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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ganz kurz – ihre Augen, aber Damon blickte weg. Leonie Hastur, Lady von Arilinn, war eine hoch
gewachsene Frau, schmal gebaut und mit dem flammend roten Haar der Comyn, das jetzt unter der Kapuze ihres Reitmantels einen Anflug von Grau zeigte. Sie war vielleicht einmal sehr sch ö n gewesen; Damon w ü rde nie im Stande sein, dar ü ber ein Urteil abzugeben. Callista sandte mir die Nachricht, dass sie von ihrem Gel ü bde gegen ü ber dem Turm entbunden werden und heiraten m ö chte. Leonie seufzte. Ich bin nicht mehr jung; ich hatte mir gew ü nscht, mein Amt als Bewahrerin niederzulegen, wenn Callista ein wenig ä lter ge
worden sei und es h ä tte ü bernehmen k ö nnen.
Damon verbeugte sich schweigend. Das war ausgemacht gewesen,
seit Callista als M ä dchen von dreizehn in den Arilinn-Turm gekommen war. In Callistas erstem Jahr dort war Damon Psi-Techniker
gewesen, und als solcher hatte er sein Urteil abgeben m ü ssen, ob
man sie zur Bewahrerin ausbilden solle.
Doch jetzt m ö chte sie uns verlassen, um zu heiraten. Sie hat
mir berichtet, dass ihr Liebhaber .
Endung, die dem Wort die Bedeutung . ein Außenweltler ist, einer der Terraner, die bei Thendara ihren
Raumhafen gebaut haben. Was weißt du ü ber die Sache, Damon?
Mir kommt sie verstiegen, phantastisch vor wie eine alte Ballade.
Wie hat sie diesen Terraner ü berhaupt kennen gelernt? Sie nannte
mir seinen Namen, aber ich habe ihn vergessen .
Andrew Carr , sagte Damon. Sie ritten Seite an Seite auf Armida zu. Ihre Begleiter und Leonies Dame folgten in achtungsvoller
Entfernung. Die große rote Sonne hing niedrig am Himmel und warf
tr ü bes Licht auf die Gipfel der Kilghardberge hinter ihnen. Im Norden begannen sich Wolken zu sammeln, und ein k ü hler Wind blies
von den fernen, unsichtbaren H ö hen der Hellers herab. Ich bin mir auch heute noch nicht sicher, wie alles begann ,
antwortete Damon nach einer Pause. Ich weiß nur, als Callista von
den Katzenwesen entf ü hrt wurde und voller Angst als Gefangene
allein in den dunklen H ö hlen von Corresanti lag, konnte keiner ihrer
Verwandten ihren Geist erreichen.
Leonie erschauerte und zog sich die Kapuze fester ums Gesicht. Das war eine schreckliche Zeit.
Das war es. Und irgendwie geschah es, dass Andrew Carr, dieser
Terraner, eine gedankliche Verbindung zu ihr herstellte. Bis zu diesem Tag kenne ich nicht alle Einzelheiten, aber er allein konnte ihr
in ihrem Kerker Gesellschaft leisten, er allein konnte ihren Geist erreichen. Und so kamen sie sich mit Herz und Verstand n ä her, obwohl
sie sich im Fleisch niemals gesehen hatten.
Leonie seufzte. Ja, solche Bande k ö nnen st ä rker sein als die Bande des Fleisches. Und so lernten sie sich lieben, und als sie gerettet
worden war, trafen sie sich –
– Leonie benutzte die h ö fliche versprochener Gatte gab – Das meiste hat Andrew zu ihrer Rettung getan , berichtete Damon, und jetzt haben sie sich einander angelobt. Glaub mir, Leonie, das ist keine Phantasterei, die aus der Furcht eines eingekerkerten M ä dchens oder dem Begehren eines einsamen Mannes geboren wurde. Callista erz ä hlte mir, bevor ich ins Feld zog, sie werde, sollte sie ihres Vaters und deine Zustimmung nicht erringen k ö nnen, Armida
und Darkover verlassen und mit Andrew zu seiner Welt gehen. Leonie sch ü ttelte kummervoll den Kopf. Ich habe die terranischen Schiffe auf dem Raumhafen bei Thendara liegen sehen. Und
mein Bruder Lorill, der dem Rat angeh ö rt und mit den Terranern
zu tun hat, sagt, sie scheinen in jeder Beziehung Menschen wie wir
zu sein. Aber eine Ehe, Damon? Ein M ä dchen von diesem Planeten, ein Mann von irgendeinem anderen? Selbst wenn Callista keine
Bewahrerin w ä re und kein Gel ü bde abgelegt h ä tte, w ä re eine solche
Ehe befremdlich und ein Risiko f ü r beide.
Ich glaube, das wissen sie, Leonie. Und trotzdem sind sie entschlossen.
Ich habe immer die sehr starke ü berzeugung gehabt , meinte
Leonie mit einer Stimme, die wie von weit her klang, dass eine
Bewahrerin niemals heiraten sollte. So habe ich mein ganzes Leben
lang empfunden, und danach habe ich gelebt. W ä re dem nicht so
gewesen . Sie sah kurz zu Damon hoch, und der Schmerz in ihrer
Stimme erschreckte ihn. Er versuchte, sich dagegen abzuschirmen.
Ellemir, dachte er, als sei der Name ein Schutzzauber. Doch Leonie
fuhr seufzend fort: Trotzdem, ich w ü rde Callista nicht zwingen, sich
nach meinem Glauben zu richten, wenn sie von tiefer Liebe zu einem
Mann ihres eigenen Clans und ihrer
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