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Der Zauderberg

Der Zauderberg

Titel: Der Zauderberg
Autoren: Dr. Piers Steel
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dass es vielen Leuten geholfen hat, und wir können ein bisschen Hilfe gut gebrauchen. Ich finde, wir sollten zumindest mal ein paar Sachen ausprobieren. Wir könnten damit anfangen, uns ein paar Ziele zu setzen.«
    Eddie ist zu erschöpft für Widerworte, also spielt er mit. »Ich habe ein Ziel«, sagt er mit einem müden Lächeln. »Ich will glücklich sein.«
    »Die Ziele müssen spezifisch sein«, erklärt Valerie geduldig. »Sie müssen konkret und machbar sein, so, dass wir uns für sie begeistern können.«
    »Wie wär’s mit: Ich will heute glücklich sein?«, schlägt Eddie vor.
    Valerie blättert in dem Buch herum. »Wir könnten ein paar Kleinigkeiten verändern, damit wir nicht den Verstand verlieren. Ich muss meine Freundinnen öfter sehen. Seit Constances Taufe habe ich mich nicht mehr mit ihnen unterhalten. Ich muss mich gelegentlich mal mit ihnen aussprechen, um das Gefühl zu haben, dass ich das alles schaffen kann.«
    Eddie antwortet matt: »Und ich will unter der Woche jeden Abend ins Fitnessstudio gehen.«
    Valerie bleibt hartnäckig. »Sei realistisch. Ich denke, du kommst alle zwei Wochen auch mal einen Abend ohne mich aus. Und ich halte dir jeden Samstagmorgen frei, wenn du Sport treiben willst.«
    »Das wäre nicht schlecht«, gibt Eddie zu. »Aber ich weiß nicht, ob ich allein mit Constance klarkomme.«
    Valerie weist ihn darauf hin, dass er Constance oft ohne ihre Hilfe badet und ins Bett bringt. »Stell dir vor, wie du ins Fitnessstudio gehst, Eddie, und wie gut du dich nachher fühlst. Und stell dir vor, wie viel zufriedener ich bin, wenn ich ab und zu mal meine Freundinnen sehe. Kannst du dir das vorstellen? Genieß das Bild einen Moment lang! Und jetzt wieder zurück in die Realität. Spornt dich das an?«
    »Okay«, antwortet Eddie. »Probieren wir’s aus.«
    Motiviert durch den mentalen Vergleich, setzen die beiden die Techniken der Zielsetzung und des »Gegenkalenders« (siehe »Sättigung«) tatsächlich um. Valerie trifft ihre Freundinnen, und nachdem sie ihnen von ihren Problemen erzählt und gehört hat, wie die anderen mit ähnlichen Schwierigkeiten umgehen, gewinnt sie ein bisschen Abstand. Sie ist optimistischer, dass Constance nicht immer so klein bleiben wird und dass sich die Wirtschaft irgendwann auch wieder erholt. Es ist ganz erstaunlich, was ein bisschen soziale Unterstützung bewirken kann (siehe »Die Erfolge anderer«). Und Eddie ist froh, dass er hin und wieder ein bisschen Sport treiben kann. Die körperliche Betätigung hilft ihm, Stress abzubauen. Er schläft wieder etwas besser und hat mehr Energie, um seine Aufgaben anzupacken (siehe »Energiekrise«).
    Aber einige Wochen später ruft Eddie plötzlich aus dem Büro an, um Valerie zu erklären, dass er länger arbeiten müsse, und um sie zu bitten, ihr Treffen mit ihren Freundinnen abzusagen. Als er nach Hause kommt, ist Valerie sauer.
    Eddie verteidigt sich: »Es tut mir leid, dass du deinen Stammtisch verpasst hast. Aber ich hatte eine Menge Arbeit, und das geht vor.«
    »Stammtisch?«, schnappt Valerie. »Das ist kein Stammtisch. Ich brauche meine Zeit mit meinen Freundinnen. Ich kann es ja gerade noch verstehen, wenn du unterwegs bist. Aber du hast mir heute fünfzehn E-Mails aus dem Büro geschickt!«
    »Ich hab immer gedacht, du magst es, wenn ich dir schreibe!«, erwidert Eddie.
    Valerie muss sich beherrschen. »Ich will dir sagen, was ich mag. Ich mag es, wenn ich dich und meine Freundinnen sehe. Für jede Minute, die du brauchst, um mir eine E-Mail zu schreiben, haben wir zehn Minuten weniger zusammen. Nach jeder E-Mail brauchst du mindestens zehn Minuten, bis du dich wieder auf deine Arbeit konzentrierst.«
    Eddie ist überrascht, aber er will seine E-Mails nicht kampflos aufgeben. »Das kann ja sein. Aber du schreibst mir ja auch! Außerdem bin ich keine Maschine! Ich muss ab und zu mal eine Pause machen!«
    »Und warum bist du dann dauernd müde?«, fragt Valerie.
    »Wie soll ich denn früher ins Bett kommen, wenn ich abends so lange arbeite?« Eddie macht eine Pause. Ihm geht ein Licht auf. »Mh. Das könnte funktionieren …«
    »Wenn wir uns während der Arbeit nicht dauernd E-Mails schicken und im Internet surfen und wenn wir nicht dauernd hirnlos unsere E-Mails checken, dann könnten wir jeden Tag gut zwei Stunden für uns herausholen. Das bedeutet auch mehr Schlaf.«
    »Ich weiß nicht, ob mein Hirn das mitmacht, wenn ich mich so konzentriere«, klagt Eddie.
    »Hier in dem Buch stehen ein
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