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Destiny (Beachrats: Teil 7)

Destiny (Beachrats: Teil 7)

Titel: Destiny (Beachrats: Teil 7)
Autoren: Tobias Jäger
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zeigte auf einen Tisch.
    »Ich weiß, aber da sitzen bereits Leute.«
    »Wir können ja fragen, ob wir uns dazusetzen können.«
    Ich nickte und wir gingen zu dem Tisch.
    »Entschuldigen Sie, Sir«, sagte Alex. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir uns dazusetzen?«
    Ein Mann und zwei Teenager saßen an diesem Tisch. Alle drei trugen nur Badehosen. Ich sah mir die beiden Jungs an und schätzte sie auf ungefähr 16 oder 17 Jahre.
    »Nein, überhaupt nicht«, sagte der Mann. »Setzt euch.«
    Er hatte eine Zeitung in der Hand, die er gewissenhaft studierte. Die beiden Jungs hatten ebenfalls Gebäck und Orangensaft vor sich stehen.
    Alex und ich trugen natürlich unsere roten T-Shirts, also wussten sie, dass wir schwul waren. Jedenfalls, wenn ihnen klar war, was um sie herum passierte.
    »Das Gebäck ist gut, oder?«, fragte Alex.
    »Und wie«, antwortete einer der Jungen.
    »Wo kommt ihr her?«, wollte Alex wissen.
    »Atlanta«, antwortete der Junge. »Und ihr?«
    »Newport Beach, hier in Florida. Schon einmal davon gehört?«
    »Ist das in der Gegend von Miami?«, fragte der andere Junge.
    »Nein, in der entgegengesetzten Richtung«, antwortete Alex. »Wir leben direkt am Golf von Mexiko.«
    »Cool. Seid ihr ... ähm ... schwul?«, wollte der erste Junge wissen.
    »Max -«, sagte der Mann warnend.
    »Tut mir leid«, sagte er schnell.
    »Ist schon okay«, sagte Alex. »Ja, wir sind schwul. Wir sind wegen den Gay Days hier. Deswegen tragen wir auch die roten Shirts.«
    »Deswegen sind wir auch hier«, sagte Max.
    »Seid ihr schwul?«, fragte Alex.
    Der Mann legte seine Zeitung weg. Ich hatte den Eindruck, dass er neugierig darauf war, was die beiden Jungs antworten würden.
    »Wir sind mit unseren Dads hier«, erklärte Max.
    In diesem Moment kam ein Mann an unseren Tisch. Er kam scheinbar gerade vom Laufen zurück und gab dem anderen Mann einen Kuss auf die Wange.
    »Spaß gehabt?«, fragte der Mann an unserem Tisch.
    »Ja, aber die Luftfeuchtigkeit bringt mich um«, beschwerte sich der Läufer. »Lass mich schnell duschen. Ich bin gleich wieder da.«
    »Das ist mein Dad«, sagte der andere Junge. »Er ist ‘ne Schwuchtel. Genauso wie ihr Früchtchen.«
    Das Gesicht seines Vaters nahm einen verletzten Ausdruck an.
    Ich legte eine Hand auf Alex‘ Schulter und spürte, wie angespannt er war.
    »Dan, wir hatten dich darum gebeten, diese Ausdrucksweise nicht zu verwenden.«
    »Wie auch immer«, antwortete der Junge.
    »Ich schätze, du hast ein Problem damit, dass dein Vater schwul ist«, stellte Alex fest. »Was ist los? Glaubst du, dass du auch schwul bist und kannst es dir selbst nicht eingestehen?«
    »Fick dich, du Hurensohn«, sagte Dan, stand vom Tisch auf und sah seinen Vater an, der einen Schritt auf ihn zu ging. »Und du, fass mich nicht an. Verdammte Schwuchtel.«
    Dann stapfte er schnellen Schrittes davon.
    »David, lass uns gehen, Baby«, sagte Alex zu mir, dann wandte er sich den beiden Männern zu. »Danke für die Gastfreundschaft.«
    Er stand auf und ich folgte ihm natürlich.
    »Geht nicht, Jungs«, bat uns der Mann, der am Tisch saß. »Esst wenigstens euer Frühstück auf. Mein Name ist übrigens Saul und meinen Sohn, Max, habt ihr bereits kennengelernt. Dan hat, wie ihr euch denken könnt, ein Problem mit Homosexualität.«
    »Mr. Saul, wenn Sie nicht mit uns hier am Tisch sitzen würden, hätte ich ihm für das, was er gesagt hat, das Licht ausgeblasen«, sagte Alex.
    »Das kann ich gut verstehen«, antwortete Saul. »Vielleicht braucht er das eines Tages mal, damit er begreift, dass er Schwule nicht nach Belieben schikanieren kann.«
    »Es tut mir leid, was ich gesagt habe«, sagte Alex. »Ich meine, dass er vielleicht auch schwul ist.«
    »Ich finde, das ist eine logische Schlussfolgerung aus seinem Verhalten«, meldete Max sich zu Wort. »Unter uns gesagt, ich glaube, dass er schwul ist.«
    »Bist du es?«
    »Nein, ich bin es nicht«, sagte er, fast schon entschuldigend. »Es würde mir nichts ausmachen, wenn ich es wäre, aber ich bin es nicht. Ich bin hetero. Ich habe es mir nicht ausgesucht. Ich bin einfach so.«
    »Warum bist du dann zu den Gay Days hierhergekommen?«, fragte Alex.
    »Ich bin hierhergekommen, um mit meinem Dad und Jake, seinem Partner, Spaß zu haben. Bisher hatte ich viel Spaß und außerdem verbringe ich den Sommer bei ihnen. Wie Dan auch.«
    »Kommen du und Dan miteinander klar?«, fragte ich.
    »Ja, wir kommen miteinander aus. Wir sind nicht die besten Freunde oder
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