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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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Größere war barfuß und hätte es
mühelos mit Iacton Qruze in dessen voller Kampfmontur aufnehmen können. Das
wachsam dreinblickende Gesicht ragte aus einer goldenen Rüstung heraus, die wie
die eines Terminators gestaltet war, aber wie die eines gewöhnlichen Astartes
getragen wurde. Selbst aus dieser Entfernung konnte Garro eine unendliche
Detailfülle in den Gravuren auf dem funkelnden Metall erkennen, immer wieder
tauchten die Umrisse von Adlern und Blitzen auf. Über die Schultern hing ein
Mantel aus schwerem, rotem Stoff, und in einer Armbeuge hielt der Mann einen
großen goldenen Helm mit einem dunkelroten Federbusch. In der anderen Hand trug
er eine Waffe, halb Lanze, halb Kanone, die nur scheinbar lässig gehalten wurde:
ein Wächterspeer, die typische Waffe der Leibgarde des Imperators, der Legiones
Custodes. Garro hatte oft davon gehört, dass die Custodes für den Imperator das
waren, was die Anstartes für ihren Primarchen darstellten, und wenn er den Mann
so betrachtete, konnte er das auch glauben. Der Krieger betrachtete Garro und Qruze
mit ausdruckslosem Blick.
    Die Anwesenheit des Wächters
genügte, um den erhabenen Status des Mannes zu unterstreichen. Also verbeugten
sie sich vor der verhüllten Gestalt in ihrem schlichten Gewand. Der Mann in dem
weiten Umhang konnte mühelos in der Menschenmenge einer beliebigen imperialen Schwarmstadt
untertauchen, wäre da nicht der Stab gewesen, den er bei sich trug. Oben auf
dem Stab fand sich der goldene Adler in einem Flammenkorb, Stahlketten hingen
über die gesamte Länge herab, in die Axiome eingraviert waren. Dies war der Stab,
den nur ein Mann halten durfte: der Regent von Terra persönlich, der Erste des
Rats, Bewacher des Zehnten und Vertrauter des Imperators.
    »Lord Malcador«, sagte Garro.
»Was wünschen Sie von uns?«
    Er wagte es, den Kopf zu heben.
Der Sigillite sah ihn an, und obwohl Nathaniel dessen Augen nicht ausmachen
konnte, spürte er, dass er aufs Eindringlichste gemustert wurde. Man sagte
Malcador nach, dass seine übersinnlichen Fähigkeiten nur noch vom Imperator übertroffen
wurden. So unscheinbar der Mann auch war, strahlte er doch eine ruhige Macht
aus, die ganz im Gegensatz zu der aufbrausenden Art des Kriegsmeisters stand.
Dennoch wirkte er nicht weniger energisch.
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie
die Hexenjägerin einige Schritte zurückwich, als fürchte sie sich davor, ihm zu
nahe zu sein.
    Der Blick des Regenten erfasste
Garro wie ein Scheinwerfer, während er seinen Geist so durchsuchte, wie man
Sand durch ein Sieb gab. Fettige, elektrische Verderbnis hing in der Luft. Der
Death Guard stellte sich ihm und bot keinen Widerstand. Er hatte nicht diesen
weiten Weg zurückgelegt, um jetzt irgendwelche Geheimnisse für sich zu
behalten.
    »Der Imperator beschützt«,
sprach der Sigillite so langsam, als lese er die Worte von einer Buchseite ab.
»Das tut er tatsächlich, Astartes, und zwar auf Wegen, die Sie nicht einmal im
Ansatz verstehen könnten.« Nachdenklich hielt Malcador inne. »Ich habe die
Worte von Rogal Dorn gehört, Ihre Aussagen überprüft und mich mit der mnemonischen
Aufzeichnung von Mersadie Oliton beschäftigt, darum werde ich keine Umschweife
machen. Garro, Sie sind heimgekehrt in der Hoffnung, zu einer Audienz mit dem
Herrn der Menschheit eingeladen zu werden, damit er diese Warnung zu hören
bekommt. Das wird nicht geschehen.«
    Garro spürte einen Anflug von Enttäuschung.
Nach allem, was geschehen war, hielt er die Hoffnung dennoch weiterhin am
Leben.
    »Aber er wird die Warnung zu
hören bekommen, nicht wahr, Lord Regent?«
    »Sie können nicht nach Terra
kommen, daher kommt Terra zu Ihnen.« Malcador deutete mit einem Nicken auf den
Stab. »Ich habe die Warnung vernommen, und das genügt für den Moment. Der
Imperator ist derzeit verhindert, da er mit seinen großen Arbeiten im
Imperialen Palast beschäftigt ist.«
    Garro stutzte verwundert.
»Verhindert?«, wiederholte er. »Seine Söhne wenden sich gegen ihn, und er ist
zu beschäftigt, um davon zu erfahren? Ich verstehe nicht ...«
    »Nein«, unterbrach ihn der
Regent. »Das verstehen Sie nicht. Mit der Zeit wird es uns allen klarwerden,
aber bis zu diesem Zeitpunkt müssen wir auf unseren Herrn vertrauen. Die
Nachricht wurde überbracht, Sie haben Ihre Pflicht erfüllt.«
    Garro sah, wie sich Qruze
versteifte. »Ist er deshalb hier, Lord Regent?« Der Luna Wolf deutete auf den
Custodes. »Werden wir jetzt vom Spielfeld entfernt?«
    Malcador
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