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Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

Titel: Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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misslingt, gehe ich direkt nach Isenwy.«
    »Genau wie ich.«
    Von den Fichten kam ein lauter Krach. Ihm folgten in kurzen Abständen ein Schmerzensschrei, das Geräusch eines Stolperns über Wurzeln, der Knall eines zurückschlagenden Astes, der jemanden sehr fest traf, eine Reihe gemurmelter Flüche und dann ein erneuter Krach.
    Brionna und Lleu tauschten wissende Blicke, während der Falke einen bedrückten Pfiff von sich gab.
    »Es klingt, als hätte Shim uns eingeholt«, sagte Lleu.
    Die Elfe schüttelte den Kopf. »Ich verstehe überhaupt nicht, wie jemand, der so klein ist, so großen Lärm machen kann.«
    Gerade da brach ein Bursche in Zwergengröße durch dieÄste. Von der weißen Mähne bis zum Saum seiner sackartigen Leggings war er mit abgebrochenen Zweigen, Zapfen, Nadeln, Blättern, Farnwedeln und mindestens einem Spinnennetz bedeckt. Er wischte sich einen Klumpen nasser Blätter von der Kartoffelnase und ging auf seine Gefährten zu – doch plötzlich stolperte er über einen jungen Baum und fiel in einen Busch Narzissen unter der Buche.
    »Nicht gerechtlich!«, nörgelte er. »Damals in den ältlichen Zeiten können ich überall hin ohne Probleme. Groß sein ich, so groß wie der höchlichste Baum, und keine kleine Narzissliche bringen mich zum Straucheln.«
    Brionna ging zu ihm und half ihm auf. »Danke, Rowanna«, sagte er mit glänzenden Augen. »Du sein ein gütliches Mädchen. Und meine Lieblingsnichte.«
    Sie verzog zwar das Gesicht bei seinem alten Witz, aber sie war nicht beleidigt. »Ein Glück, du bist nicht verletzt!«
    »Kein Stück von mir sein gehetzt?« Er krauste die Nase. »Warum sollen ich hetzen? Ich sein nicht verletzt.«
    »Und du hörst immer noch gut«, fügte sie trocken hinzu.
    »Du verlieren den Mut?« Er sah sie besorgt an. »Rowanna, du sprechen heute merkbar. Vielleicht du hören nicht mehr gut?«
    Bevor sie ihm antworten konnte, schüttelte er den weißen Kopf und verstreute dabei rundum Zweige und Nadeln. »Nein, nein, bestimmt sein alter Shim sonderwürdig. Warum haben diese riesigliche junge Frau Bonlog Bergschlund mich je so kleinlich und schrumpelig gemacht? Nur weil ich fliehen, wenn sie versuchen, mich zu küssen, so ekelig schlabberlich.«
    Brionna legte ihm mit sanftem Druck die Hand auf die Schulter.
    Doch Shim schaute nur finster und murmelte: »Das war gemeiniglich von ihr! Bestimmt, definitiv, absolut.«
    Gerade da hörte Brionna etwas, das wie ein naher Eulenruf klang. Sie spannte alle Muskeln an, weil sich um diese Tageszeit keine Eule hören ließ. Auch Catha wirkte erregt, er flatterte mit den Flügeln.
    In diesem Moment traten acht grün gekleidete Männer mit Pfeilen auf den gespannten Bogensehnen zwischen den Bäumen hervor. Brionna und ihre Gefährten waren umzingelt! Das Elfenmädchen musterte die tödlichen Pfeile, die auf sie gerichtet waren, und verfluchte sich, weil ihre Wachsamkeit einen Augenblick nachgelassen hatte.
    »Wir kommen in friedlicher Absicht«, protestierte Lleu.
    »Nein, das ist nicht wahr«, brummte einer der Männer. Er stand direkt hinter Brionna und Lleu, deshalb konnten sie ihn nicht sehen und auch nicht riskieren, sich zu ihm herumzudrehen.
    »Doch, es stimmt«, erklärte Lleu. »Wir sind gekommen, um Hanwan Belamir zu besuchen.«
    »Eher, um ihn zu töten«, entgegnete der Mann. »Wir trauen keinem, der der Siedlung Gedeihen nahe kommt, noch dazu in diesen Zeiten.« Hinter ihnen spuckte er aus. »Und besonders dann nicht, wenn er mit einer dreckigen Elfe und einem Zwerg reist.«
    Brionna zitterte vor Wut, ihr Körper war so angespannt wie die Bogensehnen der Männer.
    »Du glaubst, du und deinesgleichen, ihr seid die Bestenbeim Wandern im Wald und beim Jagen, was?«, spottete ihr Gegner. »Also, es sieht aus, als hättest du dich geirrt, Elfenmädchen! Jetzt nimmst du schön langsam und sorgfältig deinen Bogen und den Köcher ab. Ich will dich nicht zurücktragen, wenn dein Körper voller Pfeile steckt.«
    Blitzschnell kam Brionna der Gedanke, sie könne vielleicht einen Schuss abgeben, bevor sie starb – vielleicht in die Kehle dieses arroganten Menschen. Aber sie bekämpfte den Wunsch, weil die vorschnelle Entscheidung wahrscheinlich auch den Tod ihrer Freunde bedeuten würde. Zögernd nahm sie den Bogen ab und warf ihn zur Seite, dann tat sie das Gleiche mit ihrem Köcher voll Pfeile.
    »Gute Elfe! Wenn du jetzt genau machst, was Morrigon sagt, kannst du vielleicht sogar noch einen Tag oder zwei am Leben bleiben.« Der
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