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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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Dämpfen aus der Luft von Barbarus wanden sich um den
Nackenbügel von Mortarions Rüstung. Garro bekam ihren Geruch in die Nase, und
für einen Augenblick brachte ihn die Erinnerung zurück auf jenen finsteren,
bewölkten Planeten mit seinem tödlichen Himmel.
    Die Versammlung erhob sich,
dennoch überragte der Primarch weiterhin jeden im Raum. Unter dem grauen Mantel
trug er eine Rüstung aus glänzendem Messing und nacktem Stahl.
    Der Schädel und der Stern der
Death Guard starrten von seinem Brustpanzer aus in die Umgebung, und an seiner
Hüfte — die sich auf gleicher Höhe befand wie die Brust eines gewöhnlichen
Astartes — entdeckte Garro das trommelförmige Halfter, in dem der Primarch die
Laterne mit sich trug, eine handgefertigte Energiewaffe im Shenlongi-Design.
    Mortarions einziger anderer
Schmuck war eine Kette aus kugelförmigen Weihrauchbehältnissen in Messing.
    Auch sie enthielten Spuren der
giftigen oberen Atmosphäre jener Welt, die für den Primarchen zu seiner
Adoptivheimat geworden war.
    Garro hatte gehört, dass
Mortarion angeblich manchmal von ihnen kostete, so wie ein Kenner einen edlen
Wein probierte, und sie ein andermal als Granaten im Kampf einsetzte, damit
seinem Gegner die Luft wegblieb und er erstickte.
    Ihm wurde bewusst, dass er den
Atem angehalten hatte. Jetzt ließ er die Luft entweichen, während Mortarions
bernsteinfarbene Augen den Saal erfassten. Schweigen machte sich breit, als
sein Lordkommandant das Wort ergriff.
     
    »Xenos.« Pyr Rahl ließ das Wort
mühelos wie einen Fluch klingen, während er mit Fingern auf den kurzen Lauf
seines Bolters tippte.
    »Ich frage mich, welche Farbe
deren Blut haben wird. Weiß? Lila? Grün?« Er sah sich um und strich sich über
das kurz geschnittene Haar.
    »Na kommt schon. Wer will mit mir
eine Wette abschließen?«
    »Niemand«, gab Hakur zurück.
»Wir sind deine ewigen Wetten leid.« Er schaute zu der Waffengrube, in der Garros
Leibwächter in seine Arbeit vertieft war.
    »In welcher Währung sollten wir
überhaupt eine Wette abschließen?«, fügte Voyen an, der sich zu Hakur an den
Regalen mit den Klingen gesellte. Beide Veteranen waren in ihrem Körperbau
grundverschieden — Voyen von mächtiger Statur, Hakur dagegen schmal und drahtig
—, und doch waren sie beide in den meisten Dingen einer Meinung, wenn es ihren
Trupp betraf.
    »Wir sind weder Tölpel noch
Soldaten, die sich um Scheine und Münzen raufen!«
    Rahl verzog das Gesicht. »Es
geht bei dem Spiel nicht ums Geld, Apothekarius. Etwas so Schnödes ist es
nicht. Es dient nur dem Zweck, ein Punktekonto zu führen. Wir spielen um das
Recht, Recht zu haben.«
    Solun Decius, das jüngste
Mitglied des Kommandotrupps, kam näher und rieb sich mit einem Handtuch den Schweiß
seiner Anstrengungen im Trainingskäfig ab. Er hatte etwas Hartes an sich, das
nicht so recht zu seinem jugendlichen Alter passen wollte. In seinen Augen
brannte eine Energie, die er kaum im Zaum zu halten vermochte. Ausgelöst wurde
sie von der Begeisterung über die Möglichkeiten, die sich mit einem Mal ergeben
mochten, nachdem nun der Primarch zu ihnen gekommen war. »Ich nehme die Wette
an, wenn du dann Ruhe gibst«, erklärte Decius und sah Hakur und Voyen an, bekam
von den beiden Älteren aber keinen Rückhalt.
    »Ich sage, es ist rot. Wie bei
den Orks.«
    Rahl rümpfte die Nase. »Weiß
wie Milch. So wie bei den Megarachniden.«
    »Ihr irrt euch beide.« Ein
Stück hinter Rahl meldete sich Tollen Sendek mit monotoner Stimme zu Wort,
während er über einen Berg von taktischen Karten gebeugt dasaß. »Das Blut der
Jorgall ist tiefrot.« Der Krieger hatte buschige Augenbrauen und hängende
Lider, was ihn ständig schläfrig aussehen ließ.
    »Und woher weißt du das?«,
fragte ihn Decius.
    Sendek hielt eine Datentafel
hoch. »Ich bin eben belesen, Solun. Während du in den Käfigen daran arbeitest, dass
die Zähne deines Kettenschwerts stumpf werden, befasse ich mich mit dem Feind.
Diese Texte zur Magos Biologis sind faszinierend.«
    Decius schnaubte. »Ich muss nur
wissen, wie ich sie töten kann. Sagen dir das deine Texte auch, Tollen?«
    Sendek nickte nachdrücklich.
»Allerdings.«
    »Dann rück raus mit der
Sprache«, forderte Voyen ihn auf.
    »Solches Wissen darfst du nicht
für dich behalten.«
    Sendek stand seufzend auf,
seine beständig düstere Miene wurde durch die Displaybeleuchtung der Datentafel
ein wenig erhellt. Er tippte sich an die Brust. »Die Jorgall bevorzugen
mechanische
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