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Devilicious

Devilicious

Titel: Devilicious
Autoren: Nina Barthel
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Schwangerschaft kann
bekanntlich jede Frau treffen und ein vergessenes Kondom plus Pille
sind immer perfekt dafür.
Etwas zufriedener begab er sich in das
edle Restaurant, um einen seiner besten Kunden zu treffen. Der
Strafverteidiger nippte lässig an seinem Rotwein und ließ den Blick
über seine neue Mandantin gleiten. Seine Gedanken waren typisch
frivol und er freute sich.
Leise setzte er sich an den Nebentisch
und lauschte dem Gespräch und den geheimen Gedanken.
Er ließ die
Frau fast eine ganze Flasche Rotwein trinken, obwohl sie sonst kaum
etwas trank. Somit waren ihre Gedanken mit denen vom Strafverteidiger
im Einklang, höchst lustvoll.
Lächelnd hauchte er ihnen seine
Ideen für den späteren Abend ins Ohr. Das Lächeln wurde noch
breiter, als das Pärchen nach einer Stunde betrunken und zu allem
bereit das Restaurant verließ.
    Mit
einem Plopp verschwand er und folgte ihnen in die Wohnung der Frau.
Aus dem Schlafzimmer waren schon die typischen menschlichen
Paarungsgeräusche zu hören.
Er war in Vorfreude, denn der Ehemann
sollte nicht lange auf sich warten lassen. Jedoch kam dem Pärchen
nicht der Ehemann in die Quere, sondern der gemeinsame Rotweiler, der
sich in den blanken Hintern des Strafverteidigers verbiss.
    Wütend
ließ er das Handy ausgehen, damit sie den nötigen Notruf etwas
verspätet absenden musste.
    Die
Frau sah irritiert auf das tote Handy und glaubte ihren Augen nicht.
Sie meinte für einen Atemzug lang im dunklen Wohnzimmer rote Augen
glühen gesehen zu haben. Erschrocken ging sie einen Schritt zurück
und rutschte auf der kleinen Blutlache ihres Strafverteidigers aus,
um sich den rechten Arm zu brechen.
    Er
war mit dem Ergebnis nicht sonderlich zufrieden, aber immerhin besser
als gar nichts.

Bewusstseinserweiterung

    Dies
war sein letzter Versuch, an diese Kunden heranzukommen. Heute wollte
er es noch mal wissen, sich und seine Fähigkeiten unter Beweis
stellen.
    Sie
standen wie erwartet vor dem kleinen Spätkauf. Natürlich warteten
sie auf jemanden, auf ihre Lieferung. Die zwei Typen teilten sich ein
Paar Ohrenkopfhörer und nickten gemeinsam zu dem Beat, den nur sie
hören konnten.
Er stellte sich etwas abseits und beobachtete sie
ein paar Minuten. Das konnte wirklich etwas schwierig werden, denn in
diesen Köpfen war nicht viel los. Der Nebel und die sich
überschlagenden Gedanken in ihren Köpfen waren wirklich kniffelig,
kaum zu entschlüsseln. Sie dachten eigentlich nur an ihre
überfällige Lieferung. Der Typ mit dem weißen Cap starrte
scheinbar seelenlos durch die Gegend und der andere mit dem roten Cap
dachte an die letzte Nacht mit seiner Freundin. Warum nur wurden ihm
diese Versager zugeteilt?! Da gab es nichts, was er ihnen anbieten
konnte! Vielleicht war durch ein zwangloses Gespräch etwas zu
erfahren.
Er konzentrierte sich auf ein typisches Aussehen, um ihr
Vertrauen zu gewinnen. Binnen weniger Sekunden sah er ihnen sehr
ähnlich, an den kleinen Schmierbauch hatte er auch gedacht.
    „ 'Nabend.“,
brummelte er und stellte sich zu ihnen.

    „ Yo,
Mann, was geht?“, wurde er von dem weißen Cap begrüßt.

    „ Nich'
viel, Mann. Und bei euch?“

    „ Hab
versucht, Lotto zu spielen.“
    „ Ich
nich'!“, kicherte er andere.
    Dies
konnte sich zu einer Chance entwickeln, falls sie nicht sofort wieder
im gedanklichen Nebel abtauchten.
    „ Warum
nur versucht?“, erkundigte er sich und stellte sich breitbeinig
hin.
    „ Hihi..ich
konnte mir meine Zahlen nich' merken! War voll anstrengend!“
    Die
beiden gackerten zusammen und hörten sich dabei wie betrunkene
Hühner an.
    Plötzlich
lichtete sich der gedankliche Nebel und er konnte tatsächlich etwas
erkennen. In ihren Gedanken schwebten sie im Raphimmel: hübsche
Frauen und eine derbe Anlage, die ihre Musik abspielte und im
Hintergrund diverse Preise. Sehr schön!

    „ Kenn'
ich, Mann. Aber ich brauch gar kein Lotto spielen, ich freestyle viel
lieber!“
    Die
beiden drehten erstaunlich schnell ihre Köpfe zu ihm um.

    „ Cool
Mann! Dann lass hören!“
    „ Nein,
ich hab was laufen. Mit Glück wird das veröffentlicht und ich hab
erstmal ausgesorgt.“

    „ Krass!“
    „ Respect,
Mann!“
    „ Wie
schaut's bei euch aus? Auch Bock auf'n Track?“
    „ Klar,
Mann!“
    „ Na,
dann... Ich wüsste da 'n Producer, der könnte euch was mixen...“
    „ Geil,
Mann!“
    Das
Gespräch verlief bisher sehr gut, viel versprechend. Er musste die
Gunst der Minute nutzen, holte Luft für das Angebot,
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