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Der Wettlauf zwischen dem Zwerg und der Prinzessin (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)

Der Wettlauf zwischen dem Zwerg und der Prinzessin (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)

Titel: Der Wettlauf zwischen dem Zwerg und der Prinzessin (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)
Autoren: Norma Banzi
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vorstellen."
Rainer bemerkte, wie sich der Prinz wand. "Also ist Apos genauso sehr begeistert wie Diana, sich in eine Vernunftehe fügen zu müssen", stellte der König ironisch fest.
"Mit den Jahren werden sie sich schon liebgewinnen", sagte Hanno. "Außerdem ist Apos viel zu stolz, um Diana absichtlich gewinnen zu lassen."
"Ich hoffe, du hast Recht mit deiner Zuversicht", sagte Rainer.
"Es wird Zeit für mich aufzubrechen", mahnte Hanno den König. Rainer beugte sich zu ihm und küsste ihn zum Abschied innig.

xxx

Prinzessin Diana trainierte ehrgeizig. Jeden Tag lief sie längere Strecken. Zunächst hatte sie noch ihre Schwestern und Hofdamen als Begleiterinnen gehabt. Aber mit jedem neuen Morgen waren es weniger Laufkameradinnen geworden. Die Damen des königlichen Haushalts zogen doch die bequeme Behaglichkeit des Schlosses vor, als keuchend und schwitzend durch die Wälder und über die Wiesen und Felder des Königreiches zu hetzen. So brach Diana bald allein zu ihren täglichen Trainingsrunden auf. Die Begleitung von Leibwächtern, die ihr besorgter Vater ihr anempfahl, verbat sie sich. Was sollte ihr schon passieren? Das Volk liebte und verehrte die königliche Familie. In den Wäldern gab es weder Räuber noch gefährliche Tiere.
Eines Tages lief Diana eine lange Zeit und achtete dabei nicht auf den Weg. Sie lief, wohin ihre Füße sie trugen, berauscht von der frischen Luft und der stetigen Abfolge ihrer Schritte. Energie war in ihr im Übermaß. Sie hatte das Gefühl, ihre Kraft werde niemals erlahmen. So kam sie in die Nähe des Zwergenflusses, ein Gewässer, in dem nach den Erzählungen der Bauern schwimmende Geisterzwerge lauerten, die jeden Menschen packten und ertränkten, der es wagte, ihre Ruhe zu stören. Diana glaubte nicht an derartige Sagen. Zwerge waren niedere Gesteinswühler, die gewiss nicht schwimmen konnten. Und wenn sie selbst nicht dazu fähig waren, weshalb sollten sich dann ihre Geister in Flüssen ansiedeln? Außerdem war der Zwergenfluss auch noch viel zu weit vom Zwergenreich entfernt.
Durstig nahm Diana im Laufen ihre Wasserflasche vom Gürtel, um einen Schluck daraus zu nehmen. Sie setzte die Flasche an die Lippen, musste aber feststellen, dass sie leer war. In ihrer Enttäuschung darüber verlor sie ihren Laufrhythmus. Prompt stolperte sie über eine Wurzel. Ein stechender Schmerz fuhr in ihren Knöchel und sie schrie auf. Blind vor Schmerz ließ sie sich im Gras nieder und wartete, bis er langsam abebbte und zu einem unangenehmen Pochen wurde. Ihre Erschöpfung schob sich in ihr Bewusstein. Tränen der Enttäuschung liefen ihr über die Wangen. Sie war müde und durstig, hatte einen verletzten Fuß und weit und breit war niemand zu sehen, der ihr hätte helfen können. Ihr Zuhause war meilenweit entfernt.
Da hörte sie das Rauschen des Flusses. Es gelang ihr, sich wieder aufzurichten. Humpelnd, abwechselnd fluchend und jammernd, brauchte sie eine weitere halbe Stunde, um ihn zu erreichen. Sie fand eine sehr schöne ruhige und flache Stelle. Dort zog sie ihre Schuhe aus und besah sich ihren Fuß, dessen Knöchel sich bereits anfing zu verfärben. Auf einem sonnenbeschienen, großen und flachen Stein ließ sie sich nieder und tauchte zur Abkühlung ihre Füße in das Wasser. Nachdem sie auch die Wasserflasche gefüllt und aus ihr getrunken hatte, fühlte sie sich schon wieder sehr viel wohler. Sie schöpfte wieder Mut. Die Sonne umschmeichelte sie mit ihrer freundlichen Wärme, Vögel zwitscherten und gingen emsig ihrem Tagwerk nach. Das sanfte Plätschern des Flusses lullte Diana ein. So legte sie sich auf dem Stein zurück und schlief ein.
Ein ungewohntes, vom Fluss kommendes Geräusch riss sie alsbald aus ihrer Ruhe zurück in die Gegenwart. Angestrengt starrte sie in die Richtung, aus der es gekommen war. Jemand schwamm nicht unweit von ihr entfernt auf das Ufer des Flusses zu. Diana riss die Augen auf, als dem Wasser ein junger, nackter Mann entstieg. Sie hatte noch nie einen nackten Mann gesehen, jedenfalls noch keinen, der so nackt war, wie dieser hier, so gänzlich ohne jegliche Bekleidung. Und was sie sah, gefiel ihr sehr. Der Mann war kräftig und muskelbepackt. Er strotzte nur so vor Kraft und Energie. Das Wasser des Flusses, dem er gerade entstiegen war, rann von seinen Schultern über seine stolze Brustmuskulatur über die harten Stränge seiner Bauchmuskeln zum Zentrum seines Körpers. Dianas Blick folgte dem Wasser. Ihr wurde heiß als sie sah, wie gut er dort
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