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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern.
Autoren: Alan Dean Foster
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lange Zunge spielen. Der Minidrach war vor Ärger starr.
    »Dein Leben war zu überstürzt. Meines war auch zu überstürzt.«
    Etwas bewegte sich an der Tür. Flinx blickte auf und sah Sylzenzuzex dort stehen. Sie hielt sich die geschiente Beinhand. Mit einer Echthand hielt sie einen Strahler.
    »Ich sehe, Sie haben sie gefunden«, stellte sie fest, und ihr Atem entwich pfeifend durch die Löcher in ihrem b-Thorax. »Weichglatt sagt mir, der letzte Widerstand sei am Zusammenbrechen.« Ihre Facettenaugen musterten ihn fragend, während er die Leiche ansah.
    »Ich habe sie nicht gefunden. Sie hat mich gefunden. Aber ehe ich sie dazu bringen konnte, mir zuzuhören, kam Pip dazwischen. Wahrscheinlich mußte er das, sie hätte mich getötet.« Und dann sah er sie unerwartet an und lächelte. »Sie sollten sich sehen, Syl. Sie sehen wie eine Gestalt aus Hivehoms kriegerischer Vorgeschichte aus. Wie ein Soldat, der gerade einen erfolgreichen Brutraub in einer Nachbarwabe vollendet hat. Das richtige Werbebild für die verständnisvolle, mitfühlende Kirche.«
    Sie ging nicht, auf seinen Spott ein. In seiner Stimme war etwas... »Das paßt nicht zu Ihnen, Flinx.« Sie musterte ihn, während er sich wieder der Leiche zuwandte, und versuchte sich an alles zu erinnern, was sie je über menschliche Gefühle gelernt hatte. Ihr schien, daß sein Interesse für diese Frau, die mit den eingeschworenen Feinden der Homanxrasse zusammengearbeitet hatte, irgendwie ungewöhnlich war.
    Wenn es um intuitive Schlüsse ging, war Sylzenzuzex zwar ihrem Onkel nicht ebenbürtig, aber dumm war sie auch nicht. »Sie wissen mehr über diese Frau, als Sie gesagt haben.«
    »Ich muß sie schon früher gekannt haben«, flüsterte er, »wenn ich mich auch überhaupt nicht an sie erinnere. Nach den Zeiträumen, die auf dem Band angegeben sind, überrascht mich das auch nicht.« Er deutete mit einer schlaffen Handbewegung auf den Raum hinter sich. »Das war Challis' Wohnung.« Und dann wies er auf die Leiche. Einen Augenblick lang schienen seine Augen ebenso tief wie die von Moum. »Das war meine Schwester.«
    Erst am folgenden Nachmittag, nachdem alle Leichen von den Ujurrianern begraben worden waren, bestand Sylzenzuzex darauf, alles zu erfahren, was auf dem gestohlenen Band aufgezeichnet gewesen war.
    »Ich war ein Waisenkind, Syl, auf Moth, von einer Menschenfrau namens Mutter Mastiff aufgezogen. Die Information, die ich fand, besagte, ich sei in Allahabad auf Terra von einer professionellen Mätresse, einer Lynx, namens Rud zur Welt gebracht worden. In den Akten steht auch, ich sei ihr zweites Kind gewesen, obwohl keine Einzelheiten angegeben sind. Diese Fakten sollten auf dem Band zu finden sein, das Challis gestohlen hat, dem Band, das ich erst gestern las.
    Meine Mutter hatte noch eine ältere Schwester. Der Mann meiner Mutter, der dem Band nach nicht mein Vater war, hat jener älteren Schwester eine Stelle in seiner Firma verschafft. Nachdem er unter immer noch ungeklärten Umständen starb, übernahm die Schwester die Leitung der Firma und baute sie zu einem beachtlichen Handelsunternehmen aus.
    Wie es scheint, waren meine Mutter und ihre Schwester nie besonders gute Freunde. Einige der Einzelheiten hinsichtlich der Gefangenschaft meiner Mutter, und so liest sich das, sind...« Er mußte einen Augenblick innehalten.
    »Man kann leicht begreifen, daß ein Geist wie der von Challis sich zu solchen Details hingezogen fühlte. Meine Mutter starb kurz nach ihrem Mann. Anschließend kam es zu einer Anzahl unerklärter Zwischenfälle. Sicher wußte man das nicht, aber es ging die Rede, daß man diese Zwischenfälle irgendwie auf ihren Neffen zurückverfolgen könnte. So... wurde ich beseitigt. Eine kleine Verkaufstransaktion in einer so großen Firma«, fügte er bitter hinzu.
    »Es bereitete der älteren Schwester, Rashalleila, Freude, die Nichte bei sich zu behalten. Der Name der Schwester war Nuaman. Die Nichte - meine Schwester - erhielt den Namen Teleen. Sie wurde zum Spiegelbild ihrer Tante, nahm ihr die Firma ab und verschmolz den Namen ihrer Mutter mit dem ihrer Tante. Drückte das Ganze in Symbosprache aus. Teleen von Rud und Nuaman... Teleen aux Rudenuaman.
    Was mich betrifft - mich hatten alle inzwischen längst vergessen. Challis' Rechercheure interessierten sich für jene ›unerklärten Zwischenfälle‹, wie man sie nannte, die von mir verursacht sein sollten. Er machte sich nie die Mühe, andere Schlüsse aus dieser Information zu
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