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Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten

Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten

Titel: Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten
Autoren: Max Brooks
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L.A.P.D. die Aussagen der Melgars auf. Octavio erwähnte, dass er das Stöhnen gehört hätte. Die Beamten schrieben es auf, verkniffen sich aber jeden Kommentar. Sechs Stunden später erfuhren die Melgars aus den Frühnachrichten, dass der Krankenwagen mit dem Toten auf dem Weg zum County Hospital einen Unfall gehabt hatte und explodiert war. Der Funkspruch der Notärzte (es ist immer noch ein Rätsel, wie der Fernsehsender in seinen Besitz kommen konnte) bestand überwiegend aus panischen Schreien, dass das verstorbene Opfer versuchte, sich aus seinem Leichensack zu befreien. Vierzig Minuten nach der Sendung fuhren vier Polizeiwagen, ein Notarzt und ein Mannschaftswagen der Nationalgarde vor der Carneceria der Melgars vor. Octavio und Rosa sahen zu, wie das gesamte Viertel vom L.A.P.D. abgeriegelt wurde, man ein großes olivgrünes Zelt über dem Kanaldeckel errichtete und einen Durchgang von dort zu dem Mannschaftswagen aufbaute. Die Melgars sowie mehrere Passanten hörten deutlich Gewehrschüsse aus dem Abwasserkanal. Binnen einer Stunde wurde das Zelt abgebaut, die Straßensperren entfernt, und die Fahrzeuge fuhren weg. Es kann kaum ein Zweifel bestehen, dass es sich bei diesem Vorfall um Nachwehen des zuvor beschriebenen Angriffs in der Innenstadt von Los Angeles handelte. Einzelheiten über die Reaktion der Behörden und was sich genau in dem unterirdischen Kanalsystem abgespielt hat, werden vermutlich nie ans Licht kommen. Die Melgars, die sich auf »persönliche rechtliche Gründe« beriefen, haben keine weiteren Ermittlungen angestellt. Das L.A.P.D. bezeichnete den Vorfall als »routinemäßige Hygiene- und Wartungsinspektion«. Die Stadtwerke von Los Angeles haben dementiert, dass sie Mitarbeiter verloren hätten.
MÄRZ 1994 n. Chr. - San Pedro, Kalifornien
    Ohne Allie Godwin, eine Kranführerin in diesem südkalifornischen Frachthafen, und ihre Einwegkamera hätte die Welt womöglich nie die Wahrheit über diese Zombie-Epidemie erfahren. Ein nicht gekennzeichneter Container wurde von Bord der S. S. Mare Caribe gebracht, einem Frachter unter panamaischer Flagge, der aus Davao auf den Philippinen kam. Mehrere Tage blieb er auf dem Lagerplatz stehen. Eines Nachts hörte der Nachtwächter Geräusche aus dem Container. Er und mehrere Wachmänner öffneten den Container sofort in der Überzeugung, dass sich illegale Flüchtlinge darin befanden. Sechsundvierzig Zombies strömten heraus. Alle in der unmittelbaren Umgebung wurden aufgefressen. Andere suchten Schutz in Lagerhallen, Bürogebäuden und anderen Einrichtungen. Einige dieser Bauwerke boten hinreichend Schutz, andere wurden zu tödlichen Fallen. Vier umsichtige Kranführer, darunter Godwin, kletterten auf ihre Kräne und errichteten eine provisorische Barriere aus Containern. Dieser Schutzwall rettete dreizehn Arbeitern das Leben. Danach benutzten die Kranführer ihre Kräne als Waffen und ließen Container auf jeden Zombie in Reichweite fallen. Als die Polizei endlich eintraf - der Zugang zu der Hafenanlage wurde durch mehrere verschlossene Tore erschwert -, befanden sich nur noch zwölf Zombies auf freiem Fuß. Diese wurden mit Sperrfeuer niedergemäht (mit einigen glücklichen Kopfschüssen). Die Verluste an Menschenleben wurden auf rund zwanzig geschätzt. Neununddreißig tote Zombies konnten geborgen werden. Man glaubt, dass die restlichen sieben ins Wasser fielen und von der Strömung ins offene Meer getrieben wurden.
    In allen Nachrichtensendungen wurde der Vorfall als versuchter Einbruch heruntergespielt. Es gab auf keiner Ebene offizielle Verlautbarungen. Die Hafenmeisterei, die Polizei von San Pedro, selbst der private Wachdienst, der acht Männer verlor - sie schweigen. Die Besatzung der Mare Caribe , ihr Kapitän und selbst die Reederei dementierten, etwas über den fraglichen Container zu wissen, der ebenfalls unter ungeklärten Umständen verschwand.
    Zufällig brach am Tag nach dem Angriff ein Feuer im Hafen aus. Was diese Vertuschung so unglaublich macht, ist die Tatsache, dass es sich bei San Pedro um einen großen, viel befahrenen Hafen in einer der am dichtesten besiedelten Regionen der Vereinigten Staaten handelt. Es ist wahrhaft erstaunlich, wie es den Behörden gelang, fast alle Informationen zu unterdrücken. Godwins Fotos und Aussagen wurden von allen Beteiligten als Schwindel diffamiert. Sie wurde wegen Untauglichkeit entlassen.
APR. 1994 n. Chr. - Bucht von Santa Monica, Kalifornien
    Drei Bewohner von Palos Verdes, Jim Huang,
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