Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
Vom Netzwerk:
die Vorposten der Flaschenwelt zu entern.«
    Temeter verbeugte sich und
überspielte seine Verärgerung, die er nach Garros Eindruck verspüren musste, da
ihm durch diese Planänderung ein Anteil am großen Ruhm dieser Mission versagt
bleiben würde. »Was immer der Primarch wünscht.« Er sah Grulgor in die Augen.
»Danke, dass Sie mich davon in Kenntnis gesetzt haben, Hauptmann.«
    »Kommandant!«, spie Grulgor ihm
entgegen. »Sie werden mich mit meinem Dienstgrad anreden, Hauptmann Temeter.«
    Der legte die Stirn in Falten.
»Verzeihen Sie, Kommandant. Diese Traditionen geraten manchmal in
Vergessenheit, wenn ich mit meinen Gedanken woanders bin.«
    Garro beobachtete, wie Grulgor
die Kiefer aufeinanderpresste.
    Wie alle Legiones Astartes
hatte auch diese Legion ihre eigenen Gepflogenheiten und Bräuche.
    Die Death Guard unterschied
sich in vielerlei Hinsicht von ihren Bruderlegionen, so zum Beispiel bei der
Kommandostruktur und den Dienstgraden. Die Tradition wollte es, dass die XIV
nie mehr als sieben große Kompanien umfasste, obwohl jede von ihnen zahlenmäßig
erheblich größer war als bei den anderen Astartes-Gruppen wie den Space Wolves
oder den Blood Angels.
    Während es bei vielen Legionen
die Tradition gab, dass der Befehlshaber der jeweils Ersten Kompanie den
Ehrentitel des Ersten Hauptmanns zugesprochen bekam, gab es bei der Death Guard
zwei weitere privilegierte Titel, die für die Anführer der Zweiten und der
Siebten Kompanie vorgesehen waren. Obwohl keiner von ihnen vom Rang über den
anderen beiden stand, war es Grulgors gutes Recht, sich mit » Kommandant «
anreden zu lassen, so wie Garro auch als » Gefechtshauptmann « bekannt
war. Soweit Garro wusste, datierte seine Bezeichnung aus der Zeit der
Vereinigungskriege und hatte ihren Ursprung darin, dass der Imperator selbst
einem Offizier der XIV. diesen Titel verlieh.
    Es erfüllte ihn mit Stolz, so
viele Jahrhunderte später ebenfalls diesen Titel tragen zu dürfen.
    »Unsere Traditionen sind das,
was uns ausmacht«, warf Garro ruhig ein. »Es ist richtig und korrekt, dass wir
an ihnen festhalten.«
    »In Maßen vielleicht«,
widersprach Typhon. »Wir sollten nicht zulassen, dass uns Regeln aus einer
Vergangenheit einengen, die längst zu Staub zerfallen ist.«
    »Ganz recht«, stimmte ihm
Grulgor zu.
    »Aha«, sagte Temeter. »Dann
halten Sie also mit der einen Hand an Traditionen fest, Ignatius, während Sie
sie mit der anderen Hand von sich weisen?«
    »Die alten Methoden sind so
lange zutreffend, wie sie einem Zweck dienen.« Grulgor warf Garro einen eisigen
Blick zu.
    »Ihr kleiner Leibeigener ist
auch so eine > Tradition <, hat aber keinen Sinn mehr. Das ist eine
Gepflogenheit ohne Wert.«
    »Da muss ich widersprechen,
Kommandant«, konterte Garro.
    »Der Leibwächter erfüllt seine
Aufgaben als mein Diener tadellos ...«
    Grulgor schnaubte abfällig.
»Ha. Einen von der Sorte hatte ich auch mal. Ich glaube, er ist mir irgendwo
auf einem Eismond abhandengekommen. Erfroren ist er da, dieser Schwächling.«
    Er wandte den Blick ab.
    »Für mich klingt das, als seien
Sie ein bisschen sentimental, Garro«
    »So wie immer, Grulgor, werde
ich Ihren Anmerkungen die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdient haben«, sagte
Garro, verstummte aber, als er eine in Gold gehüllt Gestalt entdeckte, die sich
durch einen Lichtkegel bewegte.
    Temeter folgte Garros Blick,
dann tippte er ihm zweimal auf die Schulterpanzerung. »Ich sagte dir doch, dass
Mortarion in Begleitung hergekommen ist.«
     
    Kaleb war mit dem Schwerttuch
beschäftigt und faltete den grünen Samt zu einem ordentlichen Quadrat. Im Alkoven
der Waffengrube waren Hauptmann Garros Waffen und Kampfausrüstung auf Haken und
in Regalen verteilt. An einer Wand ruhte auf stählernen Dornen der schwere
silberne Ingot des Bolters seines Meisters. Er war mattglänzend poliert, die
Messingverzierungen funkelten im schwachen Licht der Biolumen-Leuchtkugeln.
    Der Leibwächter legte den Stoff
zurück und rang die Hände, während er nachdachte. Es fiel ihm schwer, sich zu
konzentrieren, wenn er wusste, dass sich der Primarch nur wenige Ebenen über
ihm aufhielt. Sein Blick wanderte zur stählernen Decke, und er fragte sich, was
er wohl würde sehen können, wäre die Standhaftigkeit aus Glas. Würde
Mortarion Dunkelheit und Kälte ausstrahlen, wie ihm manche nachsagten? Wäre es
für einen gewöhnlichen Sterblichen wie ihn möglich, dem Death Lord in die Augen
zu sehen, ohne dass sein Herz zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher