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Der verrueckte Feuerspuk

Der verrueckte Feuerspuk

Titel: Der verrueckte Feuerspuk
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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Entschieden schüttelte es den Kopf. „Grundgütiger! Und wenn du dich auf den Kopf stellst! Lilly und ich bleiben, wo wir sind!“
    „Dann rücken Sie mal ein Stück!“, sagte Max müde und kroch unter die Decke.

Gespenstergesetz
    Am nächsten Morgen thronte Sherlock an die Kissen gelehnt im Bett und kraulte Lilly versonnen das Fell. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal so gut geschlafen hatte. Das musste wohl an der gesunden Bergluft und der Freude über Mönch Sebastianus liegen. Nur leider rissen Max und Paula ihn viel zu früh aus seinen schönen Gedanken. Sie kamen gerade vom Frühstück und plapperten aufgeregt, als sie das Zimmer betraten.
    „Ich hoffe, ihr habt einen sensationell guten Grund für die morgendliche Störung“, knurrte Sherlock.
    „Das kann man wohl sagen!“, rief Max. „Es tut mir sehr leid für Sie, Freiherr von Schlotterfels. Aber das Gespenst vom Klosterhotel ist kein echtes Gespenst!“
    Sherlock gähnte. „Langweilst du mich schon wieder mit diesem infamen Geschwätz? Grundgütiger! Mir scheint, du bist ein rechter Rechthaber! Ich weiß, was ich gesehen habe!“
    „Eben!“, rief Max. „Und genau das ist der Beweis dafür, dass das Gespenst nicht echt ist.“
    Paula nickte betreten.
    „Es ist uns gestern allen in der Aufregung entgangen“, sagte Max. „Aber überlegen Sie doch mal: Warum können wir Sie und Lilly sehen?“
    „Wegen des Kerzenleuchters“, antwortete Paula für Sherlock. „Und weil Vollmond war …“
    Sherlock sah die Kinder verwundert an.
    „Paula und ich können Sie und Lilly doch nur sehen, weil wir im gleichen Moment den gleichen Gegenstand in einer Vollmondnacht berührt haben“, erklärte Max. „Ansonsten wären Sie für uns immer noch unsichtbar.“
    „Gespenstergesetz“, sagte Sherlock mit ernster Miene.
    „Genau!“, rief Max. „Logischerweise müsste dieses Mönchsgespenst von gestern Nacht für uns unsichtbar sein. Wenn es echt wäre.“
    „Und weil wir es gesehen haben, ist es auch kein echtes Gespenst“, ergänzte Paula.
    Sherlock schüttelte nur den Kopf. „Aber ich werde ja wohl wissen, wann ich ein Gespenst vor mir habe!“
    „Och“, erwiderte Paula, „Irren ist vielleicht nicht nur menschlich …“
    Sherlock schwieg und wiegte den Kopf hin und her.
    „Wir legen uns heute Nacht auf die Lauer“, schlug Max vor. „Aber diesmal mit Taschenlampe! Und dann schnappen wir uns das falsche Gespenst!“
    „Impertinentes Gesindel!“, schimpfte Sherlock plötzlich und brauste aus dem Bett. Wie ein Formel-1-Wagen schoss er zwischen Paula und Max hin und her. „Für wen haltet ihr euch eigentlich? Gespensterjäger? Dass ich nicht lache! Alles, was ihr über Gespenster wisst, habe ich euch beigebracht!“ Dann schnappte er sich Lilly und rauschte durch die nächste Wand.
    „Ich glaube, er ist sauer“, sagte Max kleinlaut. „Sauer und enttäuscht. Na ja, ich kann ihn ja auch ein bisschen verstehen. Er hat sich so sehr darauf gefreut, ein anderes Gespenst zu treffen.“
    „Aber er hat doch uns!“, rief Paula.
    „Vielleicht ist das nicht das Gleiche …“
    Paula dachte einen Moment nach. „Okay, gehen wir ihn suchen“, sagte sie schließlich.
    Max schüttelte den Kopf. „Das ist sinnlos. Freiherr von Schlotterfels kann durch Wände gehen und schweben. Wenn er nicht gefunden werden will, haben wir keine Chance. Warten wir einfach, bis er aus seinem Schmollwinkel freiwillig herauskommt.“
    Um fünfzehn Uhr tuckerte ein Traktor auf das Hotelgelände.
    „Da kommt ja unser Taxi!“, rief Dr. Kuckelkorn seinen Kindern zu und klemmte sich seine abgewetzte Lederaktentasche unter den Arm.
    „Sind Sie Klaus Kuckelkorn?“, brüllte der Fahrer Herrn Kuckelkorn über den Motorenlärm hinweg zu.
    „Ja, der bin ich!“, rief Dr. Kuckelkorn zurück.
    „Angenehm, Brauninger!“, schrie Herr Brauninger und zeigte auf den Anhänger. „Hüpfen Sie ’nauf!“
    „Sagen Sie, hätten Sie etwas dagegen, wenn meine Kinder mitkämen?“, fragte Dr. Kuckelkorn.
    „Ja, aber freilich können die Kinder mitkommen!“, lachte Herr Brauninger. „Wer will denn vorne mitfahren?“
    Paula – natürlich! Max und Dr. Kuckelkorn kletterten in den Anhänger.
    Eine Viertelstunde dauerte die Fahrt über Straßen und holprige Feldwege. Es zeigte sich, dass Herr Brauninger ein hervorragender Fremdenführer war. Denn als der Traktor schließlich vor einem großen Bauernhof hielt, kannte Paula jeden Gipfel, jede Berggruppe
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