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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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aufbringen zu lernen, wie sie die Kan ä le rein hielten? Bei ü berm ä ßigem Gebrauch war Kireseth gef ä hrlich. Tausend Geschichten ü ber die Geisterwinde in den Hellers machten das klar. Und die Versuchung zum ü berm ä ßigen Gebrauch w ü rde beinahe unwiderstehlich sein.
So hatte sich das Tabu zuerst darauf bezogen, dass Kireseth nur selten und im sakramentalen Ritus gebraucht werden durfte. Sp ä ter war ein absolutes Verbot daraus geworden. Diese Nacht w ü rde immer zu den sch ö nsten Erinnerungen seines Lebens geh ö ren. Und doch sagte sich Damon bedauernd, dass schon das Jahresende-Ritual eine zu große Versuchung darstellen mochte. Es hatte sie unbeschadet ü ber die letzte Barriere zu ihrer vollst ä ndigen Vereinigung gebracht, aber in Zukunft mussten sie sich auf Disziplin und Entsagung verlassen.
Entsagung? Niemals, wenn sie einander hatten!
Und doch, wenn alle Zeiten gleichzeitig existierten, w ü rde diese magische Stunde ihnen immer so gegenw ä rtig und wirklich bleiben, wie sie jetzt war.
Voller Liebe f ü hlte er die Anwesenheit aller um sich und war traurig, weil sie sich trennen mussten. Er seufzte. Dann weckte er einen nach dem anderen.
Die Sonne geht bald auf , erkl ä rte er n ü chtern. Sie werden die Bedingungen genau einhalten, aber sie werden uns auch keinen Augenblick schenken. Deshalb m ü ssen wir auf sie gefasst sein. Es ist Zeit, uns auf das Duell vorzubereiten.

22
    Es war die tiefe Dunkelheit, die der Morgend ä mmerung vorausgeht. Damon stand am Fenster, das noch nicht einmal einen Grau
schimmer des kommenden Lichts zeigte, und f ü hlte sich unbehaglich. Der Freudentaumel war immer noch in ihm, aber gleichzeitig
machte sich eine bohrende Unsicherheit breit.
War es doch falsch gewesen, das zu tun? Nach allem, was er
in Arilinn gelernt hatte, m ü sste es ihn schw ä chen, ihn f ü r den bevorstehenden Kampf untauglich machen. Hatte er den tragischsten
und unwiderruflichsten aller Fehler begangen? Hatte er, der er sie
alle liebte, sie zum Tod und Schlimmerem verdammt? Nein. Er hatte ihrer aller Leben auf die Richtigkeit dessen gesetzt,
was sie taten. Wenn die alten Regeln von Arilinn nun trotzdem richtig waren, dann verdienten sie alle zu sterben, und er w ü rde den Tod
hinnehmen, zwar nicht freudig, aber zumindest mit einem Gef ü hl,
Gerechtigkeit zu erfahren. Sie arbeiten f ü r eine neue Tradition, weniger grausam und verkr ü ppelt als die, von der er sich losgesagt hatte,
und sein Glauben, dass sie auf dem rechten Weg waren, m ü sste tri
    umphieren. alte der ü berwelt in eine warme RobeEr hatte sich gegen die KN
geh ü llt. Callista hatte sich ebenso gekleidet und einen wolligen Schal um Ellemirs Schultern gelegt. Andrew, der in seinen Reitmantel aus Pelz schl ü pfte, fragte: Was genau wird geschehen, Damon?
    Genau? Es gibt keine M ö glichkeit, es dir zu erz ä hlen , antwor
    tete Damon. Es ist die alte Pr ü fung f ü r einen Bewahrer, Wir wollen unsern Turm in der ü berwelt bauen, und sie werden versuchen, ihn zu zerst ö ren, und uns mit ihm. Wenn sie ihn nicht zerst ö ren k ö nnen, m ü ssen sie anerkennen, dass er gesetzlich ist und ein Recht hat, da zu sein. Wenn sie ihn zerst ö ren . nun, du weißt, was dann passieren wird. Deshalb d ü rfen wir es ihnen nicht erlauben.
    Callista sah blass und ä ngstlich aus. Er nahm ihr Gesicht behutsam zwischen seine H ä nde.
    Nichts kann uns in der ü berwelt verletzen, außer du glaubst es. Dann erkannte er, was sie beunruhigte: Ihr ganzes Leben lang war ihr eingeh ä mmert worden, dass ihre Kraft auf ihrer rituellen Jungfr ä ulichkeit beruhte.
    Nimm deine Matrix , befahl er sanft.
Z ö gernd gehorchte sie.
Konzentriere dich darauf. Siehst du? , fragte er, als sich die Lichter langsam in dem Stein sammelten. Und du weißt, deine Kan ä le sind sauber.
Das waren sie. Und das lag nicht nur am Kireseth. Von dem ungeheuren Druck ihrer Konditionierung befreit, waren die Kan ä le nicht mehr blockiert. Callista hatte Kontrolle ü ber die nat ü rliche selektive Funktion. Aber warum hatte ihr das kein Instinkt gesagt?
Damon, wie und warum konnte man ein Geheimnis wie dies in Vergessenheit geraten lassen?
Seine Wiederentdeckung bedeutete, dass niemand mehr die schreckliche Entscheidung zu treffen hatte, die ihr als Kind von Leonie aufgezwungen war, die andere Bewahrerinnen seit Jahrhunderten in selbstloser Loyalit ä t gegen Comyn und Turm hingenommen hatten.
Wie konnte man dies . – all die wundervollen Entdeckungen
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