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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)
Autoren: Andreas Acker
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vermissen.«
    Er nahm noch einen Schluck Rum, während ihm Tränen aus den Augen liefen und blitzend in den Sand fielen.
    Der Regenbogen zwischen den Händen des Magiers war angeschwollen, die Farben kräftiger geworden.
    Berzerk blickte in die vorfreudigen Gesichter seiner Freude. Sie waren so nah dran und er freute sich so sehr für sie, dass er es nicht in Worte ausdrücken konnte.
    »Alles klar, Skully?«, fragte er.
    »Wenn wir bald von hier wegkommen, ja«, antwortete der Schädel.
    Die gemurmelten Beschwörungsformeln wurden lauter und lauter, die Farben des Bogens greller. Es war wunderschön anzusehen.
    Schließlich warf der Magier die Arme nach vorne und schleuderte die Farben auf die vor sich aufgereihten Spielzeuge.
    Berzerk sah das Licht seine Freunde umhüllen, sah es in sie eindringen, so dass es wirkte, als hätten sie eine Sonne verschluckt, die ihnen jetzt aus Augen, Mündern und Ohren schien. Kurz darauf schwebten sie ein Stück über dem Sand, und selbst die Bountyhunter schien über dem Meer zu baumeln.
    Dann waren sie weg. In Erfüllung gegangen.
    Berzerk blickte zum Magier. Odun Vellar stand nicht mehr neben ihm. Stattdessen lag er im Sand. Ein Röcheln drang aus der Kapuze.
    Berzerk kniete sich neben den Zauberer und zog die Haube vom Kopf des Zauberers, der so viel geleistet hatte an diesem zwielichtigen Tage. Doch selbst in diesem trüben, schmutzigen Nichtlicht konnte Berzerk sich kaum verkneifen, erschrocken zurückzuweichen, als er das Gesicht des Magiers sah. Es war so weiß wie eine gekalkte Wand. Die Augen lagen so tief in den Höhlen, dass sie nur mehr unbestätigte Gerüchte zu sein schienen. Die Wangenknochen traten so deutlich unter der straffen Haut hervor, dass man sich an ihnen hätte schneiden können. Die Lippen sahen aus wie Regenwürmer, die verendet waren, als sie über sein Gesicht krochen. Sein Kopf war nahezu kahl, doch einige kränklich aussehende Haarbüschel hatten noch nicht aufgegeben und krallten sich im Kopfplastik fest. Dem Magier musste das Haar erst kürzlich ausgegangen sein, da der Wind, der in die Kapuze fuhr, ganze Büschel ergriff und über den Strand verteilte.
    »Was ist mit dir?«, fragte Berzerk.
    »Kann nicht ... kann nicht mehr. So schwach. Christian. Christian denkt nicht mehr an mich.« Die Stimme des Magiers klang so dünn wie die eines neugeborenen Kätzchens.
    »Was kann ich tun?«
    Odun Vellar schnalzte mit der Zunge. »Was solltest du schon tun können, Barbar? Stell dich hin und ich bringe dich noch zu deinem Wunschkind. Ich habe noch Kraft für ein Spielzeug. Für euch zwei. Gerade noch. Aber schnell. Danach werden wir sehen, was kommt.«
    »Kommt nicht in Frage«, sagte Berzerk. Ihm ging durch den Kopf, dass er sich gefragt hatte, ob Odun Vellar sich selbst in Erfüllung gehen lassen konnte. Es wurde Zeit, das herauszufinden. »Kannst du dich selbst zu deinem Wunschkind schicken?«
    Ein trockenes Lachen, wie ein Wind, der in der Wüste weht. »Das ist irrelevant, Barbar. Ich habe ein Versprechen gegeben, und das werde ich halten.«
    »Kannst du oder kannst du nicht?«
    »Ich muss dem Auftrag des Königs Folge leisten. Stell dich hin, ich versuche, es hinter uns zu bringen. Kümmere dich nicht um mich.«
    »Vergiss es. Kannst du nun oder kannst du nicht?«
    Wieder dieses humorlose Lachen. »Es ist egal, ich habe ...«
    »Es ist mir egal, was du dem König versprochen hast. Ja oder nein?«
    »Ja«, sagte der Magier.
    »Dann tu es. Jetzt.«
    »Ich kann nicht. Ich habe einen Schwur geleistet.«
    Auch wenn es Berzerk schwerfiel, seinen Traum, jetzt zu Sören zu gelangen, aufzugeben, konnte er doch nicht einfach so von hier verschwinden und den Magier sich selbst überlassen. Dieser Mann hatte heute so viele Spielzeuge und ebenso viele Kinder glücklich gemacht, da wäre es eine Untat gewesen, ihn hier mit der Aussicht zurückzulassen, dass jeder Moment sein Letzter sein konnte, wenn er vollständig aus Christians Gedanken getilgt worden war.
    »Mit jeder Sekunde, die du vertrödelst, entfernst du dich von diesem Versprechen. Tu es jetzt!«
    »Kann ... nicht. Der Schwur.«
    So kamen sie nicht weiter. Berzerk überlegte, wie er den Magier dazu bringen konnte, sich selbst zu seinem Wunschkind zu transportieren, als Skully sprach. Wie so oft hatte er die Situation schneller erfasst als der Barbar.
    »Der König ist nicht mehr da«, sagte Skully von Berzerks Schulter aus. »Du bist nicht mehr an dein Versprechen gebunden.«
    Berzerk fühlte seine
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