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Der vergessene Templer

Der vergessene Templer

Titel: Der vergessene Templer
Autoren: Jason Dark
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gedrückt. Er lauschte mit starker Konzentration dem, was ihm sein Gesprächspartner zu sagen hatte. Hin und wieder stellte er Zwischenfragen, die auch beantwortet wurden, was ihm jedoch nicht ausreichte, denn er bat darum, alles noch einmal aufzuführen und das Erfahrene als Fax zu schicken.
    »Nicht als E-Mail?«
    »Bitte als Fax.«
    »Gut, ich werde dafür sorgen.«
    »Danke.«
    Nachdenklich legte de Salier den Hörer wieder auf. Was er soeben am Telefon erfahren hatte, war ihm neu, obwohl das Ereignis bereits hunderte von Jahren zurücklag. Er war ein Mensch, der so viel wie möglich über die Templer sammelte und auch die Rätsel der Vergangenheit sehr genau erkennen wollte. Vieles war im Dunkeln der Geschichte verschwunden. Gehalten hatten sich oft Legenden und Geschichten, die zumeist einen blutigen Hintergrund hatten, denn im 14. Jahrhundert waren die Templer in fast ganz Europa brutal verfolgt worden.
    Vieles kannte er bereits aus den südeuropäischen Ländern, aber auch die Geschichten aus dem Norden, wobei Schottland eine große Rolle spielte.
    Natürlich waren die Templer auch in Deutschland verfolgt worden, als Rom es denn so gewollt hatte, aber viele Berichte gab es nicht darüber. Deshalb wollte er unbedingt den Bericht über einen Vorfall bekommen, der sich eben in diesem Jahrhundert ereignet hatte und den man ruhig mit dem Begriff Massaker überschreiben konnte.
    Zwölf Templer waren durch die Soldaten des Mainzer Bischofs brutal getötet worden.
    Diese Tatsache war auch nur durch Zufall ans Licht gekommen, weil man alte Unterlagen gefunden hatte. Und zwar in den Archiven einer Kirche, die bei Ausgrabungsarbeiten gefunden worden war. Eigentlich mehr eine Kapelle, doch in einer Eisentruhe hatten die Unterlagen die lange Zeit überstanden und waren sogar noch lesbar gewesen.
    Ein ihm vertrauter Priester in Deutschland hatte davon erfahren und ihm Bericht erstattet. Es sollte eine Sache zwischen ihnen beiden bleiben, denn die offizielle Kirche würde darüber bestimmt nicht begeistert sein, wenn Informationen über derartige Funde weitergegeben wurden. Für Godwin’s Archiv aber waren diese Dinge sehr interessant. Da konnte vielleicht wieder ein weißer Fleck von der Geschichtskarte der Templer gestrichen werden.
    Ansonsten war der neue Templerführer de Salier mit sich und der Welt recht zufrieden. Es gab den Erzfeind van Akkeren nicht mehr. Das in Cornwall gefundene Templergold war in ihren Besitz übergegangen, und durch einen Verkauf gewisser Teile kam genug Geld herein, um das Kloster wieder aufzubauen.
    Und trotzdem war er nicht so richtig zufrieden. Es konnte mit dem Anruf Zusammenhängen und mit dem, was er gehört hatte. Irgendein Gefühl der Unsicherheit blieb schon bei ihm zurück, und so wartete er voller Spannung auf das Fax...
    ***
    »Bitte sagen Sie mir Ihren Namen!«
    »Ich heiße John Sinclair!«
    Der Frager senkte den Kopf und schaute auf einer Liste nach. Erst als er meinen Namen dort gefunden hatte, war er so gnädig, mich passieren zu lassen.
    Wo ich hinmusste, war mir bekannt, und es war auch nicht zu übersehen, denn im Vorraum der großen Halle wiesen aufgestellte Pfeile darauf hin, in welch einen Saal ich mich zu begeben hatte.
    Überall standen die Typen vom Sicherheitsdienst herum. Manche sahen aus, als könnten sie vor Kraft kaum laufen, und irgendwo sahen sie auch alle gleich aus. Kurze Haarschnitte, kantige Gesichter, breite Schultern, die unter dunklen Anzügen verschwanden.
    Besser zu viele Sicherheitsbeamte als gar keine. Überprüft worden war ich schon direkt am Eingang, und da hatte man auch meine Waffe kassiert, was mir nicht gefiel.
    Ich war nach Deutschland eingeladen worden, weil ich an einer Konferenz teilnehmen sollte. Wäre es nicht mein alter Freund Harry Stahl gewesen, der mich eingeladen hatte, so hätte ich abgesagt, aber da die Konferenz in einer schönen Gegend am Rhein stattfand – in Koblenz – und da sie nur einen Tag dauerte, hatte ich zugestimmt. Denn nach dem Freitag kamen der Samstag und der Sonntag. Da konnte ich zwei Tage am Rhein verbringen, und das bei Sonnenschein, falls man dem Wetterbericht trauen konnte.
    Ich trat noch nicht in den Raum, in dem das Symposium stattfand, sondern ging dorthin, wo ich eine Plakette mit meinem Namen bekam, ich sie mir ansteckte und dann zur Seite ging, wo eine Theke aufgebaut war, an der sich die Teilnehmer mit Kaffee und frisch belegten Brötchen bedienen konnten.
    Ich holte mir eine Tasse Kaffee und ein
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