Der vergessene Strand

Tag an etwas anders sein würde als das, was ihre Mutter als Familie begriff –, trat sie in die erste Reihe, und ihre Mutter wich zurück.
    Dies hier war ihr Leben. Und Amelie war bereit, es in die Hand zu nehmen. So wie einst ihre Urahnin Anne versucht hatte, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Sie hatte Entscheidungen getroffen, die nicht immer bequem waren, die aber für alle Beteiligten das Beste waren. Sie hatte für sich entschieden, für ihr Kind – und für die kommenden Generationen.
    So wie Amelie jetzt nicht nur über ihre eigene Zukunft entschied, sondern auch über die ihres Kindes und aller, die danach kamen.

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    Persönliche Schlussbemerkung der Autorin
     
    Als ich mit der Arbeit an diesem Buch über die Lambtonschwestern begann, wusste ich nicht, auf welchen Schatz ich im Zug meiner Recherchen stoßen würde.
    Ich hatte vorher nicht gewusst, dass die Arbeit an dieser Doppelbiographie mich in meine eigene Vergangenheit führen würde. Bei der Suche nach Originaldokumenten – den Briefen von Anne und Beatrix zum Beispiel – stand ich plötzlich meinem Großvater in Pembroke gegenüber, von dessen Existenz ich bis zu jenem Tag nichts wusste.
    Natürlich hat jeder Mensch eine Vergangenheit. Und diese prägt ihn, bis er selbst seine Zukunft begründet. Der normale Weg ist der, dass man seine Familie schon kennt und ihrer vielleicht sogar überdrüssig ist, ehe man selbst eine Familie gründet.
    Bei mir fiel beides zusammen. Ich lernte das Woher erst kennen, als ich schwanger war. Und ich erkannte: Auch Menschen und Orte, die man fünfundzwanzig Jahre lang nicht gesehen hat, prägen.
    Ich widme dieses Buch daher meiner Familie. Meiner Mutter Susel, meinem Großvater Jon – und auch meinen beiden Vätern, dem unbekannten ebenso wie dem, den ich inzwischen besser kennenlernen durfte. Es fällt schwer, rückblickend für die Entscheidungen Verständnis aufzubringen, die das eigene Leben geprägt haben. Vor allem, wenn diese Entscheidungen es mit sich gebracht haben, dass das eigene Leben so gründlich aus den Fugen geriet. Insofern gleiche ich vielleicht Annes Tochter Antonia. Sie hat bis zu ihrem Lebensende nicht genau gewusst, woher sie kommt.
    Darum ist dieses Buch auch für sie, wenngleich sie – meine Ururgroßmutter – das nicht mehr erleben durfte.
    Ich danke Michael für seine Unterstützung in den vergangenen Monaten. Ohne seinen professionellen Rat hätte ich mich in der Bedeutung, die diese Geschichte für mich persönlich gewann, völlig verloren.
    Mein Dank gilt außerdem Dan – fürs verständnisvolle Zuhören, auch wenn er nur die Hälfte von dem verstand, was ich sagen wollte. Seine Nähe und Liebe haben dieses Buch erst ermöglicht.
     
    Amy Franck, im Oktober 2013
    Pembroke, Wales

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Über Julie Peters
    Julie Peters, Jahrgang 1979, war Buchhändlerin und studierte Geschichte, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Heute arbeitet sie als Schriftstellerin und Übersetzerin.
     
    Weitere Veröffentlichungen
    Die Neuseeland-Romane:
    Das Lied der Sonnenfänger
    Im Land des Feuerfalken
     
    sowie
    der Afrika-Roman:
    Am Fuß des träumenden Berges

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Über dieses Buch
    Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft leben.
     
    Es ist nur ein kleines, unscharfes Schwarzweiß-Foto, das all ihre Hoffnungen zerstört. Amelie kann ihrem Zukünftigen nicht verzeihen, dass er bei einem Seitensprung ein Kind gezeugt und ihr nichts davon gesagt hat. Überstürzt macht sie sich auf eine Reise, um Abstand zu gewinnen. In Pembroke, einem Küstenstädtchen in Wales, will sie sich mit den Recherchen für eine Biografie über eine Countess ablenken, die dort vor über hundert Jahren lebte. Pembroke ist Amelie gleich merkwürdig vertraut. Fast hat sie das Gefühl, schon einmal hier gewesen zu sein. Aber die Einheimischen verhalten sich ihr gegenüber seltsam abweisend. Nur der junge Apotheker Dan ist ihr gleich sympathisch. Und bald erkennt sie, dass sie mehr mit Pembroke und der Geschichte der Countess verbindet, als sie ahnte …

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Impressum
    Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, November 2013
    Copyright © 2013 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
    Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages
    Redaktion Katharina Naumann
    Umschlaggestaltung any.way, Cathrin Günther
    (Abbildung: Ben Wood/Corbis; thinkstockphotos.de)
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