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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg
Autoren: Dan Abnett
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Handvoll Servokabel heraus. Die Kanonen stotterten und
verstummten.
       »Alles klar!«, rief Loken
laut. Locasta rückte an.
       »Das nennt man im
Allgemeinen Angeberei«, stellte Vipus fest.
       Loken führte Locasta durch
den Korridor, und sie betraten eine hochklassige Prunkwohnung. Dahinter warteten
andere Wohnungen und Gemächer, ähnlich prunkvoll eingerichtet. Es war seltsam
still.
       »Wohin jetzt?«, fragte
Vipus.
       »Wir suchen diesen
>Imperator<«, sagte Loken.
       Vipus schnaubte. »Einfach
so?«
       »Der Erste Hauptmann hat mit
mir gewettet, dass ich ihn nicht zuerst erreiche.«
       »Der Erste Hauptmann, hm?
Seit wann ist Garviel Loken sein Wettkumpel?«
       »Seit der Zehnte vor dem
Ersten in den Palast eingedrungen ist. Keine Sorge, Nero, ich vergesse euch
kleine Leute schon nicht, wenn ich berühmt bin.«
       Nero Vipus lachte, und das
Geräusch drang wie das Schnauben eines schwindsüchtigen Bullen durch seine
Helmmaske.
    Was als Nächstes geschah, war
nicht im Geringsten zum Lachen.
     
    Zwei
    Begegnung
mit den Unsichtbaren
    Am
Fuße eines Goldenen Throns
    Lupercal
     
       »Hauptmann Loken?«
       Er blickte von seiner Arbeit
auf. »Das bin ich.«
       »Verzeihen Sie die Störung«,
sagte sie. »Sie sind beschäftigt.«
       Loken legte den Teil seiner
Rüstung beiseite, den er gerade polierte, und erhob sich. Er war beinahe einen Meter
größer als sie und bis auf ein Lendentuch nackt. Sie seufzte innerlich über
seine prächtige Statur. Die knotigen Muskeln, die alten Narbenwülste. Außerdem
war er attraktiv, blonde, fast silberne Haare, kurz geschnitten, die blasse
Haut leicht sommersprossig, die Augen grau wie Regen.
       Was für eine
Verschwendung, dachte sie.
       Obwohl seine
Unmenschlichkeit nicht zu übersehen war, vor allem nackt. Abgesehen von seiner
schieren Masse war da der überzüchtete Riesenwuchs seines Gesichts, jenes besondere
Merkmal der Astartes, beinahe pferdeartig, und der harte, straffe Panzer seines
rippenlosen Oberkörpers, wie straff gespannte Leinwand.
       »Ich weiß nicht, wer Sie
sind«, sagte er, indem er ein rundes Tuch aus Polierfaser in ein kleines Gefäß
fallen ließ und sich die Finger abwischte.
       Sie streckte die Hand aus.
»Mersadie Oliton, offizielle Memoratorin«, sagte sie. Er betrachtete ihre
winzige Hand und schüttelte sie dann, wobei sie durch den Vergleich mit seiner
eigenen Riesenpranke noch winziger wirkte.
       »Verzeihung«, sagte sie
lachend. »Ich vergesse immer, dass Sie das hier draußen nicht tun. Sich die
Hand schütteln, meine ich. So ein provinzieller terranischer Brauch.«
       »Ich habe nichts dagegen.
Kommen Sie von Terra?«
       »Ich bin dort vor einem Jahr
aufgebrochen, per Senatsgenehmigung für den Kreuzzug abgestellt.«
       »Sie sind Memoratorin?«
       »Sie wissen, was das ist?«
       »Ich bin nicht dämlich«,
sagte Loken.
       »Selbstverständlich nicht«,
sagte sie eiligst. »Ich wollte Sie nicht beleidigen, ich bitte um Verzeihung.«
       »Keine Ursache.« Er beäugte
sie. Klein und zerbrechlich, aber wahrscheinlich eine Schönheit. Loken hatte
sehr wenig Erfahrung mit Frauen. Vielleicht waren sie alle zerbrechlich und
schön. Er kannte sich immerhin gut genug aus, um zu wissen, dass nur wenige so
schwarz waren wie sie. Ihre Haut sah aus wie polierte Kohle. Er fragte sich, ob
sie irgendwie gefärbt war.
       Außerdem staunte er über
ihren Schädel. Ihr Kopf war kahl, aber nicht rasiert. Er kam ihm glatt und
poliert vor, als habe er niemals Haare gekannt. Der Hinterkopf war irgendwie
verlängert und zog sich in einem stromlinienförmigen Bogen nach hinten, der ein
breites Oval im Nacken bildete. Es war, als sei sie gekrönt, als sei ihre
schlichte Menschlichkeit herrschaftlicher gemacht worden.
       »Wie kann ich Ihnen
helfen?«, fragte er.
       »Mir ist zu Ohren gekommen,
dass Sie eine Geschichte zu erzählen haben, eine besonders unterhaltsame. Ich
möchte sie aufzeichnen, für die Nachwelt.«
       »Welche Geschichte?«
       »Wie Horus den Imperator
getötet hat.«
       Er versteifte sich. Er
mochte es nicht, wenn Menschen, die nicht den Astartes angehörten, den
Kriegsmeister bei seinem richtigen Namen nannten.
       »Das hat sich vor Monaten
ereignet«, sagte er abschätzig. »Ich bin sicher, dass ich mich nicht mehr allzu
gut an die Einzelheiten erinnern kann.«
       »Tatsächlich weiß ich aus
berufenem Munde, dass man Sie überreden kann, die
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