Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Traummann meiner Schwester

Der Traummann meiner Schwester

Titel: Der Traummann meiner Schwester
Autoren: Heidi Betts
Vom Netzwerk:
informieren, damit diese die Hochzeitsplanung rückgängig machen konnte.
    Zehn Minuten später stand er auf der Eingangsstufe ihres Reihenhauses. Das Gebäude mochte schon einige Hundert Jahre alt sein, wies aber keinerlei Zeichen des Verfalls auf. Die Vorbesitzer hatten es gut in Schuss gehalten, außerdem hatte Kara einige Restaurierungsmaßnahmen durchführen lassen, um den Originalzustand wiederherzustellen.
    Die Backsteinfassade und die Fensterläden waren weiß gestrichen, die schmiedeeisernen Fensterrahmen und die Tür schwarz lackiert. Feuerrote Azaleen in großen Töpfen standen links und rechts auf den Treppenstufen und zierten in Blumenkästen die Fensterbänke. Die Blumen verliehen dem Haus eine sommerliche und freundliche Atmosphäre.
    Um sicherzugehen, blickte Eli am Haus hoch, bevor er den Türklopfer betätigte. Als er Licht in den oberen Fenstern sah, klopfte er vorsichtig, für den Fall, dass Kara bereits schlief. Sollte sie noch wach sein, würde er mit ihr reden, ansonsten wollte er sie aber nicht stören.
    Die Sekunden verstrichen, während er wartete und darüber nachgrübelte, ob er ein zweites Mal klopfen sollte. Genau in dem Moment, in dem er sich umdrehen und gehen wollte, wurde der Schlüssel im Schloss herumgedreht. Und einen Augenblick später sprang die Tür auf.
    Kara stand vor ihm. Das Licht, das aus dem Hausflur nach draußen drang, legte sich wie ein Strahlenkranz um sie. Sie trug einen perlweißen Seidenmorgenmantel, der ihre aufregenden Kurven betonte. Das kastanienbraune lockige Haar fiel ihr auf die Schultern. Ihre nackten Füße, deren Nägel korallenrot lackiert waren, lugten unter dem Saum des Morgenmantels hervor und waren einfach nur anbetungswürdig.
    Die große Anziehungskraft, die Eli plötzlich verspürte, traf ihn unvorbereitet mitten ins Herz. Nahm ihm regelrecht den Atem. Versetzte ihm einen Schock. Als er endlich wieder Luft holen konnte, hoffte er inständig, dass ihm das Verlangen, das urplötzlich Besitz von ihm ergriffen hatte, nicht anzumerken, geschweige denn an der Wölbung in seiner Hose zu sehen war.
    Vermutlich hatte er einfach nur zu viel getrunken. War das nicht die einzige logische Erklärung für diese heftige Reaktion auf die Schwester seiner Ex-Verlobten? Vor allem, weil sie erst seit einigen Stunden seine Ex war?
    Aber vielleicht war diese Reaktion auf Kara auch nur die eines Mannes, der schon lange nicht mehr die Freuden eines weiblichen Körpers genossen hatte. Jedenfalls war Karas Körper dermaßen atemberaubend, dass jeder Mann augenblicklich schwach geworden wäre.
    „Eli“, begrüßte Kara ihn leise, während sie irritiert die Nase kräuselte. „Was machst du denn hier?“
    Eine Hand an den Türpfosten gelegt, erwiderte er: „Tut mir leid. Es ist viel zu spät, um einfach so vorbeizukommen, oder?“
    Sie sah ihn einen Moment lang fragend an und ließ den Blick über sein vermutlich furchtbar zerzaustes Haar, das müde Gesicht, weiter hinunter zu dem zerknitterten Hemd und der Hose wieder hinauf zu seinem Gesicht wandern.
    „Sag bloß nicht, dass du getrunken hast“, sagte sie streng.
    Er hielt die mittleren drei Finger seiner freien Hand in die Höhe. „Drei Scotch. Aber das ist schon mehr als drei Stunden her. Außerdem habe ich etwas gegessen und einige Tassen Kaffee getrunken. Ich bin nüchtern, ich schwöre es.“
    Dieses Mal hob er die Hand so, als würde er vor Gericht auf die Bibel schwören.
    Nachdem sie einen Moment lang über seine Worte nachgedacht hatte, seufzte sie und trat einen Schritt zurück in den Flur. „Du kommst besser rein, bevor meine Nachbarn misstrauisch werden.“ Sie öffnete die Tür so weit, dass er eintreten konnte.
    Mit in Hosentaschen geschobenen Händen trat er ein und wartete, während sie die Tür wieder schloss. Als sie sich wieder zu ihm umdrehte und ihn ansah, wusste er, dass sie es wusste. Und dass sie Mitgefühl für ihn empfand.
    „Ich habe mit Laurel gesprochen“, gab sie leise, fast flüsternd, zu, ohne ihm direkt in die Augen sehen zu können. „Es tut mir so leid.“
    Verdammt, er wollte nicht, dass sie Mitleid mit ihm hatte. Überhaupt konnte er auf das Mitleid anderer gut verzichten.
    Während er sich aufgewühlt mit der Hand durchs Haar fuhr, begann er nervös, den langen Flur auf und ab zu laufen. Seine Schritte hallten auf den blank polierten Holzdielen wider. „Ich brauche kein Mitgefühl oder Getuschel darüber, was die ganze Sache mit sich bringen wird. Mir macht es nichts aus,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher