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Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
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in den Weg zu stellen. Ich hab weiß Gott auch nicht die Absicht, in der Stadt zu bleiben und sie da zu empfangen, und ich glaub, daß auch kein anderer das will, auch wenn Slick und der Einsame Reiter uns dazu kriegen wollen.“
    „He“, meinte Alex, „ich glaube aber eben gehört zu haben, wie du sagtest, der Einsame Reiter befände sich auf der Flucht. Jetzt sagst du plötzlich, daß er kämpfen will. Wie geht das denn?“
    „Oh, derjenige, der abhauen will, ist der Einsame Reiter, dem die X-Bar-X-Ranch gehört. Der Einsame Reiter, der hierbleiben will, ist der, dem die Lazy T gehört. Es gibt noch mehr, die kämpfen wollen: der Einsame Reiter von der Buffalo Stomp, der Wirklich Einsame Reiter und auch der Allereinsamste Reiter; aber ich wette, die werden sich das alle noch mal überlegen, wenn die Indsmen erst mal so nah an sie rangekommen sind, wie diese Halunken jetzt uns.“
    Um zu verhindern, daß ihm der Kopf von den Schultern flog, hielt Alex ihn mit beiden Händen fest und rief aus: „Wieviele Einsame Reiter gibt es hier überhaupt?“
    „Woher soll ich das wissen?“ erwiderte Monty schulterzuckend. „Ich kenne mindestens zehn persönlich.“ Ein wenig gereizt fügte er hinzu: „Ich würde sagen, daß die englische Sprache wohl nicht so viele Namen kennt wie die alte Hokasprache. Es kann einen schon mächtig nerven, wenn in der gleichen Gegend hundert Montys rumlaufen oder man dich fragt, welchen du meinst, wenn du nach Tex rufst.“
    Sie ließen die blökende Herde hinter sich und ritten in gestrecktem Galopp auf eine kleine Erhebung zu. Dahinter lag ein Dorf, das etwa aus einem Dutzend kleiner Blockhütten und einer einzigen, ausgefahrenen Straße bestand, die sich zwischen den bombastischen, viel zu großen Vorderfronten der Gebäude dahinzog. In der Ortschaft wimmelte es von Hokas, die entweder zu Fuß unterwegs oder beritten waren. Viele saßen auch auf Planwagen oder in Einspännern: Flüchtlinge vor den anrückenden Indianern, wie Alex annahm. Als sie den Hügel hinunterritten, entdeckte er ein mit verwitterten Buchstaben bedecktes Schild:
     
    WILLKOMMEN IN CANYON GULCH
    Einwohnerzahl an Wochentagen: 212
    Samstags: 1000
     
    „Wir werden dich zu Slick bringen“, sagte Monty über das Stimmengewirr hinweg. „Er wird wissen, was mit dir passieren soll.“
    Langsam führten sie ihre Reittiere durch die umherwimmelnden, schiebenden und durcheinanderredenden Massen. Die Hokas schienen eine äußerst lebhafte Rasse zu sein, wie man ihren aufgeregten Gesten entnehmen konnte. Darüber hinaus unterhielten sie sich mit brüllender Lautstärke. Von irgendeiner Art Organisation konnte in diesem Durcheinander der nur langsam vorankommenden Planwagen, in dem auch noch mit Vehemenz gestritten und getratscht wurde und Pistolenschüsse die Luft zerfetzten, natürlich keine Rede sein. Vor den Saloons, die die Straße zu beiden Seiten fast lückenlos säumten, standen nicht wenige verlassene Ponies und Wagen.
    Alex versuchte sich genauer an den Bericht der ersten Expedition zu erinnern. Er war nur kurz gewesen, denn das Schiff hatte sich lediglich ein paar Monate auf dem Planeten aufgehalten. Aber … ja … der Bericht hatte die Hokas als freundlich, heiter, überraschend lernfähig beschrieben … allerdings auch hoffnungslos unfähig. Lediglich ihre mauerbewehrten Küstenstädte, die sich technologisch gesehen im Stadium der Bronzezeit befanden, waren in der Lage, den Slisii zu trotzen. An allen anderen Orten waren die Reptilien im Begriff, langsam aber sicher die verstreut lebenden, bärenähnlichen Stämme zurückzudrängen. Wenn die Hokas angegriffen wurden, setzten sie sich zwar tapfer zur Wehr, aber wenn der Gegner nicht unmittelbar in der Nähe war, verschwendeten sie nicht den geringsten Gedanken an ihn. Es schien den Hokas niemals in den Sinn gekommen zu sein, sich zu einer starken Gruppe zusammenzuschließen und den Slissii offensiv entgegenzutreten. Eine individualistisch ausgerichtete Rasse wie die Hokas wäre niemals in der Lage gewesen, eine Armee aufzustellen.
    Ein nettes, aber jeglicher Vernunft bares kleines Völkchen. In seiner schmucken Raumfahreruniform, aufgrund seiner Körpergröße und wegen des kämpferisch-zähen, vorwärtsstrebenden menschlichen Geistes, der in seinem Gehirn pulsierte (der dafür verantwortlich war, daß der Mensch die Sterne erreicht hatte), kam sich Alex zwischen ihnen wie ein älterer Bruder der Hokas vor.
    In Anbetracht der mißlichen Lage würde er etwas
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