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Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten

Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten

Titel: Der Zombie Survival Guide - Überleben unter Untoten
Autoren: Max Brooks
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Kameramann, der Tontechniker und der Produktionsleiter hatten keine Waffen, keine Vorräte und mitten in der sibirischen Wüste auch keine Möglichkeit, Hilfe zu holen. Das Filmteam suchte Schutz in einem einstöckigen Bauernhaus im Dorf. Anstatt die Türen und Fenster zuzunageln, beschloss Tailor, die beiden Treppen zu zerstören.
    Sie verstauten alle Lebensmittel, die sie finden konnten, im ersten Stock und füllten Eimer mit Wasser vom Brunnen. Eine Axt, ein Vorschlaghammer und mehrere kleinere Werkzeuge wurden benutzt, um die erste Treppe zu zerstören. Die Ankunft der Zombies verhinderte die Zerstörung der zweiten. Tailor handelte schnell, nahm Türen der Zimmer im ersten Stock und nagelte sie auf die Treppe. Auf diese Weise entstand eine Rampe, auf der die anrückenden Zombies keinen Halt fanden. Einer nach dem anderen versuchten sie, die Rampe hinaufzukriechen, und wurden von Tailors Team wieder nach unten gestoßen. Dieser Kampf zog sich über mehrere Tage hin; eine Hälfte der Gruppe hielt die Angreifer auf Distanz, während die andere Hälfte schlief (mit Baumwollstöpseln in den Ohren, damit sie das unablässige Stöhnen nicht hören mussten).
    Am dritten Tag gab ein Unfall Tailor den Hinweis, der schließlich zu ihrer Rettung beitrug. Aus Angst, die Ghule könnten nach ihren Beinen greifen, wenn sie sie die Rampe hinunter traten, hatte das Filmteam beschlossen, die Angreifer mit dem langen Stiel eines Besens zu stoßen. Dieser Besenstiel war durch den kontinuierlichen Einsatz schon arg mitgenommen und brach schließlich ab, als ihn einer der Unholde zu fassen bekam. Es gelang Tailor, den Zombie nach unten zu stoßen, aber er sah mit Erstaunen, wie sich die abgebrochene Spitze, die das stürzende Monster noch in Händen hielt, durch die Augenhöhle eines benachbarten Ghuls bohrte.
    Tailor hatte nicht nur, ohne es zu ahnen, den ersten Zombie getötet, sondern zum ersten Mal erkannt, wie man sie beseitigen konnte. Nun versuchte das Team nicht mehr, die Angreifer die Rampe hinunterzustoßen, sondern lockte sie regelrecht herauf. Jeder, der nahe genug kam, erhielt einen vernichtenden Axthieb auf den Kopf. Als diese Waffe verloren ging (sie blieb im Schädel eines toten Zombies stecken), nahmen sie statt dessen den Vorschlaghammer. Als dessen Griff abbrach, musste das Brecheisen herhalten.
    Der Kampf dauerte sieben Stunden, doch am Ende hatten die erschöpften Kanadier jeden einzelnen ihrer Angreifer erledigt.
    Bis auf den heutigen Tag hat die russische Regierung keine offizielle Erklärung dafür anzubieten, was in Sabrowst geschehen ist. Jeder Beamte, der auf den Vorfall angesprochen wird, bestätigt, dass die Sache »untersucht« würde. Aber in einem Land mit so vielen sozialen, wirtschaftlichen, politischen, militärischen und Umweltproblemen wie der russischen Föderation besteht wenig Interesse am Tod einiger Ausländer im Hinterland von Sibirien.
    Erstaunlicherweise ließ Tailor seine Kameras während des gesamten Vorfalls mitlaufen. Dabei entstanden zweiundvierzig Stunden des aufregendsten Filmmaterials, das je gedreht wurde: digitales Bildmaterial, gegen das der Lawson-Film lächerlich wirkt. Tailor hat in den letzten Jahren versucht, wenigstens einen Teil des Materials der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Alle internationalen »Experten«, die das Video gesehen haben, bewerteten es als Schwindel im ganz großen Stil. Tailor verlor jede Glaubwürdigkeit in einer Branche, die ihn einst als einen ihrer Größten betrachtete. Er befindet sich gerade mitten in einer Scheidung und mehreren Rechtsstreits.
2001 n. Chr. - Sidi-Moussa, Marokko
    Den einzigen Beweis für einen Angriff bildet ein kurzer Artikel auf der letzten Seite einer französischen Tageszeitung:
    Ausbruch einer Massenhysterie in einem marokkanischen Fischerdorf - Quellen bestätigen, dass eine bislang unbekannte neurologische Erkrankung fünf Dorfbewohner befallen hat und sie dazu brachte, ihre Freunde und Verwandten anzugreifen, um ihr Fleisch zu essen. Lokalen Bräuchen entsprechend wurden die Betroffenen gefesselt, mit Gewichten beschwert, zum Meer geschleppt und ins Wasser geworfen. Eine amtliche Untersuchung ist im Gange. Die Anklage lautet auf vorsätzlichen Mord sowie Beihilfe zum Totschlag.
    Es kam nie zu einer Gerichtsverhandlung. Weitere Meldungen ließen sich nicht nachweisen.
2002 n. Chr. - St. Thomas, Jungferninseln
    Ein aufgedunsener, mit Wasser voll gesogener Zombie wurde mit völlig aufgelöster Haut an der Nordküste
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