Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
Vom Netzwerk:
mal ein paar Tage Rast eingelegt werden. Ich gehörte einer Gruppe von Leuten an, die in Scoutbooten ausschwärmten, um sich diesen Kontinent anzusehen. Dabei ist irgendwas schiefgegangen. Die Maschinen versagten, und ich kam gerade mit dem nackten Leben davon. Ich sprang mit einem Fallschirm ab, aber da ein Unglück nun mal selten allein kommt, stürzte mein Boot auch noch in einen Fluß. Na, und deswegen und einigen … ähm … anderen widrigen Umständen blieb mir nichts anderes übrig, als mich zu Fuß auf den Weg zu meinem Schiff zu machen.“
    „Werden deine Partner nicht nach dir suchen?“
    „Sicher werden sie das – aber wie groß ist die Chance, ein Wrack wiederzufinden, das zerschmettert auf dem Grund eines Flusses liegt, wenn man dabei noch einen halben Kontinent absuchen muß? Ich hätte eventuell ein großes SOS in den Boden kratzen und darauf hoffen können, es würde aus der Luft gesehen, aber als mir klar wurde, daß es besser wäre, sich erst einmal um Nahrung zu kümmern … Na, ich hielt es eben für angebrachter, mich erst einmal in Bewegung zu setzen. Jetzt bin ich allerdings hungrig genug, um einen … Büffel zu verschlingen.“
    „Kann mir kaum vorstellen, daß wir in der Stadt Büffelfleisch auftreiben werden“, sagte der Hoka lässig. „Aber was wir haben, sind gute T-Bone-Steaks.“
    „Oh“, stöhnte Alex.
    Monty sagte: „Wärst eh nicht weit zu Fuß gekommen. Hast ja nich mal ’ne Kanone.“
    „Nein, dank dieses … Aber das macht nichts!“ rief Alex aus. „Ich hätte mir vielleicht einen Bogen und ein paar Pfeile gebastelt.“
    „Pfeil und Bogen, he?“ Monty warf Alex einen mißtrauischen Blick zu. „Was hast du überhaupt bei den Indianern getrieben?“
    „Aber ich war doch gar nicht … Ich bin doch gar nicht bei den Indianern gewesen, verdammt noch mal!“
    „Pfeil und Bogen sind aber Indianerwaffen, Fremder.“
    „Wünschte, das wären sie wirklich“, brummte Tex. „Als nur wir Hokas Sechsschüsser hatten, hat’s nie Ärger gegeben. Aber jetzt, wo die Indianer auch welche haben, sieht’s übel für uns aus.“ Eine Träne lief an seiner Knollennase herab.
    Wenn die Cowboys Teddybären sind, dachte Alex, wie mögen dann wohl die Indianer aussehen?
    „War ’n Riesenglück für dich, daß Tex und ich gerade vorbeikamen“, sagte Monty. „Wir wollten eigentlich nur mal nachsehen, ob wir nich noch ’n paar Stiere zusammentreiben können, bevor die Indianer hier sind. Hatten aber kein Glück. Die Grünhäute haben sich schon alle unter den Nagel gerissen.“
    Grünhäute! Alex erinnerte sich an ein Detail aus dem Bericht der ersten Expedition: Es gab hier zwei intelligente Rassen, die von Säugetieren abstammenden Hokas und die reptilienähnlichen Slissii. Und die Slissii, die stärker und kriegerischer waren, sahen die Hokas als ihre Beute an.
    „Sind die Indianer Slissii?“ fragte er.
    „Well“, erwiderte Monty gedehnt, „zumindest sind’s alles Halunken.“
    „Ich meine … ähm … ob sie große, starke Wesen sind, die größer sind als ich, aber so gehen, als würden sie jeden Moment vornüber fallen? Wesen mit Schwänzen, Krallen und grüner Haut, die eine Sprache sprechen, die sich wie ein Zischen anhört?“
    „Na klar, was denn sonst?“ Monty schüttelte den Kopf. Er schien ziemlich verdattert zu sein. „Wenn du ’n Mensch bist, wie kommt’s dann, daß du noch niemals nich gehört hat, wie ’n Indianer aussieht?“
    Sie waren auf eine riesige und lärmerfüllte Staubwolke zugehoppelt. Als sie nun näher kamen, erkannte Alex, daß der Lärm von einer großen Herde von … äh …
    „Longhornrinder“, erklärte Monty.
    … hervorgerufen wurde. Nun ja … ein langes Horn hatten sie – mitten auf der Nase. Aber wenigstens waren diese rotbehaarten, kurzbeinigen und mit Faßbäuchen versehenen „Rinder“ Säugetiere. Auf den Flanken von einigen dieser Tiere konnte Alex sogar Brandzeichen ausmachen. Die ganze Herde wurde von einer Gruppe eilig umherreitender Hoka-Cowboys vorangetrieben.
    „Das ist die Crew der X-Bar-X-Ranch“, sagte Tex. „Der Einsame Reiter hat sich zu dem Versuch entschlossen, die Herde vor den Indianern herzutreiben. Fürchte allerdings, daß die Grünhäute sich bald an seine Fersen hängen.“
    „Er hat kaum ’ne andere Wahl“, warf Monty ein. „Die anderen Rancher aus der Gegend treiben ihre Viecher auch alle von den Weiden, ’s gibt einfach keinen besseren Platz als den an der Teufelsnase, um sich den Indianern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher