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Der Zauberer von Linn

Der Zauberer von Linn

Titel: Der Zauberer von Linn
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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der Wahrheit sehr nahekamen.
    Sein Angriff auf die Erde erfolgte wenige Monate später, während das fremde Schiff noch in der Nähe von Europa weilte. Czinczar wurde geschlagen. Das Schiff der Riss aber setzte seinen Erkundungsflug fort und erreichte den Mars. Lord Jerrin erhielt die Nachricht von dem Militärgouverneur der Linn auf dem Nachbarplaneten.
    Der Lordführer hielt den Bericht zunächst für übertrieben, als jedoch ein zweiter von anderer Seite einlief, nahm er an, es handele sich um eine weitere Invasion der Barbaren, diesmal auf dem Mars. Er reagierte schnell und entschieden.
    Die Raumpolizei und Patrouillenboote schwärmten aus und näherten sich dem fremden Schiff. Zwei der Polizeiboote wurden durch gewaltige Energiestrahlen zerstört. Die anderen Schiffe entgingen der Katastrophe, indem sie eilig den Rückzug antraten.
    Sollten die Riss bemerkt haben, daß sie sich nun in dem technisch höherentwickelten Teil des solaren Systems befanden, so ließen sie sich dadurch nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Sie setzten ihren Erkundungsflug fort, als wäre es ihnen gleichgültig, daß ihr Vordringen Krieg bedeutete.
    Der Gouverneur sandte eine Warnung zur Erde, dann mobilisierte er seine Truppen. Zwei Wochen lang ließ er das fremde Schiff von den Patrouillenbooten nur beobachten. Das Bild, das sich dadurch ergab, stimmte ihn sehr zuversichtlich. Der Feind sandte regelmäßig kleine Beiboote zu Erkundungsflügen aus. Diese waren es, die am fünfzehnten Tag von wahren Schwärmen menschlich bemannter Schiffe angegriffen wurden.
    Vier der feindlichen Boote wurden gerammt und stürzten ab. Größere Boote folgten ihnen, nahmen die Wracks an Bord, um eilig mit ihnen zu verschwinden.
    Es war ein Sieg, ein größerer, als man erwarten durfte. Doch der Feind reagierte am nächsten Morgen. Die Stadt Gadre wurde durch eine ungeheure Explosion ausradiert. Ein riesiger Rauchpilz verdunkelte auf hundert Meilen die Atmosphäre. Damit war der Krieg auf dem Mars beendet. Völlig verstört über diesen gewaltigen Vergeltungsakt, ließ der Gouverneur die größeren Städte evakuieren. Zwei der gekaperten Schiffe sandte er mit ausführlichen Berichten zur Erde.
    Einen Monat später wurde das fremde Schiff in der Atmosphäre des Mars nicht mehr gesichtet. Der Gouverneur nahm an, daß es zur Erde unterwegs war, und er schickte eine entsprechende Warnung an Lordführer Jerrin.
    Er empfand eine gewisse Erleichterung. Mit diesem Problem hatten sich nun andere als er zu beschäftigen.
     
    Jerrin legte den ersten Marsbericht aus der Hand, als seine Frau Lilidel den Raum betrat. Er erhob sich und geleitete sie zu einem Stuhl. Ein Baby lag in ihren Armen, ihr siebtes Kind. Voller Unruhe nahm Jerrin wieder seinen Platz ein. Er wußte, daß er jetzt einiges über eine ganz gewisse Person zu hören bekommen würde.
    Lilidel begann auch sofort zu sprechen, und wie er es erwartet hatte, nur über seinen Bruder Clane. Er hörte höflich zu, aber ein Gefühl der Verbitterung überkam ihn immer dann, wenn sie ihn in seiner eigenen Urteilskraft zu beeinflussen versuchte. Nach einer Weile unterbrach er sie freundlich:
    »Meine Liebe, wenn mein Bruder Clane wirklich die Macht an sich reißen wollte, so hätte er nun ganze zwei Monate dazu die Gelegenheit gehabt, während ich den Krieg mit den Barbaren führte.«
    Sie hörte respektvoll zu. Lilidel – das mußte er sich eingestehen – war eine bemerkenswerte Frau. Sie war nicht nur schön und von guter Abstammung, sondern auch klug, wie sie es schon so manches Mal bewiesen hatte.
    Jerrin wußte selbst nicht so recht, was ihn eigentlich an ihr störte. Es machte ihn unglücklich, daß er solche Gedanken hegte. Sorgfältig wählte er seine Worte, als er fortfuhr:
    »Außerdem dürfen wir nicht vergessen, daß Clane die Invasion der Barbaren mit bemerkenswerter Klugheit abwehrte. Ich verstehe selbst nicht, wie er das gemacht hat.«
    Er bemerkte augenblicklich, daß er das Falsche gesagt hatte. Wortreich versuchte Lilidel ihm klarzumachen, daß Clane ihrer Meinung nach nur seine Pflicht getan habe. Sie sähe absolut keinen Grund, warum er sich jetzt nicht wieder in das Privatleben zurückziehen und seine Ambitionen auf die Belange der Familie beschränken könne.
    Schließlich schnitt Jerrin ihr ungeduldig das Wort ab: »Meine Liebe, wenn nur ein Teil von dem wahr ist, was ich von Clane gehört habe, dann könnte er jederzeit die Regierung übernehmen. Und ich muß dir noch etwas anderes sagen:
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