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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Erscheinung bestimmte, glichen sich die Zwillingsschwestern ü berhaupt nicht. Damon verstand genug von Genetik, um sich kurz zu fragen, ob sie schließlich doch keine identischen Zwillinge seien. Waren sie es nicht, dann konnte Callista ihm unter Umst ä nden ein Kind geb ä ren, ohne ein so großes Risiko wie Ellemir einzugehen. Aber das war ein Gedanke f ü r eine andere Zeit und eine andere Bewusstseinsebene.
    Einen Augenblick sp ä ter schlossen sich ihnen Callista und Andrew in der ü berwelt an. Damon bemerkte, dass Callista sich nicht in die karminrote Robe einer Bewahrerin gekleidet hatte. Als der Gedanke sie erreichte, meinte sie l ä chelnd: Dies Amt ü berlasse ich dir, Damon.
    F ü r ein Duell zwischen Bewahrern sollte er vielleicht tats ä chlich das rituelle Karminrot tragen, aber er war davor zur ü ckgeschreckt, und pl ö tzlich wusste er auch, warum.
    Er w ü rde diesen Kampf nicht nach den Gesetzen von Arilinn f ü hren! Er war kein Bewahrer nach Arilinns grausamen, das Leben verleugnenden Gesetzen, sondern ein Tenerezu nach einer ä lteren Tradition, und er verteidigte sein Recht, dies zu sein! Er w ü rde die Farben seiner Dom ä ne tragen und kein anderes Abzeichen.
    Andrew nahm die Haltung eines Friedensmannes oder Leibw ä chters ein, zwei Schritte hinter Damon. Damon fasste Ellemirs Hand mit seiner rechten, Callistas mit seiner linken. Die Ber ü hrung ihrer Fingerspitzen war leicht, wie immer in der ü berwelt. Er sagte mit leiser Stimme: Die Sonne geht ü ber unserm Turm auf. F ü hlt ihr seine St ä rke rings um uns? Wir haben ihn hier als Obdach gebaut. Jetzt muss er stehen bleiben, nicht nur f ü r uns, sondern als Symbol f ü r alle Matrix-Mechaniker, die die grausamen Einschr ä nkungen der T ü rme ablehnen, als Zufluchtsort und Leuchtfeuer f ü r alle, die nach uns kommen werden.
    Andrew wunderte sich, dass er, obwohl die schimmernden blauen Mauern des Turms sich auf allen Seiten um ihn erhoben, die Sonne durch die Mauern sehen konnte. Callista hatte es ihm einmal so erkl ä rt:
    In der Welt des ü berlichts, in der sie sich jetzt befanden, gab es so etwas wie Dunkelheit nicht, weil das Licht nicht von einer stofflichen Sonne gespendet wurde. Es kam von dem Energienetz-K ö rper der Sonne und konnte durch jeden Energienetz-K ö rper des Planeten scheinen. In Andrews Augen war die rote Sonne von ungeheurer Gr ö ße. Als blasser Rand erhob sie sich gleichzeitig am Horizont und im Turm, versandte rotes Licht, das von blutigen Wolken tropfte.
    Blitze zuckten um sie auf, blendeten sie, und einen Augenblick lang war es, als zittere und wanke der Turm, als gehe die Struktur der ü berwelt selbst in Graue unter. Das ist der Angriff, auf den wir gewartet haben, dachte Damon. In enger Verbindung miteinander f ü hlten sie die W ä nde des Turms als starken Schutz um sich. Damon ließ Andrew und Ellemir, die weniger erfahren waren als er, ganz schnell eine Erkl ä rung zufließen.
    Sie werden versuchen, den Turm zu zerst ö ren. Aber da es unsere Visualisierung des Turms ist, die ihn fest an seinem Platz h ä lt, k ö nnen sie nichts erreichen, solange wir uns in unsrer Vorstellung von ihm nicht beirren lassen.
    W ä hrend der Ausbildung fochten die Techniker im Spiel Duelle in der ü berwelt aus, wo der Gedankenstoff grenzenlos verformbar war und sie alle ihre Konstruktionen mit einem Gedanken ebenso schnell ausl ö schen konnten, wie sie sie erzeugt hatten.
    Obwohl Damon wusste, es war nur eine Illusion, wenn ein Blitz nach dem anderen in den Turm einschlug und ohrenbet ä ubendes Donnern ihn ersch ü tterte, zuckte er doch jedes Mal ein bisschen zusammen. Das war gef ä hrlich, denn alles, was dem Astralk ö rper zustieß, konnte auf das physische Selbst ü bergreifen. Aber hinter den Mauern ihres Turms waren sie gesch ü tzt.
    Sie k ö nnen uns nichts antun. Und ich m ö chte ihnen nichts antun, ich m ö chte nur mit meinen Freunden sicher sein . Fr ü her oder sp ä ter mussten die unaufh ö rlichen Angriffe von draußen seinen Kreis schw ä chen. Seine einzige Verteidigung war der Gegenangriff.
    Mit Gedankenschnelle wechselten sie auf die h ö chste Zinne ihres Turms ü ber. Andrew meinte, Fels unter seinen F ü ßen zu sp ü ren. Wie immer in der ü berwelt trug er die silbergraue Uniform des Terranischen Imperiums, doch als er sich dessen bewusst wurde, ä nderte sich seine Kleidung. Nein, im Grunde bin ich hier kein Terraner. Ganz kurz nahm er wahr, dass er nun die vom Sattel
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