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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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wurden K ö rper und Gehirn nicht mehr. Und bestimmt wusste Leonie
nicht . andernfalls, dachte Damon, w ä re er der eine Mann gewesen, dem sie jene Frage niemals gestellt h ä tte. Sicher war das in aller
Unschuld geschehen, sicher wusste sie es nicht.
Er wappnete sich gegen Leonies Unschuld, er zwang sich, sie anzusehen und mit ruhiger Stimme zu sagen: Mit Freuden h ä tte ich
es gewagt, Leonie, wenn ich geliebt h ä tte, wie Andrew liebt. Sosehr er sich m ü hte, fest und leidenschaftslos zu sprechen, teilte
sich etwas von seinem inneren Kampf Leonie doch mit. Sie blickte
auf, schnell und nur f ü r eine Sekunde oder weniger. Ihre Augen
trafen sich, und Leonie wandte ihre ab.
Ellemir, erinnerte Damon sich verzweifelt. Ellemir, meine Liebste, meine versprochene Frau. Aber seine Stimme war ruhig. Versuche, Andrew ohne Vorurteil gegen ü berzutreten, Leonie, und du
wirst feststellen, er ist ein Mann, dem du Callista bereitwillig zur
Ehe geben kannst.
Leonie hatte ihre Selbstbeherrschung zur ü ckgewonnen. Ich will
deinem Rat gern folgen, Damon. Aber auch wenn alles, was du sagst,
wahr ist, widerstrebt es mir trotzdem.
Ich weiß. Damon blickte die Straße entlang. Sie waren jetzt
in Sichtweite der großen Eingangstore von Armida, dem Erbsitz der
Dom ä ne Alton. Zu Hause, dachte er, und Ellemir wartet auf mich. Aber auch wenn alles, was du sagst, Leonie, wahr ist, w ü sste ich
nicht, was wir tun k ö nnten, um Callista an der Heirat zu hindern.
Sie ist kein t ö richtes junges M ä dchen, das sich einer Schw ä rmerei
hingibt. Sie ist eine erwachsene Frau, im Turm ausgebildet, t ü chtig,
daran gew ö hnt, ihren eigenen Willen zu haben. Ich bin ü berzeugt, sie
wird ihren Willen auch durchsetzen, ohne R ü cksicht auf uns alle. Leonie seufzte. Ich m ö chte sie nicht mit Gewalt zur ü ckholen,
wenn sie nicht will. Die B ü rde einer Bewahrerin ist zu schwer, um
sie ohne innere Zustimmung zu tragen. Ich habe sie ein Leben lang
getragen, ich weiß Bescheid. Diese B ü rde hatte sie m ü de gemacht,
lastete auf ihr. Aber an Bewahrerinnen kommt man nicht leicht.
Wenn ich sie f ü r Arilinn retten kann, dann, Damon, weißt du, dass
ich sie retten muss.
Damon wusste es. Die alten Psi-Gaben der Sieben Dom ä nen, die
hunderte oder tausende von Jahren lang in den Genen der ComynFamilien herangereift waren, verfl ü chtigten sich jetzt, starben aus.
Telepathen waren seltener als je zuvor. Es verstand sich nicht mehr
von selbst, dass die S ö hne und T ö chter der direkten Nachkommen
jeder Dom ä ne die ererbte Psi-Kraft des betreffenden Hauses hatten.
Und viele legten gar keinen Wert mehr darauf. Damons ä lterer Bruder, Erbe der Ridenow-Familie zu Serrais, hatte kein Laran. Damon
selbst war der Einzige der Br ü der, der Laran in voller St ä rke besaß, und er war deswegen in keiner Weise besonders geehrt worden.
Im Gegenteil, seiner Arbeit im Turm wegen hatten seine Br ü der
ihn verachtet, als sei er kein ganzer Mann. Es war schwer, Telepathen zu finden, die der Turmarbeit gewachsen waren. Einige der
alten T ü rme waren geschlossen worden und standen dunkel. Dort
gab es keinen Unterricht, keine ü bungen, keine Arbeit mit den alten Psi-Wissenschaften von Darkover mehr. Außenseiter, solche mit
nur wenigen Tropfen Comyn-Blut, waren zu den geringeren T ü rmen
zugelassen worden, obwohl Arilinn sich an die alten Sitten hielt und
nur jene aufnahm, die nahe Blutsverwandte der Dom ä nen waren.
Und wenige Frauen mit der Kraft, der Psi-Gabe, dem Durchhalteverm ö gen, konnten gefunden werden. Dazu mussten sie den Mut und
den Willen haben, beinahe alles zu opfern, was einer Frau von den
Dom ä nen das Leben lebenswert machte, mussten sich der schrecklichen Disziplin der Bewahrerinnen unterwerfen. Wen w ü rden sie
finden, um Callistas Platz neu zu besetzen?
Also f ü hrten beide Wege zur Trag ö die. Arilinn musste eine Bewahrerin verlieren – oder Andrew eine Frau, Callista einen Mann.
Damon seufzte tief und sagte: Ich weiß, Leonie , und schweigend
ritten sie auf die großen Tore von Armida zu.
    2
    Andrew Carr, der sich im ä ußeren Hof von Armida aufhielt, sah die sich n ä hernden Reiter. Er rief Stallknechte und Diener herbei, die sich um die Pferde k ü mmern sollten, und ging in die Haupthalle, um ihr Kommen anzuk ü ndigen.
    Damon kommt zur ü ck! , rief Ellemir aufgeregt und lief in den Hof hinaus. Andrew folgte langsamer. Callista hielt sich dicht an seiner Seite.
    Es ist nicht Damon allein , sagte sie, und Andrew
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