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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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Sitzgelegenheiten, aber die waren auch nicht nötig, weil in dieser Halle
keine langwierigen Debatten geführt oder Taktiken ausgearbeitet wurden. Hier
wurden Befehle erteilt, Anweisungen gegeben und Einsatzpläne erklärt. Für den
einzigen Schmuck sorgten einige wenige Gefechtsbanner, die von den
Metallträgern herabhingen.
    Der Raum war von Schatten
durchdrungen. Alkoven zwischen den stählernen Rippen reichten so tief in die Wände
hinein, dass ihr Inneres in völliger Schwärze versank. Das Licht verteilte sich
in Lachen auf dem Boden und wies den gleichen gelblich weißen Farbton auf wie die
hohe Sonne auf Barbarus. In der Mitte des Raums drehte sich ein hololithischer
Tank gemächlich um die eigene Achse und schwebte wie ein geisterhafter blauer Würfel
in der Luft. Adepten des Mechanicums umschwärmten den scheibenförmigen
Projektor darunter und bewegten sich jeder in einem eigenen Orbit, ohne sich
jemals mehr als eine Handlänge davon zu entfernen. Garro überlegte, ob sie
vielleicht Angst hatten, sich zu weit zu entfernen und zwischen die
versammelten Krieger zu geraten.
    Er sah sich um und erkannte die
Gesichter von hochrangigen Marineoffizieren und Repräsentanten, die von allen Schiffen
der Flotte an Bord gekommen waren. Die Kommandantin der Standhaftigkeit ,
eine sehnige Frau mit ernster Miene, sah in seine Richtung und nickte ihm
respektvoll zu. Garro erwiderte den Gruß und ging an ihr vorbei. Temeter, der
sich dicht neben ihm befand, flüsterte: »Wo ist Grulgor?«
    »Da«, antwortete Garro und
deutete mit dem Kinn zur Seite.
    »Bei Typhon.«
    »Ah«, kam Temeters wissende
Erwiderung.
    »Das sollte mich auch nicht
wundern.«
    Der Hauptmann der Ersten und
der Hauptmann der Zweiten Kompanie der Death Guard waren in eine Unterhaltung
vertieft, die sie so leise führten, dass nicht einmal das empfindliche Gehör
eines anderen Astartes ausreichte, um ein Wort mitzubekommen. Garro sah, dass Grulgor
ihre Ankunft bemerkt hatte, und obwohl es ein Verstoß gegen das Protokoll war,
ignorierte Grulgor sie beide, anstatt sie zu grüßen.
    »Mit ihm wirst du dich wohl
niemals anfreunden, nicht wahr?«, merkte Temeter an, dem es nicht entgangen
war. »Nicht mal für einen Moment.«
    Garro reagierte mit einem
minimalen Schulterzucken. »Daran verschwende ich keinen Gedanken. Wir werden nicht
befördert, nur weil wir beliebt sind. Und hier geht es um einen Kreuzzug, den
wir gewinnen, nicht um einen Beliebtheitswettbewerb.«
    Temeter rümpfte die Nase. »Wie
du meinst. Ich für meinen Teil bin extrem beliebt.«
    »Ich habe nicht den geringsten
Zweifel, dass du das auch noch glaubst.«
    Typhon und Grulgor beendeten
abrupt ihr Gespräch und drehten sich zu den beiden um. Der Erste Hauptmann der
Death Guard, Herr über die Erste Kompanie und rechte Hand des Primarchen, bot
in seiner Terminator-Rüstung einen prachtvollen Anblick.
    Dunkles Haar fiel ihm über die
Schultern, und das bärtige Gesicht war von der schweren, kantigen Kapuze seiner
Kriegsausrüstung eingerahmt. Den Helm hatte er in die Armbeuge geklemmt, ein
einzelnes Horn ragte aus der Stirn hervor. Seine Gefühle hielt er hinter seiner
ausdruckslosen Miene verborgen, zumindest schien er das zu glauben. Doch die kleinen
Fältchen um die Augen verrieten seine Verärgerung.
    »Temeter, Garro.« Typhon warf
beiden Männern einen abschätzigen Blick zu, seine Stimme war ein tiefes
Knurren.
    Im Nu war Temeters lässige Art
dahin, da der stechende Blick des Ersten Hauptmanns sie förmlich verpuffen
ließ. Garro staunte über die Wut, die aus diesen dunklen Augen sprach und die
dadurch ausgelöst worden war, dass man ihm die Führung des Angriffs auf die
Jorgall in letzter Minute entzogen hatte.
    »Grulgor und ich besprachen
soeben die Änderungen beim Angriffsplan«, redete Typhon weiter.
    »Änderungen?«, entgegnete
Temeter. »Mir war nicht bekannt, dass ...«
    »Es wird Ihnen jetzt bekannt«,
fiel Grulgor ihm mit einem flüchtigen, spöttischen Lächeln ins Wort.
    Obwohl er von einer Welt
stammte, die am entgegengesetzten Ende der Galaxis lag, war Ignatius Grulgor
Garro in Verhalten und Aussehen sehr ähnlich, was auch den rasierten Schädel
und eine Sammlung trophäengleicher Narben einschloss. Während Garro jedoch von
stoischer und bedächtiger Natur war, bewegte sich Grulgor stets am Rande der
Arroganz — er fauchte, statt zu sprechen, er war voreingenommen, statt
Rücksicht zu nehmen. »Die Vierte Kompanie wird anders eingesetzt und kümmert
sich darum,
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