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Der Zauberer von Linn

Der Zauberer von Linn

Titel: Der Zauberer von Linn
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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und sich ein Fluß durch Bäume und Gebüsch schlängelte. Nirgends waren Zeichen einer Riss-Ansiedlung zu sehen.
    Auf eine entsprechende Bemerkung hin nickte Glooker und erwiderte verbittert:
    »Sie können in der Niederung nicht leben, die Luft ist ihnen hier zu schwer. Aber uns wollen sie auch nicht leben lassen.«
    Am Eingang der Höhlen wurden die Besucher »fotografiert«, bevor man ihnen Einlaß gewährte.
    Die Atmosphäre, die sie umfing, war bedrückend. Schmächtige, spindeldürre Gestalten mit fiebrigen Augen starrten den Fremden entgegen. Dumpfe, feuchte Luft hüllte sie ein. Und doch hatten sich diese Wesen eine künstliche, unterirdische Welt geschaffen, fern vom Sonnenlicht. Sie lebten und gingen ihrer Arbeit nach.
    Sie fochten ihre kleinen, internen Kämpfe aus, sie hatten ein bestimmtes Kastensystem gebildet und handelten nach alten Gebräuchen und Gesetzen.
    Die Prozession gelangte zu einer großen Höhle, in der sich nur ein einziger Mann befand, den Glooker seinen Gästen als den »Oberboß« vorstellte.
    Clane erwies dem hageren Mann mit den harten blauen Augen seine Ehrerbietung, doch seine Gedanken weilten bei der Kugel, die sich irgendwo in den Tiefen dieser Höhlen befinden mußte. Er hoffte, sie war nahe genug – und plötzlich schwebte sie über seinem Haupt.
    Ein Schrei entrang sich den Kehlen der Anwesenden, und nun war es Clane, dem man uneingeschränkt Bewunderung und Ehrfurcht entgegenbrachte.
     
    Auf dem Rückflug befahl Clane dem Barbarenführer, seine Armee auf die Solar Star zurückzubeordern.
    »Wir kehren zur Erde zurück und nehmen einige Techniker der Höhlenmenschen mit. Sie werden uns lehren, die Strahler zu bauen; und damit besitzen wir zwei Hauptwaffen, mit denen wir die Erde wirksam gegen die Riss verteidigen können. Aber damit es möglicherweise gar nicht mehr zu einem Angriff kommt, lasse ich Millionen Fotokopien von meiner Zeichnung anfertigen und sie über ihren Städten abwerfen. Vielleicht nehmen sie doch noch Vernunft an.«
    Czinczar machte eine wegwerfende Handbewegung, und Clane sagte schnell:
    »Vergiß nicht, daß auch die Riss ihre Sorgen haben. Offensichtlich benötigen sie eine wesentlich dünnere Atmosphäre als die Menschen. Sie können nur im Gebirge eines Planeten leben. Deswegen müssen sie sich ja auch einen neuen Lebensraum suchen, weil kaum ein Planet genügend gebirgige Zonen besitzt, um die gesamte Bevölkerung der Riss aufnehmen zu können.
    Der Kampf ums Dasein – gut. Aber Riss und Mensch sollten intelligent genug sein, den goldenen Mittelweg zu finden. Wir überlassen ihnen die Gebirge der Planeten und sie uns die Ebenen. Allerdings sollte sich das nur auf Kolonialplaneten beziehen. Auf den eigenen Welten bleibt jeder für sich. Das wäre die beste Lösung, und es gäbe keine Veranlassung mehr für vernichtende Kriege.«
    »Und wie bringen wir ihnen das bei?« fragte Czinczar.
    Clane gab keine Antwort.
     
    An Bord der Solar Star teilte Lord Clane dem Führer der Barbaren mit, daß er beabsichtigte, noch einmal auf Outland zu landen.
    »Warum?« fragte Czinczar verständnislos.
    Clane erklärte ihm seine Beweggründe.
    »Wir besitzen jetzt zwei Energiekugeln ...« Er zögerte und blickte seinen Gesprächspartner fragend an. Dieser nickte und sagte:
    »Ja, zwei. Du kannst die andere Kugel auf der Erde wiederhaben.«
    »Gut. So wie ich es sehe, stellt die Kugel eine vereinfachte Form des Transportsystems dar, das zwischen den Zwillingsplaneten Inland und Outland benutzt wird.«
    »Und damit ...?«
    »Kontrolle des Kosmos.« Das Feuer der Begeisterung klang aus diesen Worten. »Czinczar, hast du jemals darüber nachgedacht, wie das Universum funktioniert?«
    »Nun, ich wurde geboren, ich lebe und ich werde sterben. Das ist meine Funktion. Kannst du an diesem Ablauf irgend etwas ändern?«
    Clane lächelte nachsichtig.
    »Mein Freund, du machst es dir ein wenig zu einfach. Ich habe gerade festgestellt, daß in mir ungeahnte Kräfte schlummern, die weit verschlungenere Wege gehen als meine physikalische Funktion. Ich habe die Hoffnung, sie mit Hilfe der Kugel zu aktivieren. Vielleicht kann mir Marden dabei helfen.«
     
    Marden wich verwundert zurück, als die Männer mit der Kugel sein Haus betraten. Clane fragte ihn ohne Umschweife:
    »Marden, hast du jemals so etwas gesehen?«
    Der Outlander betrachtete den schwebenden Energieball.
    »Eine künstliche Öffnung. Ich hörte davon. Das war der Anfang.« Er fügte hinzu: »Wenn ich gewußt hätte,
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