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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)
Autoren: Andreas Acker
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Teil der Abmachung eingehalten haben, bitte ich nun darum, dass Ihr Euren Teil einhaltet, mein König.«
    Der Machthaber schaute ihn nachdenklich an. Fast meinte der Barbar, der König sei mit offenen Augen eingeschlafen, als dieser doch antwortete.
    »Ihr wollt also in Erfüllung gehen?«, fragte er die vor sich stehenden Spielzeuge.
    Berzerk und Skully, Rambus und Polly und Ignatius, sowie Alina in ihrem Display nickten. Telli klingelte und Hupi hupte.
    »Nun«, sagte der König, »ich muss euch mitteilen, dass ich meine Meinung geändert habe.«
    Berzerk fühlte sich, als wäre ihm Hupi mit Höchstgeschwindigkeit ungebremst in die Magengrube gerast. Heiße Wut engte sein Sichtfeld ein, bis er nur noch durch einen roten Tunnel sah, an dessen Ende der König saß und wie nebenbei verkündete, seine Meinung geändert zu haben.
    Tellis Klingeln verstummte abrupt, ebenso das Hupen des Kinderautos. Alinas Computergesicht zierte ein Ausdruck des Unglaubens. Skully brummelte etwas in seinen nicht mehr vorhandenen, einstmals jedoch üppigen Rauschebart.
    Berzerk musste seine gesamte Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht zu schreien.
    »Aber wir hatten eine Abmachung, Euer Majestät! Ich habe mich auf Euer Wort verlassen. Wir alle haben das getan!«
    Er hatte die Zähne so fest aufeinander gepresst, dass sich seine Kiefermuskeln wie glühende Bremsscheiben anfühlten.
    Auch Rambus schien nicht zu wissen, was er tun oder denken sollte. Er humpelte einen Schritt vorwärts, warf die Hände in die Luft und stakste wieder zurück, nur um von vorn anzufangen.
    »Berzerk«, sagte der König mit ruhiger Stimme. »Bei unserem ersten Treffen habe ich dir gesagt, dass ich nicht vorhabe, in den Lauf der Dinge einzugreifen. Ich habe gesagt, dass Wünsche entweder in Erfüllung gehen sollen oder eben nicht. Und das, ohne nachzuhelfen.«
    Berzerk knirschte mit den Zähnen. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn durch den Druck seiner Kiefer sämtliche Kauwerkzeuge abgebrochen und als scharfkantige Ruinen in seinem Gaumen zurückgeblieben wären.
    »Wir hatten eine Abmachung!«, wiederholte Berzerk. Seine Stimme klang gepresst.
    Zur Überraschung aller warf der König den Kopf zurück und lachte. Seine Krone schoss einen reflektierenden Sonnenstrahl auf die Spielzeuge vor sich. Es schien, als hätte der König als Einziger einen großartigen Witz verstanden.
    »Du bist auf der falschen Fährte, Barbar. Ich habe gesagt, ich habe meine Meinung geändert. Doch ich habe nicht die Absicht, gegen unsere Abmachung zu verstoßen.«
    Berzerk blinzelte. Was erzählte der König da? Das ergab doch überhaupt keinen Sinn! Hatte er den Verstand verloren? Berzerk versuchte nochmal, den Sinn hinter dem Ganzen zu entschlüsseln, doch er schaffte es einfach nicht. Er schaute in die Runde und sah in verstörte Gesichter. Er war wohl nicht der Einzige, dem es nicht gelang, die Worte des Herrschers zu enträtseln.
    Der König sprach weiter. »Du hörst die Worte, die ich spreche, Ockerfarbener. Doch du deutest sie falsch.« Er machte eine Pause, fokussierte den stachelhaarigen Barbaren vor sich. »Ich habe lange überlegt, und nun habe ich mich entschlossen, dass wir alle, wie wir hier an diesem glücklichen Tage versammelt sind, dort sein sollten, wo wir geliebt und sehnsüchtig erwartet werden. Ich habe beschlossen, dass wir alle heute noch in Erfüllung gehen werden. Sämtliche Spielzeuge des Reiches der unerfüllten Wünsche werden schon bald bei ihren Wunschkindern sein. Und König Taurus habe ich angeboten, seine Bevölkerung ebenfalls daran teilhaben zu lassen. Er hat zugestimmt. Ihr habt das Reich der unerfüllten Wünsche und das Land der dunklen Träume sicherer gemacht. Der Weg für kommende Generationen ist frei, und sie brauchen sich nicht vor Wolken zu fürchten.«
    Berzerk musste sich in die Plastikhaut kneifen, um sicherzugehen, dass er auch wirklich wach war. Das waren fantastische Neuigkeiten!
    Der König ließ sich abermals das Megafon vor den Mund halten und teilte seine Entscheidung den versammelten Spielzeugen mit.
    Der Jubel, der aufgebrandet war, als Berzerk und seine Freunde in Empfang genommen worden waren, nahm sich als laues Lüftchen gegen die Begeisterungsstürme aus, die nun Park auf, Strand ab, aufbrandeten. Fast hatte der Barbar Angst, taub Nuss in Erfüllung gehen zu müssen, so immens war der Sturm der Begeisterung, der Freudenschreie und dem Schluchzen. Er blickte sich um und sah Bärenbabys, die von ihren Vätern in die
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