäre es allein nach ihnen
gegangen, dann hätte diese Welt das gleiche Schicksal ereilt wie so viele
andere, die sich dem Kriegsmeister widersetzt hatten. Sie waren von
Zyklonen-Torpedo-Bombardements, die auf zentrale tektonische Ziele ausgerichtet
wurden, förmlich aufge-brochen worden, um sie in einen Klumpen aus
geschmolzener Erde zu verwandeln.
    Stattdessen wurde Dagonet
vorbereitet, weil der Kriegsmeister diese Welt noch für seinen Siegesmarsch
benutzen wollte.
    Erebus stand am Kraterrand und
schaute hinab in den Trichter, der alles war, was von der Hauptstadt noch
verblieben war. Die gegenüberliegende Seite dieses Tals aus schmutzigem Glas
und geschmolzenem Gestein war wegen des aufsteigenden Nebels aus giftigen
Dämpfen nicht auszumachen, doch er sah auch so genug, um sich das Ausmaß der
Zerstörung vorstellen zu können.
    Transporter kamen von überall
auf dem Planeten und brachten diejenigen her, die noch lebend gefunden worden
waren. Er sah mit an, wie ein Stormbird in geringer Höhe über den Krater flog
und die Frachtluken öffnete, um die Zivilisten wie Abfall in die verwüstete
Landschaft zu kippen. Die Leute wurden in Reihen angeordnet, die immer wieder
auf quer verlaufende Reihen trafen, als würden Kreuze andere Kreuze überlagern.
Am kilometerlangen Kraterrand hatten sich in regelmäßigen Abständen Astartes in
Position gebracht, um jeden Überlebenden, der sich nicht schon von ihrem
Erscheinungsbild abschrecken ließ, daran zu hindern, aus dem Krater zu klettern
und zu entkommen. Diejenige, die anfangs noch den Mut aufgebracht hatten, waren
mit Bolter-Schüssen in die Menge zurückgeschleudert worden. Das gleiche
Schicksal ereilte diejenigen, die es wagten, die achtfachen Linien zu
verlassen, die in den Grund geschnitten worden waren.
    Die Bittsteller — sie hatten es
nicht verdient, Gefangene genannt zu werden — gaben ein lautes Stöhnen und
Entsetzenslaute von sich, die sich wie sanfte Wellen über den Ordenspriester
der Word Bearers hin und her bewegten. Es war allzu verlockend, dort zu
verharren, wo er stand, und sich an dem süßen Aroma der düsteren Emotionen zu
erfreuen, das über dem Krater hing. Aber es gab andere Dinge, um die er sich
kümmern musste.
    Er hörte dumpfe Schritte wie
von schweren Stiefeln, die von dem mit Wrackteilen aller Art übersäten
Kraterrand zu ihm drangen, und er drehte sich, um den Astartes entgegenzugehen,
die zu ihm unterwegs waren.
    Ringsum stiegen feine
Rauchfahnen auf, da aus dem Untergrund nach wie vor Hitze von der bombardierten
Erde aufstieg.
    »Erster Ordenspriester.« Devram
Korda grüßte ihn mit einem verhaltenen Salut. »Sie wollten, dass ich Ihnen
Bericht erstatte wegen Ihres ... Agenten? Wir haben die Überreste lokalisieren
können, nach denen Sie suchen.«
    »Speer?« Er legte die Stirn in
Falten.
    Korda nickte und warf ihm etwas
zu. Erebus fing das Objekt auf und betrachtete es. Auf den ersten Blick wirkte
es wie ein geschwärzter, von großer Hitze deformierter Schädel, doch bei
genauerem Hinsehen waren bei diesem Kiefer und dem gestreckten Hinterkopf
andere Kräfte am Werk gewesen. Er hielt den Schädel hoch und schaute in die
schwarzen Augenhöhlen. Der Geist von Energien hing noch an ihnen, und mit einem
Mal glaubte Erebus, winzige Sprenkel Blattgold im
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