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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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Symbol aus schwerem Nickel-Eisen-Erz: einem
Steinschädel in einem hohlen Stahlring in Form eines Sterns, der sich am
äußersten Rand der gezackten Klinge befand und bedrohlich wirkte.
    Weitere Schiffe brachten sich
dahinter in Position, um eine Formation einzunehmen, die jenem
Speerspitzenmuster ähnelte, mit der die Krieger an Bord dieser Schiffe ins
Gefecht zogen.
    Als solle die unbezwingbare
Entschlossenheit dieser Krieger unterstrichen werden, trug das Kriegsschiff
seinen Namen voller Stolz in hochgotischer Schrift auf der stählernen Hülle zur
Schau: Standhaftigkeit .
    Dahinter folgten weitere
Schiffe dieser Art, manche größer, manche kleiner: die Unbezwingbarer Wille , Barbarus’ Stachel, Herr von Hyrus , Terminus Est , Unsterblich , Todesgeist und etliche andere.
    Dies war die Flotte, die sich
hinter der Umbra der Sonne Iota Horologii versammelt hatte, um den Großen Kreuzzug
und den Willen des Imperators der Menschheit zu einer der titanenhaften
Zylinderwelten der Jorgall zu bringen. An Bord dieser Schiffe wurden zu
Tausenden jene transportiert, die ihrer Legion dienten: die Astartes der XIV.
Legion, der Death Guard.
     
    Kaleb Arin bewegte sich fast
tänzelnd durch die Korridore der Standhaftigkeit , wobei er seine
schwere, in Stoff gewickelte Last an die Brust drückte. Jahrelanger
untergebener Dienst hatte dazu geführt, dass er sich eine Geh und
Verhaltensweise aneignet hatte, durch die er sich in der Gegenwart der hoch
aufragenden Astartes praktisch unsichtbar machen konnte. Er war geschickt
darin, keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Bis zum heutigen Tag hatte er
auch nach so vielen Jahren nicht jene ausgeprägte Ehrfurcht verloren, die ihn
seit dem Augenblick erfüllte, als er in den Dienst der XIV. Legion getreten
war.
    Die Falten in seinem blassen
Gesicht und das grauweiße Haar ließen sein Alter erkennen, doch er besaß die
Vitalität eines viel jüngeren Mannes. Die Kraft seiner Überzeugung — und die
von anderen Ansichten, die er mehr für sich behielt — hatte ihn bereitwillig
und unerschütterlich seinen Dienst verrichten lassen.
    Es gab nur wenige Männer in der
gesamten Galaxis, überlegte er, die so zufrieden sein konnten wie er. Die Erkenntnis,
die er nie vergessen hatte, war ihm jetzt ebenso deutlich wie vor Jahrzehnten,
als der Himmel über ihm aus giftigen Unwetterwolken geweint und er seine
eigenen Grenzen und Fehler akzeptiert hatte. Wer unablässig nach etwas strebte,
das er niemals erreichen konnte, wer sich dafür bestrafte, dass es ihm nicht
gelang, in jene schwindelnde Höhen aufzusteigen, die ohnehin nicht seine
Bestimmung waren, der konnte niemals Seelenfrieden finden. Kaleb war keiner von
denen. Ihm war sein Platz in der Geschichte klar. Er wusste, wo er zu sein und was
er zu tun hatte.
    Sein Platz war hier, und seine
Aufgabe war weder zu hinterfragen noch nach Höherem zu streben, sondern zu tun,
was ihm aufgetragen wurde.
    Aber selbst das erfüllte ihn
mit Stolz. Welche Menschen, fragte er sich, konnten schon darauf hoffen, dort zu
gehen, wo er ging, inmitten von Halbgöttern, die aus dem Fleisch des Imperators
selbst geschaffen worden waren? Immer wieder betrachtete der Leibwächter sie voller
Ehrfurcht.
    Er hielt sich an den Rändern
der Korridore und machte einen großen Bogen um jeden der ausladenden Krieger,
die mit den Vorbereitungen für ihren Einsatz beschäftigt waren.
    Die Astartes waren zum Leben
erwachte Statuen, großartige Mythen in Stein, die ihre Podeste verlassen
hatten, um ihn zu umgeben. Sie gingen in ihren marmorfarbenen, mit Grün
abgesetzten und funkelndem Gold verzierten Rüstungen umher, einige in den
neueren, glatteren Modellen, andere in älteren Versionen ihres Kriegsgeräts. Diese
waren mit spitzen Stiften besetzt, außerdem gehörten wuchtige Helme dazu. Diese
Männer waren einfach unglaublich, der lebende, verlängerte Arm des Imperiums,
Männer, die ihrem Werk nachgingen und dabei von Schock und Ehrfurcht umweht
wurden wie von einem weiten Mantel. Sie würden niemals verstehen, wie sie von
den Sterblichen angesehen wurden.
    Kaleb wusste, dass einige in
der Legion ihm mit Geringschätzung begegneten, ihn bestenfalls als null und nichtig
ansahen, schlimmstenfalls als jemanden, der nicht mehr wert war als ein
sabbernder Servitor. Das hatte er als sein Schicksal akzeptiert, so stoisch und
verbissen, wie es für die Angehörigen der Death Guard typisch war. Nicht dass
er je so vermessen gewesen wäre, sich für einen von ihnen zu halten
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