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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand
Autoren: David Weber
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Sechs Monate? Mein Gott, da sieht man, wie die Zeit vergangen ist.«
    »Sagt der Mann, der im Begriff ist, Steaks zu grillen, die er tatsächlich eingefroren hatte«, gab sie zurück.
    »Was denn? Hätte ich die Steaks nicht in die Kühltruhe gelegt, bevor das Unglück seinen Lauf nahm, dann könnten wir sie heute nicht grillen. Okay, ich gebe zu, dass es etwas Unnatürliches ist, ein Steak einzufrieren, aber manchmal hat man einfach keine andere Wahl. Und was unseren Grillabend angeht – oder besser gesagt: unsere Grillnacht –, nachdem Pieter sich auch zu uns gesellen konnte, möchte ich nur darauf hinweisen, dass die Mädchen heute Geburtstag haben und ich am nächsten Dienstag. Und am Freitag ist der erste Tag des neuen Schuljahrs. Die Schulen machen wieder auf, Sharon! Wenn das alles nicht Grund genug ist, um ein paar der letzten Steaks auf der ganzen Welt aufzutauen, dann weiß ich es nicht.«
    »Ja, du hast recht«, meinte sie in einem sanfteren Tonfall. »Du hast tatsächlich recht. Allerdings wird die Schule wohl nie wieder so sein, wie sie mal war.«
    »Nichts wird je wieder so sein, wie es einmal war. Wir können von Glück reden, dass es Howell gelungen ist, North Carolina so gut zusammenzuhalten. Ich hab mich gestern noch mit Sam unterhalten. Sie versuchen momentan, North Carolina und South Carolina wenigstens vorübergehend zu einem Bundesstaat zusammenzuschließen.« Ungläubig schüttelte Dvorak den Kopf. »Kaum zu fassen, das wir dann zum wohlhabendsten und stabilsten Staat mit der besten Bildung in der gesamten Union werden. Sie überlegen auch schon, Raleigh zur neuen nationalen Hauptstadt zu machen! Irgendwo auf dem Friedhof müssen sich John C. Calhoun und Daniel Webster im Grab rumdrehen. Und komm mir gar nicht erst mit William Tecumseh Sherman!«
    »Ich weiß nicht viel über Calhoun und Webster«, erklärte Ushakov. »Aber von Sherman habe ich schon mal gehört. Nach allem, was ich hier gesehen und mitbekommen habe, würde es mich nicht wundern, wenn euer Gouverneur Howell ihn in Sachen Ruhm übertrifft, wenn er erst mal in den Geschichtsbüchern verewigt wird. Ich vermute auch, dass er euer nächster Präsident werden wird, wenn eure Nation wieder in der Lage ist, Wahlen abzuhalten. Ich habe das Gefühl, dass er das auch verdient hätte.«
    »Vielleicht ja«, stimmte Dvorak ihm zu. »Aber eines sage ich dir jetzt schon: Sam, Longbow und Howell sind nicht ganz bei Trost, wenn sie glauben, ich wolle mich zum Gouverneur wählen lassen.« Er schüttelte sich. »O nein, mich kriegt keiner nach Washington oder nach Raleigh oder was auch immer Hauptstadt werden wird, wenn wir uns daran begeben, sie wieder aufzubauen! Ich habe meine Hütte mitsamt Bunker hoch oben in den Bergen, und da werde ich bei Gott auch bleiben!«
    »Amen, Herrgott! Amen!«, warf seine Frau mit Nachdruck ein, dann gab sie ihm einen Klaps auf die unversehrte Schulter. »Und jetzt beweg deinen faulen Hintern in die Küche und kümmere dich ums Essen.«
    »Ja, Ma’am, ich höre und gehorche«, gab er zurück, dann gingen sie beide mit Ushakov zum Freudenfeuer, Zinaida und die anderen Kinder folgten ihnen.
    »Weißt du, Pieter«, sagte Dvorak über die Schulter zu dem Ukrainer, »bevor Stephen sich auf den Weg gemacht hat, da sprach er davon, was ihm alles fehlen wird, seit er nicht mehr atmet. Ich muss sagen, ich würde nur ungern mit dem Essen aufhören. Vor allem«, er grinste Morgana an, »wenn es Steaks gibt.«
    »Ja, Steaks«, pflichtete Morgana ihm mit breitem Grinsen bei.
    »Ich will meins ganz durch«, rief Malachai, was Dvorak zu einem Kopfschütteln veranlasste.
    »Was für ein Frevel«, murmelte Pieter und strich mit einem Finger über die Nase des Welpen, der unverändert auf seinem Arm lag und fest schlief. »Ich werde zwar nicht an eurem Essen teilnehmen, aber ich genieße immer die Gespräche mit euch. Und wenn ich das Fleisch klein genug schneide, kann Renfield vielleicht etwas davon knabbern.«
    Dvorak und seine Frau stutzten und drehten sich zu ihm um.
    »Was?«, fragte er und machte eine ungläubige Miene.
    »Wie hast du den Hund gerade genannt?«, wollte Sharon Dvorak wissen. »Ich weiß nicht, ob die Unterlagen noch existieren, aber Merlin und Nimue haben einen langen Stammbaum, und ich glaube nicht, dass der Name für ihren Nachwuchs angemessen ist.«
    »Was redet ihr denn da?«, wunderte sich Ushakov.
    »Du hast den Hund eben Renfield genannt«, sagte sie und fuchtelte mit dem Zeigefinger aufgebracht vor
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