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Devilicious

Devilicious

Titel: Devilicious
Autoren: Nina Barthel
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an der Zeit, dass
ick mich mitteile!“, brüllte sie und ignorierte das Gepolter der
Nachbarn unter ihr.
    Geschwind
drehte sie sich um und hechtete zu ihrem Laptop. Kaum war das
Schreibprogramm sichtbar, hämmerte sie wild auf der Tastatur rum und
lachte heiser. Als hätten die Ideen seit Jahren darauf gewartet,
endlich zusammengefügt zu werden, so schnell schrieb sie, ohne
korrigieren zu müssen. Eine Seite nach der anderen wurde im Laptop
gespeichert.
    Lu
stand mit verschränkten Armen hinter ihr und las eifrig mit. Sie
hatte schon immer eine gehässige Ader in sich gehabt und nun ließ
sie alles raus.
    Als
er plötzlich Rosenduft in der Nase hatte, ärgerte er sich dieses
Mal keineswegs.
    „ Na,
was gibt's?“, fragte er leise.
    „ Tja,
ich wollte mal schauen, ob sie es endlich geschafft hat. Sieht ganz
gut aus, oder?“, bemerkte Michael und beugte sich von der linken
Seite zum Bildschirm rüber.
    „ Ja,
ich schätze schon.“
    „ Ja,
stimmt. Wie lange schreibt sie schon?“
    „ Seit
mindestens einer Stunde, schätze ich.“
    „ Wunderbar.
Dann hoffe ich, dass sie nicht wieder so schnell den Fokus verliert.“
    Lu
sah Michael fragend an.
    „ Na,
ist doch klar! Jeder braucht doch eine Richtung! Sie hier braucht
einen Fokus, damit ihre Visionen, die sie glücklich machen, endlich
real werden. Sag bloß nicht, dass deine letzte Kundin dir nicht
besonders viel Spaß bereitet hat!“
    Lu
lachte heiser und nickte.
    „ Na,
also! Weder du, noch ich werden sie wohl als Auftrag bekommen, aber
wir können uns auf jeden Fall heimlich von ihr unterhalten lassen,
oder?“
    „ Ich
schätze schon, denn Gott hat Humor.“
    „ Richtig!“
    „ Nebenbei,
du siehst heute besonders metrosexuell aus.“
    Michael
rollte mit den Augen.
    „ Danke.
Ich werde dir niemals verzeihen, dass du diesem Fussballspieler
flüssiges Make-up gegeben hast.“
    „ Och,
sei doch nicht traurig. Dafür will sich doch dieser Schauspieler aus
dem Filmgeschäft zurückziehen und Rapper werden. Das hat doch
bisher ganz gut funktioniert, oder?“
    „ Sehr
witzig, Lu! Im Himmel bin ich im Moment die Lachnummer!“
    „ Tja,
wie schon erwähnt, Gott hat eben Humor!“
    Lu
zündete sich eine dicke Zigarre an und verschwand mit einem Plopp.
Michael las noch ein paar Seiten mit und streichelte ihr kurz über
die linke Wange. Danach verschwand er mit einem leisen
Flügelrascheln. Sie hielt im Schreiben inne, denn sie wunderte sich,
dass es plötzlich nach Rosen und Zigarren in ihrer Wohnung duftete.

    Die
passende Playlist zum Lesen via Spotify:
    Teufel
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