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Der vergessene Templer

Der vergessene Templer

Titel: Der vergessene Templer
Autoren: Jason Dark
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Schinkenbrötchen. Um in Ruhe essen und trinken zu können, stellte ich mich an einen der runden Bistrotische. Bis zum Beginn des Symposiums hatte ich noch etwas Zeit.
    Die ganze Sache würde sich bis zum Abend hinziehen, und es ging eigentlich um Verbrechen, die rätselhaft waren und deren Aufklärung jeglicher Logik widersprach.
    Ich war natürlich prädestiniert, auch einen Vortrag zu halten. Da allerdings hatte ich mich geweigert, obwohl mich Harry Stahl darum gebeten hatte.
    »Ich werde höchstens eine Frage stellen oder eine deiner Thesen unterstützen, das ist alles.«
    Mein deutscher Freund hatte sich damit zufrieden gegeben und freute sich auf unser Wiedersehen.
    Ich freute mich auch darauf, aber ich hatte ihn bisher noch nicht entdeckt. Ob er auch Dagmar Hansen, seine Partnerin, mitbrachte, wusste ich nicht. Es war durchaus möglich, und dann wäre sie eine der wenigen Frauen gewesen, die an dem Symposium teilnahmen, zu dem auch Tiefen- und Parapsychologen geladen waren.
    Jedenfalls erlebte ich einen einigermaßen guten Anfang, denn das Brötchen schmeckte mir. Auch der Kaffee ließ sich trinken, und ich dachte darüber nach, ob ich mir einen zweiten Kaffee gönnen sollte, als mir jemand auf die Schulter tippte.
    »Hallo, Harry!«
    »Hast du am Rücken Augen?«
    »Nein, aber das kannst nur du sein.«
    »Richtig.« Er stellte die Tasse ab. Danach fielen wir uns in die Arme, und ich nickte, als ich das Haar meines Freundes sah.
    »Du wirst immer grauer.«
    »Das sind Erbanlagen. Innerlich sieht es anders aus.«
    »Will ich auch hoffen.«
    Harry trank einen Schluck von seinem Kaffee.
    Dann schaute er sich um. »Das Interesse ist doch recht groß. Hätte ich wirklich nicht gedacht.«
    »Wie kommt es?«
    »Hm. Das ist schwer zu sagen. Die Kollegen scheinen mittlerweile erkannt zu haben, dass man gewisse Vorkommnisse nicht nur mit den reinen Mitteln der Kriminalistik angehen kann, trotz der Fortschritte, die es da in der letzten Zeit gegeben hat. Ich denke, da hat man die Seele der Menschen verkommen lassen, vor allen Dingen die der jungen Leute, und deshalb sind sie eine leichte Beute für gewisse Heilsfänger, Sekten und auch Gruppen, die dem Teufel zugetan sind. Das soll in der Zukunft ernster genommen werden, deshalb auch dieses Symposium. Ob etwas dabei herauskommt, weiß ich nicht.«
    »Du wirst ja auch reden.«
    »Stimmt.«
    »Und? Freust du dich darauf?«
    Er verzog das Gesicht. »Soll ich mal lachen? Nein, ich freue mich nicht darauf.«
    »Aber du wolltest...«
    »Ich wollte es nicht, John. Aber meine Vorgesetzten kennen meinen Job auch. Sie wissen, womit ich mich beschäftige, was sie noch immer skeptisch sehen. Da kam ihnen dieses Symposium wie gerufen.«
    »Du willst dich also ins rechte Licht rücken.«
    »Nein, meine Arbeit. Ich bin nur der Koch, wie man so schön sagt. Aber ich kenne die Zutaten, und das ist wichtig.«
    »Dann hoffe ich, dass dir all das gelingt, was du dir vorgenommen hast, mein Lieber.«
    »Wenn du mir dabei hilfst.«
    »Wie sollte ich das denn schaffen?«
    »Wenn jemand irgendwelche Fragen stellt, sollte eine kleine Unterstützung nicht fehlen.«
    Ich wiegte den Kopf.
    »Nun mach schon, verflixt. Wir sind schließlich alte Freunde. Die lässt man nicht einfach im Stich.«
    »Weiß ich.«
    Er hob die Tasse an. »Dann trinke ich auf ein gutes Gelingen, John.«
    »Dito.«
    Harry stellte das leere Gefäß wieder weg. Dabei nickte er zwei Teilnehmern zu, die er kannte. »Alles hat ja mal ein Ende, John, auch dies. Bleibt es dabei, dass du bis Sonntag hier...«
    »Das hatte ich mir vorgenommen.«
    Er lächelte breit. »Super. Echt toll. Da können wir gewisse Dinge durchziehen.«
    »Und wie sehen die aus?«
    »Lass dich überraschen. Jedenfalls wird es eine etwas längere Nacht, denke ich.«
    »Dagegen habe ich beim besten Willen nichts einzuwenden. Werden wir denn allein bleiben oder ist Dagmar auch mit von der Partie?«
    »Sie wartet im Hotel. Allerdings kommt sie erst heute Abend.«
    »Warum das denn? Will sie dich nicht hören?«
    Harry senkte den Kopf. Trotzdem sah ich sein leicht verlegenes Grinsen. »Es ist ihr peinlich, hat sie gesagt. Naja, damit muss ich eben leben, was ich auch kann.«
    »Sie hat Recht.«
    »Hör jetzt auf, in die Wunde zu schlagen. Denk lieber daran, was heute Abend ablaufen wird.«
    »Sag es.«
    »Nein.«
    Ich schnickte mit den Fingern. »Dann will ich es dir sagen. Wir werden auf einem der Schiffe eine Rhein-Tour in der Dunkelheit unternehmen. Alles
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