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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)
Autoren: Andreas Acker
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Luft geworfen und wieder aufgefangen wurden. Modellflugzeuge, die eben noch auf einem gesonderten Parkplatz gestanden hatten, starteten und flogen etliche Loopings und Salti, malten bunte, ineinander verschlungene Kondensstreifen in den Himmel. Farbenfrohe Hütchen, die zu einem Brettspiel gehörten, tanzten auf dem Spielfeld umher und bildeten einen knallbunten, zylinderförmigen Reigen.
    Rambus nahm Berzerk in den Arm, drückte ihn und kitzelte ihn mit seinem Bart. Scharfer Brandgeruch stahl sich in die Nase des Barbaren, doch das war ihm egal. Er hätte ewig hier stehen können, in diesem Augenblick reiner Freude und ehrlichen Jubels, Arm in Arm mit dem Piraten, der ihm in den letzten Tagen so ans Herz gewachsen war. Als der Freibeuter der Meere ihn schließlich doch freigab, spürte er Feuchtigkeit auf seinen Wangen. Er vermochte nicht zu sagen, ob die Tränen ihm oder dem Korsaren aus den Augen gekullert waren, und auch das war ihm egal.
    Langsam verebbte der Jubel, obwohl die Spielzeuge sich immer noch herzten und miteinander tanzten, aufgeregt schnatterten oder Purzelbäume schlugen.
    Als Berzerk wieder sprechen konnte, wandte er sich an den König. »Wie wollt ihr verhindern, dass das Technoland wieder einen Generator baut? Oder eine neue Monstermaschine?«
    Taurus antwortete anstelle von König Kasper. »Wie mein Kollege bereits gesagt hat, haben wir, habt ihr, dafür gesorgt, dass das Reich der unerfüllten Wünsche sowie das Land der dunklen Träume so sicher sind, wie sie es sein können. Wir haben alles getan, um künftigen Generationen eine sichere Heimat zu bereiten. Und nun ist es für uns alle an der Zeit, in Erfüllung zu gehen.«
    »Das ist eine weitreichende Entscheidung«, sagte Berzerk.
    »Die wir uns nicht einfach gemacht, die ich und mein Kollege jedoch so getroffen haben. Und so soll es sein.«
    Berzerk verbeugte sich vor dem Stier und vor seinem König. Rambus und Ignatius taten es ihm nach.
    Skully sagte zur Abwechslung mal gar nichts. Und wenn man bedachte, dass der Schädel wirklich jeden Moment durch einen unbedachten Kommentar zerstören konnte, war das wohl auch besser so.
    »Wann habt Ihr vor, die Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen?«, wandte sich Berzerk wieder an den Herrscher seines Landes.
    »Es wird längere Zeit dauern, bis wir alle Wunschkinder glücklich gemacht haben, Berzerk. Und deshalb werden wir auch gleich damit anfangen.«
    Der König wandte sich an das große Spielzeug in der braunen Kutte neben dem Thron. Es hatte die ganze Zeit über kein Wort gesagt, ja, sich nicht mal bewegt, so weit Berzerk das sagen konnte. Selbst bei den Jubelausbrüchen der anderen Spielzeuge hatte er nicht mit einem Muskel gezuckt.
    »Odun Vellar, wollt ihr beginnen?«
    Der in grob gewebtes Leinen Gehüllte trat vor. Er bewegte sich wie eine Marionette, die an unsichtbaren Fäden hing. Immer noch konnte man keinen Blick auf das Gesicht des Spielzeugs werfen.
    »Odun Vellar ist der Magier, von dem ich gesprochen habe. Nur er kann uns zu unseren Wunschkindern führen«, sagte der Monarch in Richtung Berzerk. Dann wandte er sich wieder dem Zauberer zu. »Und nun beginnt, werter Odun Vellar. Lasst uns alle in Erfüllung gehen!«
    Und so begann der Magier sein Werk. Da er immer nur eine Gruppe von ein paar Dutzend Spielzeugen gleichzeitig in Erfüllung gehen lassen konnte, nahm die Schar der Wünsche im Park und auf dem Strand nur allmählich ab.
    Berzerk hatte es sich auf einem Rasenstück in der Nähe der Throne bequem gemacht und beobachtete Odun Vellar bei der Arbeit. Der Magier stellte sich vor eine Ansammlung Spielzeuge und teilte sie in Gruppen ein. Dann begab er sich vor eine dieser Gruppen und hob die Arme weit über den Kopf, wobei die Ärmel der Kutte nach unten rutschten und knochige Unterarme enthüllten. Dabei murmelte er seltsam klingende Worte in einer dem Barbaren unbekannten Sprache.
    Während der Magier seine Beschwörungsformeln aufsagte, erschien ein in allen Farben schimmernder Regenbogen zwischen seinen Händen. Zuerst waren die Farben blass und durchsichtig, doch gewannen sie mit jeder Sekunde an Stärke und Intensität. Zum Ende der Beschwörung musste Berzerk die Augen abwenden, da er sonst fürchten musste, seine Netzhaut könne Schaden nehmen.
    Auf dem Höhepunkt des Rituals ließ der Magier die Arme in Richtung der wartenden Spielzeuge schnellen. Der Regenbogen schoss aus seinen Händen auf die Wünsche zu, hüllte sie in einen Kokon aus Farben und pulsierte wie ein
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