Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zauberer von Stonehenge

Der Zauberer von Stonehenge

Titel: Der Zauberer von Stonehenge
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Mühe, ein Zittern der Hand zu unterdrücken, weil ich etwas gesehen hatte, das nur ich erkennen konnte.
    Die Augen bewegten sich!
    Bisher waren sie nur starr in den Höhlen liegende Kugeln gewesen. Nun aber begannen sie zu kreisen, ihr Blick wurde dabei noch schärfer, so daß ich ihn als eine Warnung empfand.
    Sir James kannte mich gut genug. Er hatte etwas bemerkt. »John, stimmt da was nicht?«
    »Die Augen liegen nicht mehr starr. Sie… sie haben sich bewegt. Diese Gestalt lebt!«
    »Was?« rief Grey.
    »Bitte, Colonel, keine Störung jetzt.« Er hielt den Mund. Ich aber näherte das Silberkreuz noch mehr der breiten Stirn und legte es darauf. Ich hatte mit allem gerechnet, nur damit nicht, was tatsächlich passierte.
    Die Gestalt zerklirrte nicht, sie fiel nicht auseinander. Aus ihren Scherbenlippen drang auch kein Laut. Sie blieb starr liegen, aber unter der breiten Scherbenstirn veränderte sich etwas.
    Ich hatte mich darin nicht sehen können, dafür sah ich jetzt etwas anderes. Die gewaltigen Steine von Stonehenge. Vielmehr einen Auschnitt. Mächtige Säulen mit quer liegenden Steinen darüber, die ein regelrechtes Dach bildeten. Ich kannte sie ja, ich wußte von den Straßen zwischen ihnen und von den geheimnisvollen Strahlen des Mondes oder der Sonne, die an bestimmten Tagen zwischen den mächtigen Steinen hindurchfielen.
    Drei Bilder waren entstanden. Nicht nur auf der Stirn sah ich die Abbildung, auch an den Wangen entdeckte ich die Steine. Ihre Formation sah anders aus als die auf der Stirn.
    Die Wangen zeigten demnach einen zweiten und dritten Bildausschnitt dieses gewaltigen Gebiets im Südosten von England.
    Stonehenge!
    Dort also liefen die Fäden zusammen. Der Zauberer stammte aus diesem Gebiet, wie mir Sir James erklärt hatte. Hatte er dort gelebt, oder lebte er dort noch?
    Mit der freien Hand winkte ich den beiden Männern zu. »Bitte, kommen Sie doch her.«
    Sir James und Colonel Grey traten näher. Sie waren unsicher, deshalb gingen sie so langsam. Von verschiedenen Seiten schauten sie auf den Zauberer.
    James Jame schwieg. Er rückte nur das Gestell seiner Brille ein wenig höher. Der Colonel aber schüttelte den Kopf. »Das… das gibt es doch nicht«, flüsterte er. »Das ist einfach unglaublich.«
    »Kennen Sie das Gebiet, das Sie dort sehen?«
    »Nein, aber ich weiß, daß es sich um die Steine handelt.« Grey schwitzte und wischte mit einem Tuch seine Stirn trocken. »Ich komme darüber einfach nicht hinweg. Unerklärlich, in der Tat!«
    »Die Spur führt eindeutig nach Wiltshire«, sagte Sir James. »Sie können nicht mehr ausweichen.«
    »Das befürchte ich auch.«
    »Aber das Bild oder die Bilder müssen eine Bedeutung haben«, sagte er.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie ohne Grund hier zu sehen sind. Nein, das ist unmöglich.«
    »Sie haben recht, Sir. Wahrscheinlich werden wir die Lösung zwischen den Steinen finden. Nur möchte ich vorher noch eine andere Spur verfolgen.«
    »Können Sie darüber reden?«
    »Ich möchte es noch nicht.«
    »Gut, verstehe.«
    Wir waren zurückgetreten und hatten uns während des Dialogs auch angeschaut. Deshalb sahen wir nicht, was mit der Gestalt geschah, denn sie veränderte sich plötzlich.
    Erst Greys erschreckter Ruf ließ uns herumfahren.
    Vor Jahren hatte ich einen Fall der gläsernen Menschen erlebt, ja, ein Grauen aus Glas. Und hier geschah ungefähr das gleiche. Es war einfach nicht zu fassen.
    Die Gestalt schmolz nicht zusammen, sie veränderte sich nur. Die einzelnen Stücke wurden dünner, bis sie mit einer Folie zu vergleichen waren.
    Ich wollte zugreifen, meine Hand faßte ins Leere.
    Innerhalb eines Sekundenbruchteils war der Zauberer von Stonehenge verschwunden.
    Wir starrten auf den leeren Tisch!
    Selbst Colonel Grey, den so leicht nichts erschüttern konnte, hatte seine Gesichtsfarbe gewechselt. Sie war in ein fahles Grau übergegangen, und er schüttelte den Kopf, als hätten wir ihm etwas Unglaubliches berichtet.
    »Ist er weg?« fragte er.
    »Ja.«
    »Wieso?«
    Ich hob die Schultern. »Sagen wir mal, er ist magisch angehaucht oder aufgeladen.«
    »Das… das kann ich nicht glauben. Ich meine…«
    »Es stimmt aber. Magie, Colonel, Schwarze Magie. Haben Sie je davon gehört?«
    »Nein.«
    »Dann müssen Sie sich allmählich mit dem Gedanken vertraut machen. Schwarze Magie existiert, ebenso wie Dimensionsreisen, die nur möglich sind, weil es eben Schwarze Magie gibt.«
    »Meine Güte«, stöhnte er. »Sie… Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher