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Der verrueckte Feuerspuk

Der verrueckte Feuerspuk

Titel: Der verrueckte Feuerspuk
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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hier verdammt nach Geheimnissen, verborgenen Türen und schlaflosen Nächten!“
    „Ich könnte mir keinen besseren Ort für meine Ferien vorstellen“, flüsterte Sherlock.
    „Wir gehen auf Entdeckungstour!“, rief Paula ihrem Vater zu, der mit Frau Hagedorn am Empfang stand und die Zimmerschlüssel entgegennahm.
    Die Freunde gingen in den Garten des Klosters und entdeckten einen kleinen Teich, in dem Goldfische schwammen.
    „Was hat es denn jetzt mit diesem Mönchsgespenst auf sich?“, wisperte Sherlock mit bebenden Lippen. „Potztausend! Ein Artgenosse! Wisst ihr, wie lange es her ist, dass ich das letzte Mal einem Gespenst begegnet bin?“ Er seufzte.
    Max schaute Sherlock erschrocken an. „Die Sache mit dem Gespenst haben Sie doch nicht wirklich ernst genommen, oder?“
    Freiherr von Schlotterfels stemmte die Hände in die Hüften: „ Naturellement! Selbstverständlich habe ich das!“
    „Aber dieses Gespenst ist doch nur ein Werbegag!“, erwiderte Max.
    „Wie belieben?“
    „Reine Erfindung, um Gäste ins Hotel zu locken!“
    „Du meinst …?“ Dem armen Sherlock stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
    „Und was macht dich bitte schön so sicher, dass es hier kein Gespenst gibt?“, widersprach Paula ihrem Bruder entschieden. „In unserem Schloss spukt schließlich auch eines herum.“
    „Genau!“, pflichtete Sherlock ihr bei und straffte die Schultern. „Nämlich ich !“
    „Ja, schon klar. Aber wenn ein Hotel mit einem Gespenst dick Werbung macht, dann ist da unter Garantie was faul“, sagte Max. „Mal im Ernst: Bruder Sebastianus, ein Mönch, der keine Ruhe findet und deswegen durch die Gegend geistert. Das ist so bescheuert – das kann nur erfunden sein!“
    „Weißt du was, Professor, dir fehlt einfach die Fantasie!“, schnappte Paula.
    „Und du bist manchmal total unlogisch“, erwiderte Max.
    Sherlock schaute zwischen den beiden Streithähnen hin und her und seufzte.
    Am Abend saß Familie Kuckelkorn mit Frau Hagedorn in dem gut gefüllten Speisesaal des Hotels. Elektrisches Licht gab es tatsächlich keines. Stattdessen beleuchtete eine Vielzahl von Wandfackeln und schweren Kerzenstumpen den Raum. Die klobigen Holzbänke waren ein wenig unbequem und auf den unebenen Holztischen fanden die Schüsseln keinen festen Halt. Frau Hagedorn betrachtete den Saal mit Argwohn. Sherlock hatte sich in der Nähe auf einer tiefen Fensterbank ausgestreckt. Lilly lag auf seinem Bauch und döste.
    „Es läuft alles ganz prächtig!“, verkündete Dr. Kuckelkorn. „Ich habe eben mit Herrn Brauninger telefoniert. Morgen Nachmittag holt er mich hier ab. Dann kann ich endlich die Möbel sehen.“
    „Und wo wir schon mal hier sind, machen wir auch eine feine Bootsfahrt über den See“, sagte Frau Hagedorn.
    „Genialcool!“, freute sich Paula. Sie puffte Max in die Seite: „Dann weißt du endlich mal, wie es ist, auf einem echten Boot über den See zu schaukeln!“
    „Du kannst doch so ein Bötchen nicht mit einer spanischen Galeone, einer englischen Fregatte oder dem deutschen Segelschulschiff Gorch Fock vergleichen“, erwiderte Max, der Experte in Sachen Modellbauschiffe, empört.
    „Schon gut, Herr Admiral“, rief Paula und linste in die dampfenden Schüsseln mit Semmelknödeln und Schweinebraten vor ihrer Nase.
    „Ist alles zu eurer Zufriedenheit?“
    „Guten Abend, Peter!“, begrüßte Dr. Kuckelkorn den Herrn, der gerade in Begleitung eines ungefähr dreizehnjährigen rothaarigen Jungen an ihren Tisch getreten war. Dr. Kuckelkorn stand auf, um ihm die Hand zu reichen. Er nickte dem Jungen zu und sagte: „Mein Gott, Julius, bist du groß geworden! Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du noch ein Baby!“
    Der Junge grinste verlegen, während er Max und Paula aus den Augenwinkeln musterte.
    „Das sind übrigens meine Kinder, Paula und Max. Paula und Max – das sind Julius und Peter Moosbroger. Peter ist ein alter Jugendfreund von mir und der Hoteldirektor.“
    „Und genau deswegen muss ich euch auch schon wieder alleine lassen, die Arbeit ruft!“ Herr Moosbroger seufzte. „Tag und Nacht hält mich das Hotel auf Trab. Manchmal bis weit nach Mitternacht! Nicht wahr, Julius? Aber ich mache es ja gern. Also dann …“
    „Entschuldigung, Herr Moosbroger!“, rief Paula schnell. „Ich hätte noch eine Frage!“
    „Ja?“
    „Dieses Gespenst, von dem ich gelesen habe … wird es heute Nacht spuken?“
    Der Hoteldirektor beugte sich lächelnd zu ihr
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