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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander
Autoren: Karen Marie Moning
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das Leben.
    Das war für Aoibheal so unbegreiflich, dass ihr kein Gegenargument einfiel.
    Macht mich zu einem Menschen, Aoibheal.
    Sie zögerte und versuchte zu entscheiden, ob sie weiter argumentieren oder ihn einfach irgendwo einsperren sollte - im Bauch eines Berges oder tief unter dem Ozean -, bis die Sidhe-Seherin ihr Leben ausgehaucht hatte. Doch dann fiel Adam vor ihr auf die Knie - ohne seine für ihn so typische Arroganz und ohne jeden Stolz.
    Ihr großspuriger, ungestümer, unbezähmbarer Prinz neigte demütig sein Haupt.
    Und er sprach ein Wort aus, das sie in den vergangenen sechs Jahrtausenden nie aus diesem schönen, sinnlichen Mund gehört hatte. Bitte.
    In diesem Augenblick wusste sie, dass sie ihn verloren hatte.
    Dass sie sich ihn - ihren am meisten geliebten Prinzen - zum erbittertsten Feind machte, wenn sie ihm den Wunsch nicht erfüllte. Er konnte ihr zwar nichts antun, da sie weitaus mächtiger war als er, aber er war unberechenbar, und sie konnte nie ganz sicher vor ihm sein. Und wenn sie ihn schon verlieren musste, wollte sie nicht im Hass von ihm scheiden. Lieber übergab sie ihn einer anderen Frau, auch wenn es schmerzte.
    Aoibheal schloss die Augen und ballte die zarten Fäuste. Hätte sie, als sie die Strafe für ihn gewählt hatte, auch nur die leiseste Ahnung gehabt, dass es so enden würde, hätte sie ihn nie bestraft und sich der Forderung und den Ratschlägen der Ältesten widersetzt und ihre Entscheidungen nach eigenem Gutdünken getroffen.
    Und genau das würde sie in Zukunft tun, nachdem sie die, die ihr am nächsten standen - ihr engster Berater und ihr Gefährte so schamlos betrogen und verraten hatten. Und in Zukunft gab es auch keinen Adam mehr, der ihr den Rücken deckte.
    »Ah, Amadan«, flüsterte sie, »du wirst mir fehlen, mein Prinz.«
    Gabby schüttelte den Kopf, als sie mit ihrem schnittigen Wagen durch die Gasse hinter dem Haus fuhr.
    Ein Mann in einem Lexus war ihr fast den ganzen Weg vom Lebensmittelladen gefolgt und an einer roten Ampel sogar ausgestiegen, um ihr seine Telefonnummer in die Hand zu drücken.
    In letzter Zeit liefen ihr die Kerle regelrecht nach.
    Weil du so offen zeigst, dass du keinerlei Interesse hast, hatte Chloe neulich am Telefon gesagt. Für viele Männer ist das eine Herausforderung, der sie nicht widerstehen können: eine hübsche Frau, die sich keinen Deut um sie schert.
    Ich bitte dich, das liegt nur an dem Wagen, hatte Gabby erwidert und die Augen verdreht. Sie musste das Auto unbedingt loswerden. Es zog die falschen Männer an. Nicht, dass es irgendwelche richtigen gab - sie hatte einen Märchenprinzen erlebt, und mit dem konnte sich kein normaler Sterblicher messen.
    Vor einer Woche hatte sie endlich auf Gwens und Chloes unzählige Anrufe reagiert, an diesem grauenvollen Abend, an dem sie das Buch über den Sin Siricbe Du gefunden hatte.
    Sie hatte so bitterlich geweint und geschluchzt, als Chloe an den Apparat ging, dass sie kaum ein »Hallo« herausbrachte.
    Aber Chloe wusste sofort, dass sie es war, und Gwen nahm den zweiten Hörer ab, und die MacKeltar-Frauen auf der anderen Seite des Ozeans weinten gemeinsam mit ihr. Sie versuchten, sie dazu zu überreden, sofort zu ihnen zu kommen und eine Weile in Schottland zu bleiben, aber Gabby war noch nicht bereit, das Keltar-Schloss wiederzusehen.
    Vielleicht brachte sie es nie mehr über sich, dorthin zu fahren, wo sie die wundervollsten Tage und Nächte ihres Lebens verbracht hatte, und das Kristallgemach zu sehen, in dem sie ihre Jungfräulichkeit und ihr Herz verloren hatte. Dort hatte sie seine Diamanten getragen und war seine Frau geworden; sie hatte in den Armen ihres Feenprinzen auf einem steilen Felsen gesessen und zugesehen, wie ein neuer Tag geboren wurde.
    Allein der Gedanke daran trieb ihr neue Tränen in die Augen.
    Nein, es war ihr unmöglich, nach Schottland zurückzukehren.
    Sie nahm ihre Einkaufstüten, aktivierte die Alarmanlage des BMW und eilte die Stufen zur Hintertür hinauf. Sie steckte gerade den Schlüssel ins Schloss, als die Tür von innen so vehement aufgerissen wurde, dass sie nach vorn stolperte.
    Und auf einen steinharten Körper prallte.
    Sie fuhr zusammen, taumelte rückwärts. Die Einkäufe entglitten ihren plötzlich schlaffen Armen, und ihre Augen wurden riesengroß.
    »Hallo, Gabrielle«, sagte Adam.
    Ihre Knie gaben nach.
    »Hör auf, mich zu misshandeln!«
    »Ich misshandle dich nicht«, entgegnete Adam nachsichtig, der ihre vornübergebeugte Haltung
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